Zwanzig Jahre Literaturkreis Drabenderhöhe

Wie hat es mit dem Literaturkreis angefangen? So fragten wir uns,- nunmehr im zwanzigsten Jahr seines Bestehens – als wir, die Leiterin des Literaturkreises, Frau Erika Seiler, und der Verfasser dieses Berichts, über die Gestaltung der Einladung zur Veranstaltung des Literaturkreises vom 25. Januar 2012, nachdachten. Es ging nämlich um eine besondere Art der Veranstaltung, nämlich eine Mischform von Musik und Literatur: Eine Lesung von dem Schriftsteller Hans Bergel und um einen Gesangsvortrag von Hildegard Bergel-Boettcher mit Gitarrenbegleitung durch Andrea Gatzke.


Hans Bergel – Fotos: Christian Melzer

Beim nächsten Gedanken jedoch – wann haben wir eigentlich die Verantwortung für die Organisation der Veranstaltungen übernommen – wurde uns bewusst, dass dies im Sommer 1998 geschah. Ausgehend von diesem Datum kamen wir auf dreizehneinhalb Jahre. Bei zehn Veranstaltungen im Jahr ergäbe das bis heute 135 Veranstaltungen. Da jedoch die Termine bis einschließlich Juni 2012 vergeben sind, beträgt unser Anteil an der in der Überschrift genannten Zahl, 14 volle Jahre.


Hildegard Bergel-Boettcher (re.) und Andrea Gatzke

Während der ersten sechs Jahre hatte Frau Mathilde Marzell, die auch die Gründerin des Literaturkreises war, die Leitung inne. Das Gründungsjahr war also 1992. Jetzt kann ich versuchen, die eingangs gestellte Frage zu beantworten: Frau Mathilde Marzell, die nicht nur den heute etwa Vierzigjährigen Drabenderhöhern als Grundschullehrerin noch in guter Erinnerung sein dürfte, engagierte sich nach ihrer Pensionierung vor allem ehrenamtlich im Bereich des kirchlichen Gemeindelebens. Sie war mindestens acht Jahre lang Mitglied des Presbyteriums unserer Kirchengemeinde und gestaltete in diesem Ehrenamt die „Seniorennachmittage“ im Gemeindehaus. Als nimmermüde Akteurin im gesellschaftlichen und kulturellen Bereich wird sie in unserer Erinnerung weiterleben. Nicht zuletzt auch als Leiterin des Literaturkreises Dabenderhöhe, dessen Gründung wir ihr zu verdanken haben. Wenn ich mich recht erinnere, fiel das „Gründungsdatum“ mit der Veröffentlichung des hundert Seiten starken Erzählbandes „Windbruch“ der Autorin Frau Irmgard Höchsmann -Maly im Januar 1992 zusammen. (Dokumentiert ist diese Tatsache in Heft Nr. 3/ 1992 unseres damaligen Lokalblattes „Unser Bote“)

Frau Irmgard Höchsmann -Maly war zu jener Zeit Kulturreferentin der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen der Siebenbürger Sachsen. In ihrem Erzählband handelt es sich um ausgesprochen kulturpolitische und literarische Beiträge, in denen die südosteuropäische Welt im Vordergrund steht. Sie schildert in ihren Erzählungen den Zusammenbruch deutscher Kulturlandschaften im ost- und südosteuropäischen Raum, den Aufbruch in eine unbekannte Zukunft nach ihrer Umsiedlung aus Siebenbürgen in die Bundesrepublik Deutschland und die Spurensuche in einer Zeit des geistigen Umbruchs. In Bezug auf ihr Leben empfindet sie dies als einen “ großflächigen Windbruch“ an Leib und Seele.

