Ausstellung „Auf Heimatsuche – 60 Jahre Kohleaktion“

Die Drabenderhöher Kreisvorsitzende Enni Janesch eröffnete Pfingstsamstag im Kunstgewölbe des Spitalhofs in Dinkelsbühl die Ausstellung „Auf Heimatsuche – 60 Jahre Kohleaktion“. Bevor Janesch nach Drabenderhöhe kam, wohnte sie in Oberhausen. Vor zahlreichen Zuschauern erinnerte sie an den September 1944, wo Teile von Nord- und Südsiebenbürgen evakuiert wurden und rund 35 000 Siebenbürger Sachsen aus 40 Gemeinden vor der anrückenden Roten Armee flüchteten. Zurück blieben Haus und Hof, Handwerks- und Industriebetriebe sowie Gemeinschaftseinrichtungen.

Nach entbehrungsreichen Wochen erreichten die Trecks Anfang November die Grenze zu Österreich. Die Flüchtlinge werden meistens nach dörflichen Gemeinschaften in Österreich und ins Sudetenland verteilt. Nach dem Krieg kommen die Männer dazu, die in Österreich in amerikanische Gefangenschaft geraten sind. Die 1945 aus Siebenbürgen nach Russland deportierten Frauen und Männer, die Krankheitsbedingt nach Ostdeutschland entlassen werden, kommen als dritte Gruppe dazu. Staaten- und rechtlos, so Janesch in ihrer Einführung, leben alle in Barackenlagern. Arbeitsplätze gibt es nur als Tagelöhner bei Land- und forstwirtschaftlichen Betrieben.
Westliche Staaten wie Luxemburg und Frankreich lehnen ebenso die Aufnahme ab, wie nord- und südamerikanische Regierungen. Im Oktober 1951 beschließt der „Hundertausschuss“ der Landsmannschaft in Völklabruck einstimmig mit Westdeutschen Regierungssstellen in Verbindung zu treten, mit dem Ziel einer Umsiedlung in die Bundesrepublik. Der aus Sächsisch-Reen stammende Rechtsanwalt Dr. Eduard Keintzel und der ehemalige Generaldechant Dr. Carl Molitoris werden beauftragt die Gespräche zu führen. Nach zähen Verhandlungen mit der Bundesregierung und dem Land NRW gelingt es Keintzel mit Bergwerksgesellschaften im Ruhrgebiet in Verbindung zu treten. Im Kohlebergbau werden Arbeitskräfte gesucht, weil „Deutsche Wirtschaft heißt Deutsche Kohle“.

Die Errichtung dreier Siedlungen wird in Aussicht gestellt. Rund 11000 Personen melden sich und werden in einer Umsiedlungsliste geführt. Jeder einzelne Bewerber muss einer Überprüfung durch das Bundesministerium für die Einreisegenehmigung stand halten. Am 17. März 1953 trifft der erste Sammeltransport im Ruhrgebiet ein. Aus siebenbürgischen Bauern (70 % der Bewerber), Handwerkern, Kaufleuten, Lehrern und Pfarrer werden Kumpel. Sie arbeiten im Pütt, werden Knappen oder Hauer, Jüngere sogar Steiger.
Das Geleucht (die Lampe) auf der Stirn wird zum Erkennungszeichen. Begriffe wie Schacht, Förderkorb, Gezähe (Werkzeug), Bewetterung, Flöz, Streb, Waschkaue und Abraum gehören zum täglichen Vokabular. Die Arbeit unter Tage ist ungewohnt und hart, aber die Siebenbürger zeichnen sich durch Fleiß, Zuverlässigkeit und Ausdauer aus. Als die Familien in die von den Bergwerksgesellschaften erstellten Siedlungen in Herten-Langenbochum, Oberhausen-Osterfeld und in Setterich bei Aachen einziehen, wohnen sie in den damals modernsten Bergarbeitersiedlungen.

