Hans Otto Tittes: Kindliche Fehldeutung

Hans Otto Tittes Hans Otto Tittes: „Die Adventszeit naht und dann ertönen aus vielen Lautsprechern Weihnachtslieder in Kaufhäusern, auf Weihnachtsmärkten aber auch zu Hause. Dies erinnert mich an eine wahre Geschichte, wo ein kleiner Junge, des Lesens noch nicht mächtig, zwar kräftig mitsang, doch einiges falsch deutete. Ganz nebenbei: Der kleine Junge, inzwischen schon ein alter Mann, wohnt auch hier in Drabenderhöhe. Hier nun meine Zeilen dazu…“

Kindliche Fehldeutung
von Hans Otto Tittes

Als Kind, besonders wenn noch klein,
versteht man manche Wörter nicht,
wenn man sie einfach nur so hört
in einem Lied oder Gedicht.

So war es einem Bub ergangen,
als „Alle Jahre wieder…“ klang
zu Weihnachten und er nachplappernd
aus voller Kehle stolz mitsang.

Hier heißt es, dass „das Christkind kehrt
mit seinem Segen ein ins Haus.“
Der Knirps verstand das jedoch nicht
und wurde auch nicht schlau daraus.

Zum Kehren, wusste er bisher,
gehört ein Besen mit ’nem Stiel,
doch hier sang man von Segen nun,
das war für jenen Knirps zu viel!

Ganz ähnlich ging’s bei „Stille Nacht“.
Dort heißt’s, dass „Gottes Sohn“, und dann
klingt’s weiter lieblich „oh, wie lacht“,
was man wie folgt verstehen kann:

Der Bub war davon überzeugt
und hiervon auch nicht locker ließ,
dass Gottes Sohn, so dachte er,
mit Namen eben Owi hieß!

Blasorchester Siebenbürgen-Drabenderhöhe begeisterte mit musikalischer Reise durch verschiedene Epochen

Im gut besuchten Kulturhaus Drabenderhöhe fand am 15. November das 8. Herbstkonzert des Höher Blasorchesters und seines Jugendorchesters statt. Zahlreiche Musikliebhaber waren gekommen, um sich auch in diesem Jahr von der musikalischen Vielfalt des Orchesters überraschen zu lassen. Dabei sollten sowohl die Freunde der traditionellen Blasmusik als auch die Fans moderner Stücke wieder voll und ganz auf ihre Kosten kommen.

Zunächst stimmten die Musikerinnen und Musiker des Jugendorchesters unter Leitung von Norbert Miebach die Zuschauer auf den Abend ein. Dabei übernahmen die Jugendlichen abwechselnd die Moderation und führten kurz in die Stücke ein. Mit der schwungvollen „Farandole“ aus der L’Arlesienne Suite Nr. 2 von Georges Bizet“ begann die musikalische Reise im Jahr 1872. Es folgte „Timber“ ein internationaler Chart-Erfolg des US-amerikanischen Rappers Pitbull und schließlich „Hey Baby“ von Bruce Channel aus dem Jahr 1961. Mit Abbas „Thank You For The Music“ als Zugabe endete die Solo-Vorstellung der Nachwuchsmusiker.

Nach diesem gelungenen Auftakt übernahm Orchesterleiter Johann Salmen den Taktstock. Mit „The Final Countdown“, der Rock-Hymne der Achziger, steigerten Jugend- und Blasorchester nun gemeinsam das Tempo und brachten den Saal langsam auf „Betriebstemperatur“. Mit dem zweiten gemeinsamen Stück „Old Shatterhand und Winnetou“, Martin Böttchers erfolgreichsten Musiktiteln der Karl-May-Filme, verabschiedete sich das Jugendorchester schließlich unter großem Applaus von der Bühne.

Wie Andreas Bodendorfer, 1. Vorsitzender, in seiner Ansprache betonte, ist das musikalische Ausbildungskonzept und die erfolgreiche Nachwuchsarbeit Voraussetzung für den Bestand und weiteren Erfolg des Orchesters. Dabei werden Kinder und Jugendliche gezielt gefördert und ausgebildet. So dass in diesem Jahr vier junge Musikerinnen und Musiker vom Jugend- ins Blasorchester wechseln können. Der Vorsitzende dankte den Musiklehrern Norbert Miebach und Johann Salmen herzlich für ihren Einsatz im Jugendbereich und rief das Publikum auf, kräftig die Werbetrommel zu rühren und das Orchester aktiv und passiv zu unterstützen. Darüber hinaus dankte er allen Helfern für ihren Beitrag zum guten Gelingen des Abends.

