Ein humorvolles Plädoyer für den Erhalt der Mundart: „Bäm Orzt“ von Hans Otto Tittes

Beglückwünschen muss man den Honterus-Chor Drabenderhöhe, der dieses Jahr nicht wieder eines der bekannten siebenbürgisch-sächsischen Mundarttheaterstücke aufführte, sondern sich an ein ganz neues Stück herantraute: Gezeigt wurde am Freitag, 21. November 2008, erstmals ein Theaterstück, das von dem bekannten Drabenderhöher Mundartautoren Hans Otto Tittes stammt.

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Die Handlung des Mundartstückes spielt in der heutigen Zeit in Drabenderhöhe, wo sich im Wartezimmer eines Arztes (gespielt von Günther Schuller, Arzthelferin: Rosi Gubesch) einige Siebenbürger Sachsen treffen und sich über ihre Wehwehchen austauschen.


Foto: Christian Melzer

Herr Tellmann (gespielt von Georg Amser) ist auf der Suche nach runden, weißen Tabletten und hat ein Problem mit der „Luft“, Herr Schuleri (gespielt von Reini Wellmann) ist von der Leiter gefallen, Frau Mattes (gespielt von Gerda Gusbeth) will sich die Anti-Baby-Pille gegen Schlafstörungen verschreiben lassen, Kathie (gespielt von Hedda Schoger) hat ein Problem mit dem Steißbein und der Benennung desselben, Frau Gogesch (gespielt von Ilse Bartesch) kämpft mit Bluthochdruck, dem Gewicht und Nordic Walking Stöcken, Heike Heltman (gespielt von Melitta Knecht) ist von einer Zecke gebissen worden und Sarah Zoppelt (gespielt von Brigitte Thomke) hat ein Problem mit dem Herzen, aber vor allem mit den Tücken der deutschen Sprache.

Bevor das Theaterstück startete, führte der Autor Hans Otto Tittes mit drei Gedichten in die Thematik Arzt/Patient-Beziehung ein.

Die Drabenderhöher Siebenbürger Sachsen nehmen sich mit diesem Theaterstück selbst gehörig auf die Schippe und zeigen, dass sie kein Problem damit haben auch mal über sich selbst herzhaft zu lachen.

Innovativ der Bühnenaufbau: Mit einer beweglichen Wand wurde blitzschnell und ohne Umbaupause die Handlung zwischen Wartezimmer und Arztzimmer gewechselt.

Im Theaterstück selbst ließ der Autor die Darsteller auch oft über die Zukunft der Mundart sinnieren, ob es sie wohl bald nicht mehr geben wird? Der Vorsitzende des Honterus-Chores Günther Schuller versprach aber zum Schluss, dass der Honterus-Chor die Tradition der Aufführung von Mundarttheaterstücken noch lange aufrechterhalten wolle.

Viel Applaus erhielten die Darsteller für ihre Darbietung und auch der anwesende Autor Hans Otto Tittes wurde zum Schluss gebührend vom Publikum gefeiert.

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Der Martinszug 2008 begann mit einem Schreck

Kaum hatten sich die Drabenderhöher Kinder mit ihren Laternen am 11. November im Biesengarten versammelt, heulte die Feuerwehrsirene los und die Feuerwehrmänner mussten kurz vor Beginn des Martinszuges zu einem Einsatz ausrücken. Trotzdem startete der Martinszug dann pünktlich um 18:00 Uhr, angeführt nur von einem Polizeiauto. Da die meisten Laternen heutzutage ohne Kerzen auskommen und auch nur wenige Fakeln zu sehen waren, konnte man diesmal problemlos auf das sonst immer vorne mitfahrende Feuerwehrauto verzichten, später beim Martinsfeuer auf dem Schulhof waren dann wieder einige Feuerwehrleute vor Ort.

https://vimeo.com/2224028

Die Kinder des Schulorchesters übernahmen zusammen mit Regine Melzer die Führung des Zuges und spielten die bekannten Martinslieder. Ganz am Ende des Zuges tat das Blasorchester Siebenbürgen-Drabenderhöhe unter der Leitung von Jürgen Poschner gleiches. Dazwischen waren die Kinder, diesmal nicht mit den Eltern, sondern als Schulklasse unterwegs.