In ihrem unsichtbaren Gepäck haben die Neusiedler ihre Kultur und ihr Brauchtum aus Siebenbürgen mitgebracht. Straßen erhalten Namen siebenbürgischer Städte und Persönlichkeiten, Gemeinschaftseinrichtungen werden gebaut. Es werden Kreisgruppen der Landsmannschaft und Kulturgruppen gegründet, wie Blaskapellen, Chöre, Frauenvereine, Jugend- und Volkstanzgruppen. In den drei Siedlungen entsteht aktives Gemeinschaftsleben.
Es folgen 1955 die Übergabe der Staatsbürgerschaft und kurz danach die Erlangung der Vertriebeneneigenschaft und des Lastenausgleichs. Der Bundesvorstand der Landsmannschaft stand 1951/52 der Umsiedlung aus Österreich noch kritisch gegenüber, hatte von der „Kohleaktion“ entschieden abgeraten. 1953 bahnten sich Verbindungen zum damals noch kleinen Landesverband NRW an, von dem in den folgenden Jahren wichtige Impulse ausgehen und der eine der stärksten Stützen der Landsmannschaft in Deutschland wird.

Die Übernahme der Patenschaft durch das Land NRW im Mai 1957 ist ein wichtiges Ereignis für die Siebenbürger Sachsen. Sie gewinnen politischen und auch geistigen Rückhalt, können sich Jahrzehnte über großzügige Förderungen freuen. Die positiven Erfahrungen in den Bergwerkssiedlungen bewirken, dass weitere Siedlungsvorhaben angedacht werden. Der Landesvorstand, allen voran Robert Gassner, sucht nach geeigneten Orten im ländlichen Raum. Nach längerer Suche findet man in Drabenderhöhe einen geeigneten Platz. Erste Kontakte finden 1961 statt, im Dezember 1964 zieht die erste Familie ein und am 17. Juni 1966 sagt Robert Gassner, der „Vater der Siedlung“ bei der Einweihungsfeier „Wir sind daheim“. Es entstand eine Siedlung für 1500 Siebenbürger Sachsen mit Gemeinschaftsbauten wie Kulturhaus, Alten- und Pflegeheim, Kindergarten.
Heute leben (nach fünfmaliger Erweiterung) knapp 3000 Siebenbürger Sachsen aus 200 Ortschaften Siebenbürgens in der größten Siedlung. Heute – 60 Jahre nach der „Kohleaktion“, so Janesch, könne man sagen: Die Integration der Siebenbürger Sachsen in NRW ist gelungen. Es gilt Dank zu sagen den Großeltern und Eltern, die den beschwerlichen Anfang nicht gescheut haben. Ein besonderer Dank gelte aber auch dem Patenland, ohne dessen Unterstützung diese Entwicklung nicht möglich gewesen wäre. Aus dem Dank erwachse die Verpflichtung, das mitgebrachte kulturelle Erbe weiter zu bewahren und zu pflegen. „Härr hälf, dass es noch lange gelingt!“ und mit dem Bergmannsgruß „Glück auf“ schloß Enni Janesch die Einführung in die Ausstellung.

Enni Janesch/Ursula Schenker

Drabenderhöher Gruppen gestalteten den Heimattag der Siebenbürger Sachsen in Dinkelsbühl mit

Mit der „Festmusik“ von Richard Wagner eröffneten das Blasorchester Siebenbürgen-Drabenderhöhe unter Leitung von Johann Salmen im Festsaal der Schranne das Heimattreffen der Siebenbürger Sachsen, das alljährlich in Dinkelsbühl stattfindet. Neben dem Blasorchester gestalteten Honterus-Chor, Kinder-Volkstanzgruppe und die Erwachsenen-Tanzgruppe das Pfingstwochenende mit, das durch Brauchtumsveranstaltung, Podiumsdiskussionen, Ausstellungen und Liederabende bereichert wurde.

Großer Anziehungspunkt war – wie immer – die Verkaufsausstellung des Siebenbürgisch-Deutschen Heimatwerks aus Drabenderhöhe. Für Uta Beckesch und ihre Mitstreiterinnen gab es alle Hände voll zu tun. „Dinkelsbühl sind Tage voller Stress“, so Beckesch, die ebenso wie Edith Foith seit 25 Jahren ehrenamtlich für das Heimatwerk arbeitet. Tatkräftig unterstützt werden sie dabei seit einigen Jahren von Ditta Janesch und Kathi Drotloff. Ein Blick in das katholische Pfarrhaus zeigt: Hier stehen die Besucher in Dreier-Reihen vor dem Verkaufsstand, möchten nicht nur kaufen sondern auch beraten werden.

