„Lebenskunst“ in der Grünen Scheune

Weil jeder Schriftsteller von der großen Liebe schreibt, machte Kornelia Krause das auch. Seite um Seite füllte sie mit Gedanken über die Macht der Liebe, wozu auch schmerzhafte Erfahrungen gehörten. „Es geht um meine große Liebe“, gestand die Schriftstellerin, was bei ihrer Lesung in der Grünen Scheune von einem aufmerksamen Publikum mit einem „Oha“ quittiert wurde.

„Meine große Liebe war da, seit ich denken kann: Ich liebte Mettwürstchen. Mettwürstchen in Erbsen- und Linsensuppe oder mit Sauerkraut. Ich lebte mit ihnen unter einem Dach. Es gab nichts Köstlicheres.“ Auf dem Speicher ihrer Eltern stand der alte Räucherofen mit Schinken, Leberwurst und eben jenen goldgelben Mettwürstchen. „Dieser Ort war uns Kindern verboten, aber mit Mettwürstchen im Kopf kann man nicht denken.“ So schlich sie heimlich mit dem Messer in der Hand zum Räucherschrank, schnitt sich eine Wurst ab und in den Finger. Ihre Blutspur führte bis zum Klo, wo die Familie sie fand mit verheultem Gesicht, Mettwurst in der einen und den blutenden Finger an der anderen Hand.

Nicht nur ihr Stolz, auch ihre Mettwurst-Liebe brauchte Jahre um sich davon zu erholen. Was ihr scheinbar gut gelungen ist, denn zur Überraschung der Gäste, die helle Freude an den allzu menschlichen Geschichten hatten, packte Kornelia Krause zur Stärkung Mettwürstchen aus. Barbara Venske, die die Bilderausstellung mit Lesung der Künstlerin in der Scheune organisiert hatte, stellte noch Knoblauchbrot dazu.

Nachdem ihre eigenen fünf Kinder und drei Pflegekinder aus dem Haus waren, widmete sich Kornelia Krause, Jahrgang 1955, der Kunst. Das war vor zehn Jahren. Seitdem schrieb sie viele kleine Episoden und Geschichten, malte Bilder, die sie unter dem Motto „Lebenskunst“ in der Grünen Scheune ausstellte. Mütter und Kinder gehören zu ihren Lieblingsmotiven. Den Menschen malte sie bewusst keine Gesichter, weil sie damit die Möglichkeit zur eigenen Identifikation schaffen möchte.

Schmunzelnd liest sie von der „ungewöhnlichen Bildungsstätte“ ihrer Kindheit, dem Plumpsklo, wo Zeitungsseiten das Toilettenpapier ersetzten. Der Inhalt zwar nicht mehr ganz aktuell aber interessant. „Und wenn man auf dem Örtchen saß, konnte man sich auch vor der Arbeit drücken.“ Und so habe sie „Dank der Plumpsklojahre“ eine erstaunlich breite Bildung genossen.

Die Zuhörer freuen sich über die kleinen Geschichten aus Jugend und Alltag der Künstlerin, die auch kund tat, wie sie statt Unkraut zu jäten die Kohlrabi-Keimlinge erwischt hat, ein altes Hühnerhaus für sich umbaute, um dort dem Trubel und Lärm, den nun einmal acht Geschwister, Eltern und Großeltern machen, zu entkommen. „Familienferien“ nannte sie das. Die Zuhörer erfuhren, wie armselig und plump sie sich bei ihrem ersten Theaterbesuch mit ihrem Kleid im Landhausstil vorkam und wie das ist, wenn man als „armes Kind auf dem Dorf“ nicht aufs Gymnasium konnte, weil das Geld fehlte. „Ich entdeckte den Wert von Büchern zu allen Wissensbereichen des Lebens“, sagte Krause. Abschließend fragte sie die Gäste, ob sie mit dem zufrieden seien, was sie im Leben erreicht hätten. Als alle dazu nickten meinte sie: „Das ist Lebenskunst und Lebensleistung, die kein Studium ersetzen kann.“

Übrigens war ich zum ersten Mal in der Grünen Scheune und bin total beeindruckt von diesem schönen und mit Antiquitäten liebevoll eingerichteten Heimatmuseum. Ein Besuch lohnt sich.