Auf dem Schulgelände konnte man dann schließlich Weckmänner kaufen, einen Punsch trinken oder sich am Martinsfeuer wärmen.

Waldlager des Evangelischen Kindergartens: Werte und Regeln in der Natur erlebt

Um in einem Raumschiff zu sitzen, oder mit einem Drachenschiff zu fahren, oder auf einem Affenbaum zu klettern, muss man nicht in einen Freizeitpark fahren, auch nicht in fremde Länder. Nein, das alles haben die Kinder und Erzieherinnen der Schmetterlings- und Mäusegruppe im Wald in der Nähe des Evangelischen Kindergartens erlebt.

https://vimeo.com/1868587

Sie haben einen Spielplatz ausgesucht und sind im September für drei Wochen in ein Waldlager eingezogen. Langweilig wurde es nicht, im Gegenteil, es war spannend bis zum letzen Tag.

Dieses Waldprojekt wurde bewusst in den September gelegt, weil nach den Sommerferien neue Kinder in die Gruppen kommen. Den Kindern fällt es im Wald leichter die neu aufgestellten Regeln des gemeinsamen Lebens zu akzeptieren und einzuhalten als im Kindergarten.

Die Eltern der Kinder wurden in das Projekt mit eingebunden. Sie waren sehr offen für die Idee und haben das Waldprojekt aktiv unterstützt, indem sie an einigen Tagen die Gruppe in den Wald begleitet haben.

Wetterfest gekleidet, mit Rucksäcken und Bollerwagen ausgestattet ging es am 9. September los. Am ersten Tag wurde ein Waldsofa gebaut, auf dem alle Kinder, Erzieherinnen und Gäste Platz fanden. „Mein Vater hat eine Kettensäge“, sagte Joshua und so wurde das Lager mit Baumscheiben verstärkt. Für die Mitte bauten die Kinder einen Wundertisch aus einem Baumzweig, auf dem die Kinder die Schätze, die sie am Wald gefunden hatten, ausstellen konnten.


Die Mäusegruppe beim Frühstück im Wald – Fotos: Christian Melzer

Die Umgebung wurde mit Lupen, Ferngläsern und Waldexperimentierkästen erkundet. Dabei wurde gesägt, gebastelt, gesungen, Gespräche geführt und gebetet. Aber vor allem haben sich die Kinder in der Gruppe näher kennen gelernt und das schützt vor Vorurteilen. In dieser Zeit ist im Kindergarten eine Waldausstellung gewachsen. Dinge, die den Kindern besonders wichtig waren, wie Mikrofone (Tannenzapfen), Säbel (krumme Äste), Musikinstrumente, Moose mit lustigen Namen, Spazierstöcke, eine Wurzelameisenburg, einen Waldstuhl haben sie in den Kindergarten mitgebracht und ausgestellt. Jeder Waldtag wurde im Kindergarten als Tagesschau in Wort und Bild auf einer Plakattafel dokumentiert, damit die Kinder Anhaltspunkte hatten, wenn sie mittags beim Abholen den Eltern oder Großeltern von ihren Erlebnissen berichteten.


Waldlager des Evangelischen Kindergartens

Am letzten Waldtag haben sich die Kinder mit einem Geschenk an den Wald verabschiedet. Jedes Kind hatte die Möglichkeit sich einen Baum auszusuchen und an diesem sein Waldgesicht aus Ton und Naturmaterialien zu gestalten. Dabei sind ausdruckstarke individuelle Kunstwerke entstanden, die sicher einige Besucher anlocken werden.

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