Für die laut Jahresplan vorgesehenen zehn Veranstaltungen – sie waren in den ersten paar Jahren immer für den zweiten Mittwoch im Monat anberaumt -, oblag es Frau Mathilde Marzell, jeweils geeignete Referenten, bzw. Autoren „aufzutreiben“. Das ging nur in den ersten Jahren reibungslos. Es kostete sie nicht wenig Mühe, „den Betrieb“ am Leben zu erhalten. Sie konnte sich bald nicht mehr nur auf Literaten beschränken, sondern musste auch mit Referenten und Autoren aus anderen kulturellen Bereichen vorlieb nehmen. Was gar nicht so verkehrt war! So bildete sich im Laufe der Jahre eine „bunte Mischung“ heraus, die nicht nur aus kulturell-literarischen Themen bestand, sondern aus einer Vielfalt solcher aus historischen, geographischen, musikalischen, künstlerischen und religiösen Bereichen und nicht zuletzt auch aus Reisebeschreibungen und Erlebniserzählungen. Aber es ergab sich noch eine andersgeartete Mischung: Vorträge wurden nicht nur von Referenten siebenbürgischen Herkunft, z.T. in siebenbürgisch-sächsischem Dialekt, wenn es sich um Gedichtvorträge handelte, gehalten, sondern oft auch von Einheimischen, z. T. auch in oberbergischem Platt. Während der ersten Jahre wurden die Veranstaltungen im Vereinsraum des Kulturhauses Drabenderhöhe abgehalten. Spätestens aber ab Mitte der 1990er Jahre im evangelischen Gemeindehaus. Als es Frau Marzell immer schwerer fiel, vornehmlich aus Altergründen, diese Einrichtung zu leiten, suchte sie nach einem/einer Nachfolger/in. Dabei hatte sie es auch auf mich abgesehen. Wir kannten uns aus der Zeit während wir Mitglieder des Presbyteriums gewesen waren. Im Übrigen hatte sie mich während ihrer „Amtszeit“ als Leiterin des Literaturkreises mehrere Male als Referenten zu Veranstaltungen eingeladen. Da ich zum damaligen Zeitpunkt – Frühjahr 1998 – noch voll im Berufsleben stand, musste ich leider ablehnen. Ich versprach ihr jedoch, mich auch um eine Nachfolge für sie zu kümmern. Nachdem ich mich vergeblich an verschiedene Personen gewendet hatte, von denen ich annahm, sie könnten die Aufgabe übernehmen, blieb nur noch eine übrig, bei der ich mir noch eine Chance versprach: Erika Seiler, meine Ehefrau. Leicht hatte ich es auch bei ihr nicht. Aber ich sagte ihr zu, sie mit Rat und Tat zu unterstützen, so dass sie sich letztendlich zur Übernahme bereit erklärte. Es gab so manchen Zweifler, der zu wissen glaubte, das könnte nicht von langer Dauer sein. Ist es aber, und Frau Seiler war sogar sehr glücklich darüber, dass sich Frau Annemarie Reindt vor etwa sechs Jahren bereit erklärte, ihr bei der Wahrnehmung dieser gar nicht so leichten Aufgabe, als Stellvertreterin zu Seite zu stehen. Eines muss ich noch hinzufügen: Die Zahl der Referenten hätte 135 betragen müssen, wenn wir für jede Veranstaltung einen anderen hätten haben wollen. Ein Ding der Unmöglichkeit!! Deshalb blieb uns nichts anderes übrig, als an Einige eben mehrere Male zu appellieren. So geschehen auch mit Dr. h. c. Hans Bergel, den ich aus naheliegenden Gründen als ersten erwähnen möchte, weil er sein Kommen zur ersten Veranstaltung in diesem Jahr zugesagt hatte, und den weiten Weg von München nach Drabenderhöhe mitten im Winter nicht gescheut hat. Unbedingt erwähnen möchte ich aber auch Autoren und Referenten, die ebenfalls mindestens vier oder sogar fünf Mal im Rahmen unserer Veranstaltungen aufgetreten sind: Herr Georg Aescht, Herr Pfarrer i. R. Kurt Franchy, Frau Dr. Roswitha Guist, Herr Pfarrer Frank Müllenmeister, Ing. Reinhold Muth (†) das Musikerehepaar Heidrun und Horst Niedtfeld, Herr Hans-Otto Tittes, Herr Pfarrer i.R. Gerhard Thomke und immer dann, wenn ein Referent kurzfristig absagen musste, der Verfasser dieses Berichts. Selbstverständlich sind wir all den vielen Referenten für ihr ehrenamtliches Engagement dankbar, und, nicht zuletzt auch der treuen Zuhörerschaft, die egal wie es wettermäßig aussah, den Weg zu unseren Veranstaltungen gefunden hat.

J. Seiler

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Honterus-Chor und Frauenchor stimmten die Besucher des Weihnachtskonzertes auf die Festtage ein

Es ist eine schöne Tradition, dass der Honterus-Chor am vierten Adventssonntag zu seinem Weihnachtskonzert einlädt. Als die Kirchenglocken riefen, folgten viele Menschen ihrem Ruf, um sich wenige Tage vor dem Heiligen Abend von einem wunderbaren Konzert auf die Festtage einstimmen zu lassen.


