Mit  dem Lied „Du hast mich Herr gerufen“ wurde in der Kapelle des  Altenheims ein Gottesdienst eröffnet, in dem  Vorstandsmitglieder des  Hilfsvereins Adele Zay (Träger des Alten- und Pflegeheims Haus  Siebenbürgen-Drabenderhöhe) aus ihrem Amt verabschiedet wurden. Sie  hatten sich über Jahrzehnte ehrenamtlich dieser Aufgabe gewidmet. Zu  ihnen gehörten unter anderen Pfarrer i.R. Kurt Franchy, Harry Janesch,  Otmar Truetsch, Anneliese Hüll und Rosina Langer. Musikalisch umrahmt  wurde der Gottesdienst von den Hochbegabten Geschwistern Rebecca und  Julian Göckel auf Orgel, Klavier und Querflöte.

Foto: Christian Melzer
Grundlage der Predigt von Pfarrer Gerhard Thomke waren Worte aus Psalm  37 „Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, er wird´s wohl  machen“.  Er dankte den Vorstandsmitgliedern, die sich seit Gründung des  Hauses in den ehrenamtlichen Dienst gestellt und sich für dessen  Belange eingesetzt haben.
Abschied sei immer ein tiefer Einschnitt in das Leben, so Thomke.  Gewohntes, Lieb gewonnenes und Vertrautes müsse aufgegeben, neue Wege  beschritten werden. Aber:  „Jeder Abbruch weise in die Zukunft und neue  Möglichkeiten eröffnen sich“.
Wenn man Jahre mit bestimmt habe, was dem Wohle dieses Hauses dienlich  gewesen sei, so bedeute das Wort Ausscheiden ein Bruch und der eine oder  andere werde sich gefragt haben, wie es weiter gehen soll, sagte Thomke  und erinnerte noch einmal an Psalm 37, dessen Worte ermuntern sollen:   „Abschied ohne Befürchtungen zu nehmen“.  Jetzt biete sich die Chance  andere Arbeitsbereiche mit neuem Leben zu erfüllen. Ulrike Horwath, die seit dem 17. Mai die Geschicke des Hilfsvereins  leitet, dankte den scheidenden Vorstandsmitgliedern für ihre  „beachtenswerte Leistung im Ehrenamt“. Mit Kraft und Energie hätten sie  sich für das Wohlergehen der Heimbewohner und Mitarbeiter eingesetzt. In  den Jahren ihres ehrenamtlichen Einsatzes sei das Haus gewachsen,  schöner und attraktiver geworden. Sie nannte als Beispiel die  Renovierung der Bungalows und die Errichtung von Kapelle und Turm. Oft  sei den Vorstandsmitgliedern dabei ein kalter Wind entgegen geweht, aber  „aus den Steinen, die euch in den Weg gelegt wurden, habt ihr etwas  Schönes gebaut“.
„Gott hat diese Arbeit begleitet“, erklärte Heimleiter Friedrich Barth,  als er dem  Team für sein „beispielhaftes Engagement“ dankte. Der  Vorstand habe Weg weisend und Zukunft orientiert gearbeitet, um den  Menschen hier einen Ort der Geborgenheit zu geben.  Er lobte außerdem  den Weitblick des scheidenden Vorstandes, der „großes vollbracht“ habe. „Ich habe mit diesem Haus gelebt und gelitten“, sagte Pfarrer i.R. Kurt  Franchy, der nach 25 Jahren den Vorsitz niederlegte. Sein Dank ging an  alle Mitstreiter des Hauses sowie an seine Ehefrau und Töchter, die im  Hintergrund manch eine Entscheidung in nächtlichen Stunden mit ihm  besprochen hätten. Er sprach den Wunsch aus, dass das Haus auch weiter  Heimstatt für viele Menschen sein möge.
Die älteste Heimbewohnerin, die 103-jährige Anna Janesch wollte „keine  großen Reden schwingen“, sich aber namens aller Heimbewohner bedanken  für „die vielen Leistungen, die Sie erbracht haben“ und wünschte „viel  Freude in der Rentenzeit“.  Ein herzliches Willkommen rief sie Ulrike  Horwath zu, die „dieses große Unternehmen übernommen hat“.  Gottes Segen  soll auch sie begleiten.
Ursula Schenker