Jacqueline Melzer aus Drabenderhöhe bei der Veranstaltung „Unser Nachwuchs präsentiert sich“

„Wir haben uns eingebracht und vorbildlich eingelebt, ohne unsere Kultur zu vergessen“, betonte zu Beginn des Festakts in seiner Begrüßung Rainer Lehni, Vorsitzender der Landesgruppe NRW, die Mitausrichter des Heimattreffen war. Das Motto „Wir gehören dazu – Dank und Verpflichtung“ sollte an das vor 60 Jahren in Kraft getretene Bundesvertriebenengesetz erinnern. Die Jugend sei Garant für die Zukunft, so Lehni, dessen Dank an die Landesregierung ging, die die größte Stütze beim Bau der Siedlung in Drabenderhöhe Mitte der 60iger Jahre gewesen sei. Sein besonderer Gruß galt unter anderem Dr. Christoph Hammer, Oberbürgermeister der Stadt Dinkelsbühl und Zülfiye Kaykin, Staatssekretärin beim Minister für Arbeit, Integration und Soziales des Landes NRW.

Anfangs seien ihm die Siebenbürger Sachsen relativ fremd gewesen, betonte Bürgermeister Hammer in seinen Grußworten, der zum zehnten Mal das Pfingstreffen begleitete. Besuche in Schäßburg hätten geholfen Vergangenheit und Mentalität der Menschen zu begreifen. Sie hätten nicht nur großes Kulturgut mitgebracht sondern auch wesentlich zur wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland beigetragen. Die Geschichte müsse lehren, jetzt und in Zukunft das richtige zu tun. Hammer drückte seine Freude über die Begegnungen und Gespräche aus, „es liegt ein Brummen in der ganzen Stadt“.

Staatssekretärin Kaykin überbrachte Grüße vom Patenland NRW und deren Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. Sie zeigte sich stolz darüber, dass Nordrhein-Westfalen das Heimattreffen mit ausrichte und zitierte aus einem Lied von Peter Maffay: „Auf dem Weg zu mir“ unter anderem die Worte: „Ich stehe wieder auf, auch wenn ich am Boden bin.“ Das sei eine harmlose Beschreibung dessen, was den Siebenbürger Sachsen widerfahren sei, meinte Kaykin und erinnerte an Flucht, Vertreibung und Unterdrückung verbunden mit Repressalien. „Wer blieb, verlor seinen Besitz.“ Vertreibung und Entrechtung waren und seien Unrecht, so Kaykin. Sie bescheinigte den Siebenbürgern einen großen Beitrag zum Wiederaufbau des zerstörten Deutschlands geleistet zu haben. Respekt habe sie davor, dass die Siebenbürger trotz allen Leids an der Aussöhnung Europas mitgewirkt hätten und ein Beispiel dafür seien, dass Integration gelinge ohne Traditionen aufzugeben.

„Wir Siebenbürger Sachsen haben dazu beigetragen, grenzüberschreitende Freundschaften zu schließen“, betonte Dr. Bernd Fabritius, Bundesvorsitzender Verband der Siebenbürger Sachsen, als er Teodor Ovidiu Cretu, Bürgermeister aus Bistritz auf die Bühne bat. Er zeichnete Cretu mit der höchsten Auszeichnung des Verbandes aus, mit dem „Goldenen Ehrenwappen“. Die Auszeichnung geschehe in dankbarer Anerkennung für seinen Umgang mit den Siebenbürger Sachsen und seinen Einsatz beim Wiederaufbau der abgebrannten Bistritzer Kirche. Cretu drückte seine Freude über die Ehre aus, die er als Bürgermeister einer rumänischen Stadt erhalten habe. Er sehe es als Pflicht an, das Kulturerbe der Siebenbürger Sachsen zu erhalten. Den Brand in der Kirche habe er als „Ohrfeige von oben“ gesehen. Danach hätte man die Kräfte gebündelt und das wieder hergestellt, was durch den Brand zerstört worden sei. „Die Bistritzer haben begriffen, was sie hätten verlieren können“. – Und „Wir wollen, dass die Stadt wieder so aussieht, wie es früher mal war.“

Während das Blasorchester im Festzelt und vor der Schranne Tausende von Menschen mit ihrer Musik unterhielt, präsentierte sich der Honterus-Chor unter Leitung von Regine Melzer noch mit dem Singspiel „Ein Jahr im Weinberg“. Außerdem gestaltete der Chor am Sonntag in der St. Pauls-Kirche gemeinsam mit dem Stephan-Ludwig-Roth-Chor aus Setterich den Pfingstgottesdienst, der feierlich mit einem Kanon zur Jahreslosung eröffnet wurde: „Wir haben hier keine bleibende Stadt“. Die Predigt hielt Dr. Daniel Zikeli, Bischofsvikar EKR.