Foto: Christian Melzer

Das Besondere daran war, dass in diesem Jahr nicht nur der Honterus-Chor, sondern auch der Frauenchor unter Leitung von Regine Melzer sang. „Weihnachtsglocken“ von Hermann Sonnet ließ der gemischte Chor erklingen, der vor dem Altar stand, während der auf der Empore stehende Frauenchor leise und gefühlvoll „Stille Nacht, Heil´ge Nacht“ intonierte. Froh und jubelnd erklangen die Stimmen des Honterus-Chors als er „Gott hat mir längst einen Engel gesandt“ und „Kommt und hört die Engel singen“ ( Thomas Gabriel/Satz Dieter Cramer) zu Gehör brachten.

Dann eilte der Frauenchor in das Kirchenschiff , stellte mit dem „Trommellied“ und „Dies ist der Tag“ von Wolfgang Lüderitz sein meisterliches Können unter Beweis. Leise, leise, wie ein Engelschor, schwebten die Stimmen der Sängerinnen bei „Still ist die Nacht“ von Robert Pappert. Die Sängerinnen entführen zum Krippelein, in dem das Kind liegt, Glocken den Frieden verkünden und alle frohlocken: Es ist Weihnachten.

Innig und mit mächtigem Klangbild präsentierten sich abschließend beide Chöre bei „Dona pacem, Domine“ , dem „Weihnachtsstern“ sowie „Gloria“ von Manfred Bühler. Die Chöre öffneten mit ihrem hochwertigen Gesang Herz und Sinn der Zuhörer für das bevorstehende Weihnachtsfest.


V.l.: Jutta Laubenberger, Conny Melzer und Tobias Gubesch

Für majestätisch strahlende Klänge auf höchstem Niveau sorgten Conny Melzer auf der Querflöte und Tobias Gubesch auf der Klarinette. Jutta Laubenberger an der Orgel spielen zu hören, war ein Genuss. Die Organistin und Konzertpianistin kommt aus Bad Kreuznach, widmet sich seit ihrer Kinderzeit diesen Instrumenten. Die vorgetragenen Werke von Mozart Frank und Reinberger, wie das „Adagio“ , „In dulci jubilo“ und andere wurden mit traumwandlerischer Leichtigkeit und Sicherheit vorgetragen.

Ursula Schenker

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„Puer-natus“ in der Kapelle des Hauses Siebenbürgen: „Lasst uns freuen und jubilieren, mit den Engeln triumphieren“

Wegen des Sturmtiefs Joachim, das mit viel Regen mit Sturm über den Robert-Gassner-Hof hinwegbrauste, musste die Brauchtumsveranstaltung in diesem Jahr vom Turm der Erinnerung draußen nach drinnen in die Kapelle des „Hauses Siebenbürgen-Alten- und Pflegeheim“ verlegt werden.


Foto: Christian Melzer

Zu dieser weihnachtlichen Brauchtumsveranstaltung, die seit 2004 immer am Freitagabend vor dem vierten Advent stattfindet, hatten der Adele-Zay-Hilfsverein, das Haus-Siebenbürgen, die Kreisgruppe Drabenderhöhe und Mitglieder der Heimatortsgemeinschaft Scharosch eingeladen.

Der Heimleiter des Alten- Und Pflegeheims, Fritz Barth, begrüßte die zahlreichen Besucher, von denen nicht alle einen Platz in der Kapelle fanden, sondern von der Eingangshalle und dem Flur des Heimes den Darbietungen folgten. Die Lesung des Weihnachtsevangeliums aus Lukas 2 führte direkt zum weihnachtlichen Geschehen.

Das Musiker des Blasorchesters unter der Leitung des in Scharosch geborenen Dirigenten, Johann Salmen, luden zum Mitsingen bekannter Weihnachtslieder ein. Das Singen der mittelalterlichen Gesänge vom „Puer-natus – Ein Kind ist uns geboren“ gehörte zum Höhepunkt der Veranstaltung.

Besondere Freude bereite der Kinderchor unter der Leitung von Regine Melzer, der erstmals dabei war. Die kleinen Sängerinnen und Sänger zeigten als Vorsänger, wie sicher sie die vielen Strophen in deutscher und lateinischer Sprache beherrschten. Der Honterus-Chor unter der gleichen Leitung und die Sängerinnen und Sänger aus Scharosch, begeleitet vom Blasorchester, bestätigten wiederholend sowohl in lateinischer als auch in deutscher Sprache die Freude über die Geburt Christi.