Den Hauptteil des Konzerts moderierten Markus Widmann (1. Altsaxophon) und Johann Salmen im Wechsel. Die Beiden bereiteten das Publikum auf die Stücke vor und sorgten mit Anekdoten und heiteren Informationen zwischendurch für beste Stimmung. Johann Salmen danke Benjamin Müllenmeister (Querflöte) und Norbert Miebach (Klarinette) für die musikalische Unterstützung des Orchesters.

Es folgte der „Mars der Medici“ des Niederländers Johann Wichers. Es ist einer der international bekanntesten Konzert-Märsche und auch bei Youtube mit mehreren hunderttausend Klicks quer durch alle Altersgruppen äußerst beliebt. Den ruhigen Kontrast dazu bildete anschließend „Scottish Souvenir“ von Ted Huggens mit den Soli für Euphonium und Tenorhorn. Danach präsentierte das Orchester die Ouvertüre aus der Operette „Les Savojardes“ von Jaques Offenbach und begeisterte das Publikum mit anspruchsvoller sinfonischer Blasmusik.

Die Teilnahme an der Gedenkfeier zur Evakuierung der Nordsiebenbürger Sachsen, im September in Bistritz, war für das Orchester ein besonderer Höhepunkt. Wie Johann Salmen in seiner Moderation hervorhob, übernahm das Orchester an diesem Wochenende bei mehreren Festveranstaltungen die musikalische Umrahmung. So wurde auch der Gottesdienst in der vollbesetzten evangelischen Stadtpfarrkirche zu einem Bläsergottesdienst, in dem das Orchester einige Vortragsstücke spielte und die Kirchengemeinde bei den Kirchenliedern begleitete.

Das folgende Stück „Andante Religioso“, von Felix Mendelssohn Bartholdy war eines dieser Stücke des Gottesdienstes. Nach dem feurigen „Ungarischen Tanz Nr. 5“ von Johannes Brahms und seinem furiosen Finale wurde das Publikum schließlich in die Pause entlassen.

Mit der „Egerländer Jubiläumspolka“ von Hans Kraszner, geschrieben zum fünfzigjährigen Bestehen der „Original Egerländer Musikanten“, wurde das Konzert fortgesetzt und erreichte mit „Ich gehör nur mir“ aus dem Musical „Elisabeth“ seinen Höhepunkt. Begleitet vom Orchester interpretierte Ann-Kathrin Wischnewske den Titelsong des Musicals so hinreißend, dass sie das Publikum buchstäblich von den Stühlen holte. Johann Salmen freute sich besonders, dass er mit Ann-Kathrin eine Sängerin aus den eigenen Reihen für das Stück gewinnen konnte. Sie spielt normalerweise Euphonium im Blasorchester.

Im weiteren Verlauf des Abends stellten die Musiker immer wieder ihre Vielseitigkeit unter Beweis. Es folgten der „Arosa Marsch“ des Schweizers Oskar Tschuor und danach das Medley „Hits der Siebziger“ mit den Evergreens „Wann wird’s mal wieder richtig Sommer“, „Mendocino“ und „Anita“ im flotten Orchester-Sound. Der „Bummel Petrus“ von Max Werner-Kersten von 1920, so Markus Widmann, verdankte seinen großen Durchbruch wohl vor allem dem eingängigen Text des Schlagertexters Hermann Frey. Das Orchester spielte den Volksmusik-Klassiker und das Publikum sang begeistert mit. Danach folgte Paul McCartneys „Hey Jude“, der wohl erfolgreichste Song der Beatles, für Blasmusik arrangiert von Naohiro Iwai. Mit „Schönes Prag“, einem der schönsten Märsche des tschechischen Komponisten Frantisek Kmoch, endete das offizielle Programm des Konzerts.

Nachdem die Zuschauer mit stehenden Ovationen die Zugabe eingefordert hatten, sang Ann-Kathrin Wischnewske unter großem Applaus noch einmal die Titelmelodie von „Elisabeth“. Mit „La Camisa Negra“, dem Erfolgshit des Kolumbianers „Juanes“, verabschiedete sich das Blasorchester Siebenbürgen-Drabenderhöhe schließlich von seinem begeisterten Publikum. (hs)

Weihnachtsmarkt

Am 6. und 7. Dezember 2014 gibt es wieder einen Weihnachtsmarkt in Drabenderhöhe. Er findet diesmal auf dem Gelände des Altenheimes statt. Am zweiten Adventswochenende werden tolle Attraktionen und Angebote für Jung und Alt geboten. Öffnungszeiten: Am 6. Dezember von 14 bis 20 Uhr und am 7. Dezember von 11 bis 18 Uhr.