Bei strahlendem Sonnenschein präsentierten sich vormittags vor der Schranne die Volkstanzgruppen der Siebenbürgischen Jugend Deutschlands aufs Feinste. „Aus Tradition und Liebe zum Tanz“ hieß die Veranstaltung, die deutlich machte, wie viele junge Menschen ihr Herz dem Volkstanz geöffnet haben. In ihren siebenbürgischen Trachten waren die Tänzer im Alter von drei bis 70 Jahren eine Augenweide für das Publikum und wurden für ihre Darbietungen mit viel Beifall belohnt.

Höhepunkt des Begegnungsfestes war natürlich am Nachmittag der große Festzug, an dem rund 2000 Menschen in siebenbürgischen Trachten teilnahmen. Angeführt von der Dinkelsbühler Knabenkapelle zog ein farbenfroher und prächtiger Zug an Tausenden von Besuchern vorbei, die immer wieder applaudierten. Bistritz Bürgermeister Cretu marschierte in siebenbürgischer Tracht an der Seite von Dr. Hans Franchy aus Drabenderhöhe beim Umzug mit. Prominentester Zuschauer war unter anderem Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer und Rumäniens Außenminister Titus Corlatean sowie die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach.

Kaum waren die letzten Teilnehmer des Festzugs an den Tribünen vor der Schranne vorbeigelaufen, setzte heftiger Regen ein, so dass die Festredner ihre geplanten Reden kurz hielten. Seehofer: „Bei diesem Wetter hör ich bald auf“, dankte allen Gruppen und Teilnehmern für „diesen wunderschönen Festzug“. – „So was gibt es nur in Bayern“. Für September planen die Bayern einen Gedenktag für Heimatvertriebene, so Seehofer, denn „das, was Ihnen widerfahren ist, das darf sich nie mehr wiederholen“. Dr. Bernd Fabritius ernannte Seehofer zum Ehrensiebenbürger und überreichte ihm eine gestickte siebenbürgische Krawatte.

Titus Corlatean, Rumäniens Außenminister, drückte seine Hochachtung vor der Gemeinschaft und Leistung der Siebenbürger Sachsen aus. „Die Siebenbürger Sachsen sind und waren Brücken zwischen unseren beiden Ländern“, betonte Corlatean, der versprach, das Erbe der Siebenbürger zu pflegen, damit es erhalten bleibe.

Ursula Schenker

„Macarenas“ erreichen beim „Internationalen Deutschen Turnfest“ das Bundesfinale der besten Acht

Im Februar konnte sich die Turn- und Akrobatik-Tanzgruppe des BV 09 Drabenderhöhe/TSV Much bei der 2. Rheinischen Turnshow in Bad Honnef mit ihren „1000 Händen Buddhas“ gleich für 2 Bundesfinals qualifizieren. Die beiden Finals „Rendezvous der Besten“ und „Tuju-Stars“ fanden nun im Rahmen des „Internationalen Deutschen Turnfestes“ in Ludwigshafen statt.

Das Deutsche Turnfest findet alle 4 Jahre statt und ist mit 70.000 Aktiven (2013) das größte Breiten- und Wettkampfsportfest der Welt. Austragungsort war in diesem Jahr vom 18.05. – 25.05. die Metropolregion Rhein-Neckar mit den Turnfestzentren Mannheim, Ludwigshafen und Heidelberg.

Voller Vorfreude fuhren die 16 Turnerinnen der beiden Vereine zum Turnfest, wo sie in Schwetzingen, gemeinsam mit weiteren Vereinen des Turnverbands Aggertal-Oberberg, in einer Schule untergebracht wurden. Betreut wurde die Gruppe von ihrer Trainerin Martina Friedemann und der TSV Abteilungsleiterin Marion Kremers. Zur Unterstützung waren zusätzlich noch einige Eltern angereist.

