Einfach mal Pause machen…

Einfach mal Pause machen konnten 29 Mitarbeiter der Kinder- und Jugendarbeit der Ev. Kirchengemeinde Drabenderhöhe vier Tage lang im wunderschönen Freiburg im Breisgau. Sonnenschein, hochsommerliche Temperaturen und eine tolle Gemeinschaft fassen die Erlebnisse miteinander zusammen.

Auch gemeinsame Herausforderungen warteten auf das Mitarbeiterteam, die mit Bravur erfüllt wurden. Der Teamgeist erhielt ganz besonderen Ausdruck während den gemeinsamen Stunden im Waldseilgarten. Vertrauen, Kooperation, Kommunikation, Feingefühl und der Blick auf die anderen standen hier im Vordergrund. Besonders erfreulich war, dass sich alle Mitarbeiter trotz anfänglicher Bedenken doch noch trauten den ein oder anderen Parcours zu bewältigen. Spaß der rasanten Art gab es zusätzlich bei der CrossRoller-Abfahrt von Schauinsland. Auf der längsten Downhillstrecke Europas war körperliches Geschick, Mut und Koordination gefragt. Gut ausgerüstet mit Helmen, Knie- und Ellenbogenschonern ging es den Berg schließlich hinab. Viele Gespräche, Spaß, Abkühlung im Flusslauf vor der Jugendherberge rundeten das Wochenende ab und haben der Gruppe einfach gut getan, denn gemeinsame Erlebnisse schaffen Erfahrungen, die Zusammenhalt fördern und stark für eine gemeinsame Zukunft machen.

Vätertreff des Jugendheims Drabenderhöhe: Besuch des Deutschlandfunks

Der Vätertreff des Jugendheims Drabenderhöhe besuchte auf Initiative von Carsten Bockemühl, einem der Väter, das Funkhaus des Deutschlandfunks in Köln.

In der Südstadt angekommen wurde die Gruppe von Bockemühls Bekanntem Torsten Pawils, dem Leiter der IT-Abteilung des Deutschlandfunks, begrüßt. Er führte die Drabenderhöher durch das markante Sendezentrum. Nach einer allgemeinen Einführung ging es zuerst in ein Radiostudio, in dem Pawils den genauen Ablauf einer Radiosendung erklärte. Danach durfte die Gruppe in die Sendeleitung, das Herzstück des Radiosenders. Sie erfuhren, dass der DLF als einzige Radiostation in Deutschland den staatlichen Auftrag hat, eine 24-stündige Notversorgung aller Haushalte mit Radio in einem Krisenfall sicher zu stellen. Dazu verfügt der DLF über eine Infrastruktur, mit der er über 3 Monate ohne Strom oder ähnlichem von außen rund um die Uhr autonom senden könnte.

Im Serverraum, der danach begutachtet wurde, und in weiteren Studios konnten die Besucher die Technik erleben, die von Pawils genau erklärt wurde. Er ging auf jede Frage ein und nahm sich viel Zeit für die Besuchergruppe. Am Ende gab es für alle noch ein besonderes Highlight. Nachdem die Nachrichtenredaktion, weitere Redaktionsräume sowie der Kammermusiksaal des Funkhauses besichtigt waren, ging es noch in ein Hörspielstudio mit angegliederter „Geräusche-Herstellung“. Hier wurde deutlich, wie viel Handarbeit in einem Hörspiel steckt, das man im Radio erleben kann.

Sozialarbeiter Holger Ehrhardt vom Jugendheim dankte Torsten Pawils zum Abschluss für die tolle und informative Tour. Und wer weiß, vielleicht läuft seit der Besichtigungstour öfters mal bei dem einen Mitfahrer oder der anderen Mitfahrerin eines der Programme des „Deutschlandradios“.