„Lasst uns freuen und jubilieren, mit den Engeln triumphieren in diesem neuen Jahr. Christ den Herrn König zu ehren in diesem neuen Jahr.“ Im fast verdunkelten Raum, nur erhellt vom Weihnachtstern über der Krippe und den Kerzen am Weihnachtsbaum, sprach der Vorsitzende des Adele-Zay-Vereins über die Beutung des Lichts. Durch die Geburt Jesu Christ sei das Licht in unsere Welt gekommen, das allen Menschen einen Ausweg zeige, auch wenn es nicht immer leicht sei, das Licht zu erkennen.

Die Vorsitzende der Kreisgruppe, Enni Janesch, dankte allen Mitwirkenden für die Gestaltung dieses schönen Brauches, der Leitung des Alten-und Pflegeheims für die in diesem Jahr geschützte und warme Herberge. Trotz Sturm und Regen hatten sich so viele auf den Weg gemacht um diesen nun schon traditionellen Brauch mitzuerleben. Sie wertete dies als ein Zeichen, dass dieser Weihnachtsbrauch hier angenommen worden sei und zu den gerne besuchten Veranstaltungen in Drabenderhöhe gehöre, weil er auf das kommende Weihnachtsfest einstimme.

Einen schönen Ausklang mit Gesprächen fand die Veranstaltung bei Glühwein, Schmalzbroten und Hanklich, die von der siebenbürgischen Volkstanzgruppe angeboten wurden.

Enni Janesch

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WDR-Kinderprogramm sendete live aus der GGS Drabenderhöhe

Im Klassenraum der Grundschule Drabenderhöhe steht ein Mann mit knallgrüner Jacke, gelb getönter Sonnenbrille und schwarzem Hut an einem Keyboard. Um ihn versammelt sind Schüler der vierten Klassen. „In unsrer Klasse gibt es Kinder, huhihu, zweiundzwanzig Stück, huhihu,“ schallt es durch die Tür. Die Schüler üben noch einmal kräftig ihr Lied. Es ist die Generalprobe vor ihrem großen Auftritt. Die Aufregung ist den Schülern ein wenig anzumerken – gleich ist es so weit und sie sind live zu hören in der Radiosendung Lilipuz. Denn der bunt gekleidete Herr ist kein anderer als der lustige und überaus musikalische Professor Hans Hinrich Plem und das Keyboard ist sein legendäres Plempotron XM.

In den Klassenräumen in der Nähe rauchen währenddessen die Köpfe. Eine andere Schülergruppe brütet konzentriert über ihren Texten. Sie haben gerade die Themen ausgewählt, über die sie in den Nachrichten berichten möchten. Eine Meldung darüber, dass Kinder oft in eine Schule der Schulform gehen, die auch ihre Eltern besucht haben, finden sie besonders interessant. Jetzt überlegen sie, wie sie die Meldungen für Kinder verständlich formulieren können. Sechs von ihnen werden die Nachrichten dann live in der Sendung vortragen.

LILIPUZ macht Schule war am Donnerstag in der Grundschule in Wiehl zu Gast, um mit den Schülern eine Radiosendung zu gestalten. Das wirbelte den Schulalltag ganz schön durcheinander. Fünf Minuten nach zwei ging es los und die Schüler trugen die Nachrichten vor – ganz wie echte Radioprofis.

Dann startete die Musiksendung mit dem chaotischen Professor Plem. „Eins, zwei, viertel vor drei“ zählte er an und das vorher eingeübte „In unserer Klasse gibt es Kinder“ erklang live im Radio. Mutig sangen Emily und Adrian die Strophen – und beim Refrain stiegen ihre Mitschüler dann mit ein. Max und Selina mussten mit dem Lied von Tim Bendzko „Nur noch kurz die Welt retten“ und bekamen donnernden Applaus von ihren Mitschülern. Professor Plem entlockte seinem Plempotron XM alle möglichen Melodien – ob modernes Adventslied, lustiges Kinderlied oder Popsong aus den Lilipuz-Charts. Den Hit „Moves like Jagger“ hatte er für die Kinder kurzerhand in „Adventskalender“ umgetextet. Doch für ein paar Minuten hatte das Plempotron eine Verschnaufpause als Lara, Emily und Janine ihre Querflöten erklingen ließen und im Klassenraum eine weihnachtliche Atmosphäre schufen. „Mensch Klasse, das war ja engelsgleich“ – Insa Backe und Professor Plem waren ganz begeistert von dem musikalischen Talent der Wiehler Schülerinnen. Zuletzt durfte in der Adventszeit natürlich auch ein Weihnachtslied nicht fehlen. „Rudolph The Rednosed Reindeer“ sangen die Schülerinnen und Schüler aus voller Kehle. Sie hatten sichtlich eine Menge Spaß dabei, ihre Lieblingslieder zu singen und die Sendung war viel zu schnell vorbei. Als Andenken an die schöne Sendung bekamen die Klassen zum Abschluss mit eine CD mit ihrer Sendung und Fotos von dem Tag geschenkt.