„Rendezvous der Besten“

Im Finale des Show-Wettbewerbs „Rendezvous der Besten“ in Ludwigshafen traten die 44 qualifizierten Mannschaften aus dem gesamten Bundesgebiet an. Die besten 15 Gruppen erhielten das Prädikat „DTB Showgruppe“, als beste „Showgruppen Deutschlands“ und gestalteten die Abschluss-Gala „Rendezvous der Besten“ in der SAP-Arena Mannheim. Die „Macarenas“ zeigten hier eine gelungene Vorführung, landeten allerdings aufgrund der überragenden Darbietungen der anderen Gruppen im hinteren Bereich des Feldes.

„Tuju-Stars“

Einen Tag später stand an gleicher Stelle das Bundesfinale „Tuju-Stars“ auf dem Programm. Hier treffen sich einmal im Jahr die besten Show-Gruppen der Deutschen Turnerjugend zum großen Finale. 18 Gruppen traten an und zeigten zunächst im Halbfinale ihre anspruchsvollen und kreativen Showtänze. Die „Macarenas“ zeigten eine tolle Vorstellung und überzeugten an diesem Tag Jury und Publikum mit ihren Tanz- und Akrobatikelementen, den fantasievollen Kostümen und der anspruchsvollen Choreographie. So konnten sich die Turnerinnen gegen 10 Gruppen durchsetzten und das Finale der besten Acht erreichen, wo sie noch einmal ihr Bestes gaben. Zu den besten 3 Showgruppen Deutschlands gekürt wurden schließlich die TSG Hatten-Sandkrug, gefolgt vom Oldenburger Turnverbund und dem Werler TV. Die Platzierungen 4-8 wurden nicht einzeln bekannt gegeben.

Die erfolgreiche Teilnahme am „Internationalen Deutschen Turnfest“ war für die Turnerinnen des BV 09 Drabenderhöhe und TSV Much ein unvergessliches Erlebnis und Bestätigung ihres Könnens. „Das Turnfest ist ein Spiegelbild der großartigen Leistungsfähigkeit der Vereine: Es ist die Champions League des Vereinssports“, so Rainer Brechtken, der Präsident des Deutschen Turner-Bundes auf der Bilanzpressekonferenz in Mannheim. Die großartige Atmosphäre, Stimmung und Gemeinschaft in Ludwigshafen ist für die Gruppe gleichzeitig Motivation weiterzumachen und sich mit Spaß und Freude auf die kommenden Wettbewerbe vorzubereiten.

Die „Macarenas“ danken ihrer Trainerin Martina Friedemann, ihren Vereinen, dem Turnverband Aggertal-Oberberg und allen, die mit ihrer Unterstützung zu diesem Erfolg beigetragen haben. (hs)

Das Musical „Der Regenbogenfisch“ faszinierte kleine und große Zuschauer

Am 28. und 29. Mai führten die „Drabenderhöher Spatzen“, die Chor-AG, die Theater-AG und das Schulorchesters der GGS Drabenderhöhe das Musical „Der Regenbogenfisch“ unter der Leitung von Regine und Ingrid Melzer im Jugendheim Drabenderhöhe auf.


Foto: Christian Melzer

Der Regenbogenfisch ist der schönste Fisch im Meer und möchte mit den anderen Meeresbewohnern nichts zu tun haben. Kein Wunder, dass diese sich nun ihrerseits von ihm abwenden und der Regenbogenfisch einsam seine Bahnen durchs Wasser ziehen muss.

Wie die Geschichte weitergeht, präsentierten über 70 Kinder im Alter von 3 bis 10 Jahren auf der Bühne des Jugendheims und zeigten dabei ihre Begeisterung und ihr Talent beim Singen, Musizieren und Vortragen. An den beiden Aufführungstagen besetzten jeweils andere Kinder die Solo-Rollen.

Den zahlreichen Zuschauern bot sich ein farbenprächtiges Bild dank der herrlich bunten Fischkostüme – gebastelt von den Klassen 2a und 2b unter der Regie von Frau Sieckmann – und des phantasievoll gestalteten Bühnenbilds, das die Zuschauer in die blauen Fluten des Meeres entführte.

Die Zuschauer erlebten die lehrreiche Wandlung des Regenbogenfischs, der nicht nur seine Glitzerschuppen verschenkt und darin sein Glück findet, sondern der sich schließlich auch erfolgreich für den kleinen Fisch einsetzt, „der hier nicht geboren“ ist und doch so gern dazu gehören möchte.