Sporteignungstest bestanden: „Sporthochschule Köln, wir kommen!“

Durch den monatelangen intensiven Vorbereitungskurs des BV 09 Drabenderhöhe haben neun weitere Kursteilnehmer den Sporteignungstest an der Sporthochschule in Köln bestanden. Damit erhalten die Absolventen die Berechtigung an der Sporthochschule zu studieren. Für sie ist damit ein langer Traum in Erfüllung gegangen. Trainer Wolfram Gündisch ist vollen Lobes für seine Schützlinge: „Ich bin sehr stolz darauf, was meine Kursteilnehmer geleistet haben. Schließlich ist der Eignungstest in Köln einer der schwersten in Europa.“ Durch das ehrenamtliche, einzigartige und abteilungsübergreifende Spezialtraining konnte damit die Anzahl der erfolgreichen Absolventen auf 26 erhöht werden.


Den Sporteignungstest in Köln bestehen unter Trainer Wolfram Gündisch (vorne) von links: Lea Kipshagen, Veronika Nassenstein, Lara Ostrowski, Markus Hihn und Raphael Blass

Am 7. Juni 2017 bestehen mit Lea K., Markus H. und Raphael B. alle aus der aktuellen Vorbereitungsgruppe den Eignungstest und einen Tag später beenden zusätzlich noch sehr erfolgreich auch mit einem überzeugenden Endspurt Lara O. und Veronika N. die letzte Disziplin mit dem Langen Lauf. Der tolle Zusammenhalt spiegelt sich besonders an den Prüfungstagen wider. Ob selber geprüft oder nicht, gegenseitige Unterstützung der Kursteilnehmer und deren Eltern war sicher. Anschließend wurde gemeinsam gefeiert und gegrillt.

Der Prüfungstag begann um 4:00 Uhr morgens mit dem frühen Aufstehen und endete am Abend gegen 19:00 Uhr mit dem erfolgreichen 2000 m Lauf für die Damen bzw. 3000 m Lauf für die Herren. Dazwischen mussten 19 Disziplinen in den Sportarten Turnen, Schwimmen, Leichtathletik, einer Mannschaftssportart (aus Volleyball, Fußball, Handball, Hockey oder Basketball), Rückschlagsport (aus Badminton, Tennis oder Tischtennis), bewältigt werden.


Ebenfalls Leistungstest bestanden: Hinten von links: Ronja Schönbein, Oliver Schmitz, Timo Stahl und Andrea Stadali. Vorne Trainer Wolfram Gündisch

Im Februar 2017 schrieben bereits Andrea S., Ronja S., Oliver S. und Timo S. gleich mehrfach Geschichte. Sie bestanden alle am gleichen Tag an der Kölner Sporthochschule den Sporteignungstest. Das große Glück, sich gegenseitig in einer Prüfungsgruppe unterstützen zu können, half sicher auch neben der guten Vorbereitung und Vorortbetreuung durch den Trainer das Ziel zu erreichen.

Neben den tollen Ergebnissen entstanden vorallem auch bleibende Freundschaften. Trainer Wolfram G. ist sich sicher, dass einem erfolgreichen Studium jetzt nichts mehr im Wege steht. Interessenten für den nächsten Kurs sollten sich rechtzeitig beim Vorstand des BV 09 Drabenderhöhe melden. Erfahrungsgemäß sind die verfügbaren Plätze immer sehr schnell ausgebucht.

Wolfram Gündisch

Susanne Kräutner wird 90 Jahre alt

Die Liebe zur Heimat, zur Musik und zum Theaterspiel begleitet die Drabenderhöherin Susanne Kräutner bis heute. Immer wieder greift die am 14. Juni 1927 in Botsch/Siebenbürgen geborene alte Dame zum Stift, schreibt Worte auf, „die nur so aus meinem Kopf purzeln und in die Feder fließen“. Worte aus denen Geschichten, Gedichte, Lieder und Theaterstücke wurden. „Das hat mich geistig fit gehalten“, sagt Kräutner lebhaft, die das 90. Lebensjahr vollendet.