Auf der Internetseite www.lilipuz.de sind viele Fotos des LILIPUZ-Tages veröffentlicht, auch die Nachrichten der Schülerinnen und Schüler können nachgelesen und –gehört werden.

Blasorchester Siebenbürgen: „Herbstkonzert in eine musikalische Traumwelt“

Mit Märschen, Balladen, Rock, Medleys und Solisten auf Flügelhorn und Altsaxophon entführte das Blasorchester Siebenbürgen mit seinem neuen Dirigenten Johann Salmen beim Herbstkonzert in eine musikalische Traumwelt.

„Ein glückliches Händchen bei der Leitung des Orchesters und viel Spaß bei der Arbeit“ wünschte Jürgen Poschner, Vorsitzender des Blasorchesters, dem neuen Dirigenten, der seit dem 1. September den Taktstock führt und sich erstmalig der Öffentlichkeit mit einem eindrucksvollen Konzert präsentierte.

Die eindrucksvolle Vita, die Poschner vorlas, war Salmen „fast ein wenig peinlich“. Der 1960 in Scharosch an der Großen Kokel geborene Johann Salmen war von 1972 bis 1976 Trompetenschüler am Kronstädter Musiklyzeum „George Dima“. Danach besuchte er bis 1980 das Pädagogische Lyzeum „Josif Vulkan“ in Oradea mit dem Hauptfach Trompete. Er studierte unter anderem an der Uni Köln Schulmusik und Instrumentalpädagogik. Von 1983 bis 1987 leitete er Musikkurse am Mediascher Munizipalkulturhaus, war Mitglied der Musikgruppen „Ariston“ und „Holiday“, gab Konzerte in Siebenbürgen mit dem Kokeltal-Ensemble. An der Musikschule der Beethoven war er von 1991 bis 2010 Trompetenlehrer. Er ist Dozent für Trompete an der Musikschule Bonn, leitet die Posaunenchöre Wirtenbach sowie Mühlen und Drabenderhöhe.

Mit dem Titellied „Musik ist Trumpf“ aus der gleichnamigen ZDf-Sendung die von 1975 bis 1981 mit großem Erfolg lief und deren leicht beschwingte Melodie noch heute zum mitsummen animiert, trafen die Musiker sogleich den Gute-Laune-Nerv des Publikums.

Der „Böhmische Traum“ von Norbert Gülle (arrangiert von Siegfried Rundel) sei laut „You Tube die geilste Polka der Welt“, erklärte Salmen, der selbst durch das Programm führte.

Feinste Dudelsacktöne entlockten die Klarinettisten ihren Instrumenten als Salmen mit „Highland Cathedral“ einen musikalischen Trip in den Norden Schottlands machte. Das Publikum dankte mit begeisterten Pfiffen und Bravorufen.

„Großartig gespielt“, lobte Salmen dann Andreas Bodendorfer, der mit „Mitternachtsblues“, einem Solo für Trompete aus dem Film „Immer wenn der Tag beginnt“ auf seinem Flügelhorn brillierte. Auch Bruder Thomas Bodendorfer erzeugte Gänsehaut, als er auf seinem Altsaxophon gefühlvoll das Lied „My Way“ spielte, das einst von Frank Sinatra so populär gemachte Lied.

Nach dem schmissigen Radetzky-Marsch wechselten die Musiker zur Polka „Rauschende Birken“ von Ernst Mosch und seinen Egerländern. Energie ließen sie ab bei „Faszination Drums“, einem virtuosen Stück für Schlagzeug und Percussion, bei dem Markus Jung auf seinem Schlagzeug in die Vollen ging.

Ein begeistertes Publikum feierte nach dem Konzert den neuen Dirigenten und das Blasorchester mit rhythmischen Beifall und Zugabe Rufen, die gerne gegeben wurden.

Jürgen Poschner dankte eingangs noch den Förderkreismitgliedern für die Unterstützung der Jugendarbeit. Zehn Mädchen und ein Junge zeigten, was sie unter der Leitung von Norbert Miebach gelernt haben und entführten auf Flöte und Klarinette unter anderem in die „Musikfabrik“.

Ursula Schenker