Ursula Schenker

Straßendeckensanierung der B 56

Im Zeitraum vom 22. September bis Ende Oktober 2016 wird die Fahrbahndeckensanierung des Kreisverkehrsplatzes B 56/Herrenhofer Straße/Am Höher Berg (Lidl-Markt) umgesetzt.

Für die Durchführung der Arbeiten ist die Firma EER Raithel aus Reichshof-Wildberg beauftragt. Während der Sanierung, die in vier Abschnitten aufgeteilt ist, wird der Verkehr über eine Ampelanlage geregelt.

Im Anschluss an die Kreisverkehrssanierung ist eine Straßendeckensanierung vom zuvor genannten Kreisverkehr Richtung Ortsmitte, Ecke Drabenderhöher Straße/Alte Kölner Straße (Kirche) vorgesehen.

Witterungsabhängig wird dieser Bauabschnitt innerhalb von 3 Wochen durchgeführt. Die Verkehrsregelung sieht hier ebenfalls eine Ampelanlage vor, so dass auf eine Umleitungsstrecke verzichtet werden kann.

Für die auftretenden Unannehmlichkeiten, sei es bedingt durch die verkehrlichen Einschränkungen oder aber durch Lärm und Schmutz, bedankt sich der Landesbetrieb Straßen NRW und die Stadt Wiehl im Voraus für Ihr Verständnis.

Hans Otto Tittes: Igitt!

Hans Otto TittesAuf Hygiene wird im Wohlstand sehr geachtet. Einige übertreiben es sogar, ohne daran zu denken, dass…

Ein kurzer 6-Zeiler von Hans Otto Tittes:

Igitt!
von Hans Otto Tittes

Manch Mensch, hygienisch sehr bewusst,
denkt nicht daran, wenn er die Brust
mit Luft füllt, dass, wenn er im Zimmer
mit andern sitzt, natürlich immer
er atmet ein – o je! verdammt –
auch Luft – die von ’nem andern stammt!

Ein wunderbarer Platz für die „Klönbank“

Sein Versprechen zu halten, ist eine wichtige Tugend des Bürgermeister Ulrich Stücker. Anlässlich der 50-jährigen Jubiläums der Siebenbürger Sachsen Siedlung im Juni 2016 überreichte Ulrich Stücker als Jubiläumsgeschenk auf der Festveranstaltung im Kulturhaus eine „Kinderklönbank“. Eine „Klönbank“ für Erwachsene sollte zu einem späteren Zeitpunkt überreicht werden.


Foto: Ute Sommer

Ein schöner und würdiger Platz in Drabenderhöhe war leicht zu finden. So übergab er am 05.09.2016, die Originalbank, die vor dem Turm der Erinnerung und im Garten des Hauses Siebenbürgen-Drabenderhöhe Alten- und Pflegeheim ihren sonnigen Platz fand.

Die Senioren freuten sich über den Besuch des ersten Bürgers der Stadt und weihten mit ihm gemeinsam, der Verwaltungsleitung Brigitte Thomke, sowie der Vorsitzenden des Verbandes der Siebenbürger Sachsen Kreisgruppe Drabenderhöhe Enni Janesch die Bank gerne ein.

Im Anschluss bestieg Bürgermeister Ulrich Stücker mit Enni Janesch und der Adele Zay Vorsitzenden Ulrike Horwarth gemeinsam den Turm der Erinnerung und Enni Janesch erläuterte auf den einzelnen Etagen Auszüge zur Geschichte der Siebenbürger-Sachsen.

Auf dem Turm genoss der Bürgermeister die Sicht und machte sich ein „Bild von oben“ von Drabenderhöhe.