Die rundum gelungene Aufführung faszinierte kleine und große Zuschauer gleichermaßen und so gab es an beiden Aufführungstagen am Ende reichlich Beifall und natürlich die geforderte Zugabe: Den „Meereswasser Rock-Rock“.

Helén Manstedten-Barke

Eine Bilderserie finden Sie hier…

Erlebnis- und Sinnesgarten: Oase der Erholung und Ruhe

Der SGV Homburger Land unterstützt das von Kreis und Volksbank ausgezeichnete Zukunftsprojekt – Hecken und Bäume sind schon gepflanzt.


Foto: Christian Melzer

„Der Mai ist gekommen“, spielte das Blasorchester Siebenbürgen-Drabenderhöhe unter Leitung von Jürgen Poschner in dem kleinen Park zwischen Altenheim und Schule. Nach alter siebenbürgischer Tradition ließen die Musiker am 1. Mai an insgesamt 37 Stationen das Lied erklingen und erfreuten damit die Bewohner der umliegenden Dörfer.

Der musikalische Gruß am Altenheim Haus Siebenbürgen galt diesmal ganz besonderen Gästen: den Vertretern des Sauerländischen Gebirgsvereins Homburger Land, mit der ersten Vorsitzenden Doris Bilobrowec und deren Stellvertreter Reiner Körner an der Spitze. Der Verein will mit mehreren Tausend Euro und Hilfe des Landesverbandes das Drabenderhöher Zukunftsprojekt „Erlebnis- und Sinnesgarten der Begegnung“ am Turm der Erinnerung in den nächsten Jahren unterstützen. Der Park zwischen Altenheim und Schule soll zur „Oase der Erholung und Ruhe werden“, aber auch Treffpunkt für die Dorfbewohner und Anlaufstelle für Pilger und Wanderer sein.

Der Anfang ist bereits gemacht. Hunderte von roten Tulpen leuchten den Besuchern entgegen. Eine Hecke aus Weißdorn und Schmetterlingsflieder säumt den Weg neben den Bungalows. In den Bäumen hängen Nistkästen für Vögel sowie Bienen- und Spatzenhotels. An jungen Obstbäumen sprießt das erste Grün. Schon heute sind Senioren des Altenheims darauf gespannt, wann die ersten Früchte zu sehen sein werden.

„Das ist erst der Anfang unserer Aktion“, so Körner, der mit weiteren Mitgliedern des SGV an diesem Tag noch einen Wildapfel pflanzte. „Wir wollen hier Obstbäume setzen, die man früher traditionell auf Obststreuwiesen fand.“ Körner, bis März Vorsitzender des SGV , erklärte, dass er über das Internet etwas über das Projekt Erlebnis- und Sinnesgarten gelesen hat, das im Oktober 2008 vom Oberbergischen Kreis und der Volksbank Oberberg im Rahmen des Zukunftsprojekts Demographie mit dem zweiten Preis ausgezeichnet wurde. Besonders beeindruckt habe ihn dabei, dass neben dem Altenheim sich die örtlichen Vereine, Schule und Kindergarten für dieses Projekt stark machen.

Erwähnt sei in diesem Zusammenhang die Benefizveranstaltung „Alles für den Höher Garten“ an der sich die oben genannten engagierten und den Erlös von über 3000 Euro für den Sinnesgarten spendeten.

Reiner Körner knüpfte über seinen Drabenderhöher Arbeitskollegen bei der Polizei, Jürgen Poschner, Kontakte zu Heimleiter Friedrich-Michael Barth. „Wir vom SGV haben uns den Park angesehen, der ideal zwischen Altenheim und Schule liegt und finden ihn als Zukunftsprojekt bestens geeignet, deshalb wollen wir das Altenheim bei Aufbau und Pflege unterstützen“, so Körner. Hier könne man noch in Jahren hingehen und sich an der Natur erfreuen.

Barth und Körner haben noch weitere Pläne: Eine Wandertafel soll angebracht werden und der Park auch als überregionale Anlaufstelle für Pilger und Wanderer offen sein. „Ihnen sollen auch Möglichkeiten zum Übernachten gegeben werden“, sagte Heimleiter Barth. Im Altenheim seien immer ein oder zwei Zimmer frei, die man dafür anbieten könne. Das sei besser als jede Wanderhütte, betonte Körner, der sich über das Angebot freute.

Ursula Schenker

Eine Bilderserie finden Sie hier…