Susanne Kräutner – Foto: Christian Melzer

Mit dem Singspiel „Ein Jahr im Weinberg“, der „Botscher Hochzeit“ oder der sächsischen Operette „Die schönsten Jahre daheim“, brachte die Hobbyschriftstellerin Brauchtum auf die Bühne, um „die Erinnerung an mein Dorf, meine Heimat lebendig zu halten“. Damit drücke sie kein Heimweh aus, sondern innere Verbundenheit mit dem Fleckchen Erde, an dem sie das Licht der Welt erblickte und aufgewachsen ist. Seit 1978 wohnt sie mit ihrer Familie in Drabenderhöhe, habe hier schnell ein neues geborgenes Zuhause gefunden. Mit großem Erfolg wurden einige ihrer Stücke von der Theatergruppe des Honterus-Chores unter anderem in Drabenderhöhe, beim Heimattreffen in Dinkelsbühl, im österreichischen Elixhausen und Wels aufgeführt.

Susanne Kräutner war Zeitzeugin von Flucht und Evakuierung im September 1944. Ihre Eindrücke, Erlebnisse und Rückkehr nach Siebenbürgen beschreibt sie in einem kleinen Buch „Botsch nach dem Krieg 1945“, das sie 1992, wie auch andere, im Eigenverlag herausgab. Als in Drabenderhöhe 2016 das 50-jährige Bestehen der Siedlung gefeiert wurde, stand die 89-Jährige auf der Bühne und las aus ihren Erinnerungen an diese schwere Zeit. Voller Respekt erhoben sich nach dem eindrucksvollen Vortrag einige hundert Zuschauer und applaudierten der betagten Zeitzeugin.

„Schreiben ist meine größte Leidenschaft, bringt mir Beruhigung auch in schweren Stunden“, verrät die alte Dame, die noch fast täglich ihre Gedanken zu Papier bringt. Zuletzt schrieb sie: „Das Herz einer Mutter ist ein Diamant“, ein Gedicht eigens für die Muttertagsfeier des Frauenvereins in 2017. Wie so viele Kinder ihrer Generation musste die junge Susanne, geborene Hartig, nach Besuch der Schule der Mutter im landwirtschaftlichen Betrieb helfen: „Ich ackerte mit Pferd und Ochse auf den Feldern.“ Der Vater, Johann Hartig, war als „der Kapellmeister von Botsch“ bekannt. Wegen ihrer schönen Stimmen wurden Susanne und ihre zwei Jahre ältere Schwester Maria die „Botscher Nachtigallen“ genannt, erzählt die 90-Jährige, die gemeinsam mit Vater und Schwester bei Festen und Veranstaltungen auftrat. Schon als junges Mädchen habe sie mit Kindern kleine Theaterstücke und Singspiele improvisiert und einstudiert. Bereits 1968 veröffentlichte eine in Siebenbürgen erscheinende Zeitschrift ein Portrait, in dem es unter anderem heißt: Susanne Kräutner habe ihren Landsleuten sehr viel Schönes geboten und das nicht nur aus irgendeinem Geltungsdrang heraus, sondern einfach aus Freude an der Freude anderer.

1950 heiratete Susanne Ehemann Michael Kräutner, gebar ihm zwei Kinder, Manfred und Susanne, die unter Regie der Mutter ebenfalls auf der Bühne standen. Elf Jahre arbeitete die Jubilarin noch bei der Firma Sarstedt, wo man sie „Dichterin für Gelegenheitsverse“ nannte. Auf Bestellung habe sie zu Geburtstagen, Jubiläen und Weihnachtsfeiern kleine Verse geschrieben.

Ursula Schenker

Hans Otto Tittes: Tiefschwarz

Hans Otto TittesIst es wohl nur abgrundtiefer Pessimismus oder Realität, die dieser Patient hier äußert, fragt Hans Otto Tittes.

Tiefschwarz
von Hans Otto Tittes

Ein alter Mann, dem es schon länger
sehr schlecht geht, sagt zu seinem Freund,
als der ihn fragt nach dem Befinden:
„Ich seh‘ von Unheil mich umzäunt.“

Der Freund, besorgt, hakt nochmals nach.
Drauf kommt die Antwort voller Sorgen:
„Heut geht’s mir schlechter schon als gestern,
doch sicher besser noch als morgen!“