Im gut besuchten  Kulturhaus Drabenderhöhe fand am 15. November das 8. Herbstkonzert des  Höher Blasorchesters und seines Jugendorchesters statt. Zahlreiche  Musikliebhaber waren gekommen, um sich auch in diesem Jahr von der  musikalischen Vielfalt des Orchesters überraschen zu lassen. Dabei  sollten sowohl die Freunde der traditionellen Blasmusik als auch die  Fans moderner Stücke wieder voll und ganz auf ihre Kosten kommen.

Zunächst stimmten die Musikerinnen und Musiker des Jugendorchesters  unter Leitung von Norbert Miebach die Zuschauer auf den Abend ein. Dabei  übernahmen die Jugendlichen abwechselnd die Moderation und führten kurz  in die Stücke ein. Mit der schwungvollen „Farandole“ aus der  L’Arlesienne Suite Nr. 2 von Georges Bizet“ begann die musikalische   Reise im Jahr 1872. Es folgte „Timber“ ein internationaler Chart-Erfolg  des US-amerikanischen Rappers Pitbull und schließlich „Hey Baby“ von  Bruce Channel aus dem Jahr 1961. Mit Abbas „Thank You For The Music“ als  Zugabe endete die Solo-Vorstellung der Nachwuchsmusiker.
Nach diesem gelungenen Auftakt übernahm Orchesterleiter Johann Salmen  den Taktstock. Mit „The Final Countdown“, der Rock-Hymne der Achziger,  steigerten Jugend- und Blasorchester nun gemeinsam das Tempo und  brachten den Saal langsam auf „Betriebstemperatur“. Mit dem zweiten  gemeinsamen Stück „Old Shatterhand und Winnetou“, Martin Böttchers  erfolgreichsten Musiktiteln der Karl-May-Filme, verabschiedete sich das  Jugendorchester schließlich unter großem Applaus von der Bühne.
Wie Andreas Bodendorfer, 1. Vorsitzender, in seiner Ansprache betonte,  ist das musikalische Ausbildungskonzept und die erfolgreiche  Nachwuchsarbeit Voraussetzung für den Bestand und weiteren Erfolg des  Orchesters. Dabei werden Kinder und Jugendliche gezielt gefördert und  ausgebildet. So dass in diesem Jahr vier junge Musikerinnen und Musiker  vom Jugend- ins Blasorchester wechseln können. Der Vorsitzende dankte  den Musiklehrern Norbert Miebach und Johann Salmen herzlich für ihren  Einsatz im Jugendbereich und rief das Publikum auf, kräftig die  Werbetrommel zu rühren und das Orchester aktiv und passiv zu  unterstützen. Darüber hinaus dankte er allen Helfern für ihren Beitrag  zum guten Gelingen des Abends.
Den Hauptteil des Konzerts moderierten Markus Widmann (1. Altsaxophon)  und Johann Salmen im Wechsel. Die Beiden bereiteten das Publikum auf die  Stücke vor und sorgten mit Anekdoten und heiteren Informationen  zwischendurch für beste Stimmung. Johann Salmen danke Benjamin  Müllenmeister (Querflöte) und Norbert Miebach (Klarinette) für die  musikalische Unterstützung des Orchesters.
Es folgte der „Mars der Medici“ des Niederländers Johann Wichers. Es ist  einer der international bekanntesten Konzert-Märsche und auch bei  Youtube mit mehreren hunderttausend Klicks quer durch alle Altersgruppen  äußerst beliebt. Den ruhigen Kontrast dazu bildete anschließend  „Scottish Souvenir“ von Ted Huggens mit den Soli für Euphonium und  Tenorhorn. Danach präsentierte das Orchester die Ouvertüre aus der  Operette „Les Savojardes“ von Jaques Offenbach und begeisterte das  Publikum mit anspruchsvoller sinfonischer Blasmusik.
Die Teilnahme an der Gedenkfeier zur Evakuierung der Nordsiebenbürger  Sachsen, im September in Bistritz, war für das Orchester ein besonderer  Höhepunkt. Wie Johann Salmen in seiner Moderation hervorhob, übernahm  das Orchester an diesem Wochenende bei mehreren Festveranstaltungen die  musikalische Umrahmung. So wurde auch der Gottesdienst in der  vollbesetzten evangelischen Stadtpfarrkirche zu einem  Bläsergottesdienst, in dem das Orchester einige Vortragsstücke spielte  und die Kirchengemeinde bei den Kirchenliedern begleitete.
Das folgende Stück „Andante Religioso“, von Felix Mendelssohn Bartholdy  war eines dieser Stücke des Gottesdienstes. Nach dem feurigen  „Ungarischen Tanz Nr. 5“ von Johannes Brahms und seinem furiosen Finale  wurde das Publikum schließlich in die Pause entlassen.
Mit der „Egerländer Jubiläumspolka“ von Hans Kraszner, geschrieben zum  fünfzigjährigen Bestehen der „Original Egerländer Musikanten“, wurde das  Konzert fortgesetzt und erreichte mit „Ich gehör nur mir“ aus dem  Musical „Elisabeth“ seinen Höhepunkt. Begleitet vom Orchester  interpretierte Ann-Kathrin Wischnewske den Titelsong des Musicals so  hinreißend, dass sie das Publikum buchstäblich von den Stühlen holte.  Johann Salmen freute sich besonders, dass er mit Ann-Kathrin eine  Sängerin aus den eigenen Reihen für das Stück gewinnen konnte. Sie  spielt normalerweise Euphonium im Blasorchester.
Im weiteren Verlauf des Abends stellten die Musiker immer wieder ihre  Vielseitigkeit unter Beweis. Es folgten der „Arosa Marsch“ des  Schweizers Oskar Tschuor und danach das Medley „Hits der Siebziger“ mit  den Evergreens „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer“, „Mendocino“ und  „Anita“ im flotten Orchester-Sound. Der „Bummel Petrus“ von Max Werner-Kersten von 1920, so Markus Widmann,  verdankte seinen großen Durchbruch wohl vor allem dem eingängigen Text  des Schlagertexters Hermann Frey. Das Orchester spielte den  Volksmusik-Klassiker und das Publikum sang begeistert mit. Danach folgte  Paul McCartneys „Hey Jude“, der wohl erfolgreichste Song der Beatles,  für Blasmusik arrangiert von Naohiro Iwai.  Mit „Schönes Prag“, einem  der schönsten Märsche des tschechischen Komponisten Frantisek Kmoch,  endete das offizielle Programm des Konzerts.
Nachdem die Zuschauer mit stehenden Ovationen die Zugabe eingefordert  hatten, sang Ann-Kathrin Wischnewske unter großem Applaus noch einmal  die Titelmelodie von „Elisabeth“. Mit „La Camisa Negra“, dem Erfolgshit  des Kolumbianers „Juanes“, verabschiedete sich das Blasorchester  Siebenbürgen-Drabenderhöhe schließlich von seinem begeisterten Publikum.  (hs)