Fußball-Vereinsheim in Drabenderhöhe zu verpachten

Preis: 160 Euro. Größe laut Bauplan: Schankraum 52,4 qm, Küche 9,1 qm, Toiletten je 7,3 qm. Folgendes ist vorhanden: Herd, Grill, Kicker, Sattelitenschüssel, Kicker, Tassen und Gläser verschiedene Töpfe, Zapfanlage, Kühlschränke, 32 Sitzplätze, Waschmaschine, Trockner. Bedingungen: Eine Vermietung für Feiern ist nach Rücksprache auf eigene Rechnung möglich. Der BV kann das Heim für Sitzungen, Besprechungen, Feiern (Weihnachtsfeiern, Saisonabschlußfeiern) kostenlos nutzen. Trikotwäsche spätestens am Tag nach dem Spiel. Kleinere Reparaturen hat der Pächter vorzunehmen. Saisoneröffnung führt der BV durch, Saisonabschluß führt der Pächter mit eigenen Einnahmen durch. Fotos und weitere Infos hier…

Hans Otto Tittes: Alljährlich

Hans Otto Tittes Die Ferien sind da und bald wälzen sich die Blechkolonnen über die bundesrepublikanischen Autobahnen von Nord nach Süd, von West nach Ost, mit den dazugehörenden Diskussionen während und nach der Fahrt. Darüber hat sich auch Hans Otto Tittes ein paar Gedanken gemacht und sie zu Papier gebracht:

Alljährlich
von Hans Otto Tittes

Die Autobahn von Nord nach Süd,
von West nach Ost, man weiß es zwar,
ist sommers rappelvoll und doch
fährt man in Urlaub Jahr für Jahr.

Man ärgert sich grad über die,
die viel zu dicht vor einem fahren,
und wenn es dann zum Stau noch kommt,
sind’s kilometerlange Scharen.

Dann fragt man sich total genervt:
„Warum müssen so viele Leute
auch unterwegs sein und dazu
an diesem Tag – ich meine heute?“

Es tönt wie Hohn in aller Ohren,
was neulich aus dem Radio klang,
denn „Freie Fahrt für freie Bürger“,
das ist ein Märchen schon seit lang!

Kaum einer denkt ernsthaft daran,
dass er wohl auch beiträgt zum Stau.
Wenn’s kracht, dann liegt’s am andern, denn
der fährt ja wie ’ne wilde Sau!

Selbst fühlt man sich als Opfer nur,
nie als Verursacher mit Schuld.
Ein Tipp hier: Zum „In-Urlaub-fahr’n“
braucht man v i e l Nachsicht und Geduld!

Die Hühnerdiebe

Der Hühnerpirk war nicht ganz dicht,
für Füchse ganz besonders nicht,
Sechs brave Hühner starben schon,
die Kamera zeigt´s: es ist Fuchs-Mutter und Sohn

Angelika Feige, mit Tränen

Das Gedicht und die beiden Fotos schickte uns Frau Angelika Feige aus Büddelhagen zu. Fotografiert wurden die Füchse mit Fotofalle nach dem herben Verlust von 5 Hühnern und einem Hahn.

Hans Otto Tittes: Missverhältnis

Hans Otto Tittes In Anbetracht der Tatsache, dass viele Bundesbürger übergewichtig sind (dazu hieß es im ZDF unlängst mal: „Die Europäer werden immer dicker“), hier ein paar Zeilen von Hans Otto Tittes:

Missverhältnis
von Hans Otto Tittes

Im Wohlstand passt die Taillen-Weite
nur selten zu der Schulterbreite.
Geboren wird man zwar normal
(zumindest dreidimensional),

doch dehnt im Lauf der Zeit der Bauch
sich wie ein prallgefüllter Schlauch,
und das Verhältnis Schulter/Taille
stimmt nur noch selten mittlerweile.

Offenes Singen im Altenheim

„Singen bedeutet mir sehr viel“, sagt der ältere Herr. Leise singt er die Texte mit, die er aus der Jugendzeit kennt: „Im Frühtau zu Berge“, „Nun will der Lenz uns grüßen“, „Komm lieber Mai und mache“ oder „Hörst du nicht im Wiesental kleine Glöcklein läuten“. Der 88-Jährige ist blind. Er genießt, wie alle anderen, die Sonne, die durch das Dach des Alten- und Pflegeheims Haus Siebenbürgen-Drabenderhöhe ihre wärmenden Strahlen in den Pavillon schickt.

„Der Frühling hat sich eingestellt“, sagt Heidrun Niedtfeld, die seit zwei Jahren – immer wieder montags – die Senioren des Altenheims zum Gesang bittet. Begleitet wird die ehemalige Oberstudienrätin, die den Ton auf dem Klavier angibt, dabei von der Sozialpädagogin Elke Schmidt auf der Gitarre. „Hier geht es nicht um Gut oder Falsch, sondern alle sollen Spaß an der Sache haben“, betont Niedtfeld. Spaß haben offensichtlich die rund 60 Frauen und Männer, unter ihnen einige Dorfbewohner, die zum ersten Mal an einem „Offenen Singen“ teilnehmen, das zukünftig an jedem zweiten Montag im Monat ab 10 Uhr im Altenheim sattfinden soll.

Die Augen der alten Menschen gehen lebhaft hin und her, Freude und Fröhlichkeit leuchten aus ihnen. Sie genießen die musikalische Reise in die Vergangenheit. Viele Melodien werden auswendig mitgesungen, neue Texte werden eingeübt. „Wie schön“, flüstert der blinde alte Herr, der seinen Namen nicht nennen möchte.

Als die ersten Gäste von außerhalb dazu kommen, haben die Senioren des Altenheims schon fleißig gesungen. „Sie waren nicht zu bremsen, wir mussten anfangen“, erklärt Niedtfeld. Stühle müssen dazu gestellt werden, damit alle einen Platz haben. Jeder hat ein Heft mit Noten und Text in der Hand. Wünsche dürfen vortragen werden. „Das stimmt, das ist in C-Dur“ gibt Heidrun Niedtfeld einem Senioren recht, „aber wir singen in A-Dur, das ist tiefer und wir müssen nicht so hoch rauf“. Im Umgang mit den älteren Menschen merkt man, dass Niedtfeld rund 40 Jahre als Pädagogin für Musik und Geschichte am Gummersbacher Grotenbach-Gymnasium gearbeitet hat. Mit Einfühlungsvermögen und einem „guten Händchen“ geht sie auf die Senioren ein, die bei Wanderliedern auch mit den Füßen in Bewegung geraten. „Singen ist eine Art Gesundheitstraining, trainiert die Atmung und befreit die Lunge“, sagt Niedtfeld, die es gerne sehen würde, wenn noch mehr Dorfbewohner montags ins Altenheim zum Singen kämen.

Zum Schluß spielt Heidrun Niedtfeld auf dem Klavier noch Mozarts „Träumerei“ und erfüllt damit einen Herzenswunsch von Wilhelm Deckert. Der Senior, der als Notenwart arbeitet, freut sich immer riesig auf die Singstunde. „Er packt die Noten auf seinen Rollator, bringt sie in den Pavillon und anschließend räumt er sie wieder in den Schrank.“ Elke Schmidt ist froh darüber, denn „die sind ganz schön schwer“.

Mit „Komm lieber Mai und mache“ endet der erste gemeinsame Liedervormittag viel zu schnell. Macht nichts: Wiederholung ist ja angesagt.