Die Weichen für ein bedeutendes Projekt im Herzen Drabenderhöhes sind gestellt: Das ehemalige Zolllager an der Straße „Im Biesengarten“ soll abgerissen und durch neue Wohnhäuser ersetzt werden. Nach einem kurzfristigen Schreckmoment im Oktober – als die Bundeswehr bundesweit Eigenbedarf für staatliche Immobilien anmeldete – konnte die Stadt rasch Entwarnung geben. Für die Hallen mitten im Ort bestand kein militärisches Interesse, der Verkauf war damit gesichert.
Das Gelände umfasst rund 3000 Quadratmeter, hinzu kommt ein weiteres, bisher unbebautes Privatgrundstück mit etwa 1000 Quadratmetern, das die Stadt ebenfalls erwerben konnte. Die beiden Hallen aus den 1960er-Jahren, zuletzt vom Kölner Hauptzollamt als Aktenlager genutzt, bieten zwar viel Raum, sollen jedoch nicht umgebaut, sondern vollständig zurückgebaut werden. Es ist eine moderne Wohnbebauung geplant – mindestens zehn Wohneinheiten, voraussichtlich in Form von Mehrfamilien- und Reihenhäusern.
Bürgermeister Stücker betont, wie wichtig ihm eine harmonische Einbindung ins Ortsbild und die Beteiligung der Bevölkerung sei. Gespräche mit potenziellen Investoren laufen an; auch die städtische BEW könnte als Bauherr auftreten.
Der Standort bringt viele Vorteile mit: Das Gelände ist bereits versiegelt und verursacht somit keinen zusätzlichen Flächenverbrauch. Zudem liegt es zentral – Schule, Kirche, Geschäfte und Ärzte sind bequem zu Fuß erreichbar. BEW-Geschäftsführer Torsten Bellingrath, selbst Drabenderhöher, bestätigt, dass er Bedarf an Wohnraum hier sehr groß sei.
Bis die Bagger rollen, wird es jedoch noch etwas dauern. Die BEW plant, die Hallen vorübergehend erneut als Lager zu nutzen – auch für den städtischen Bauhof oder die Schulen, Gymnasium und Sekundarschule, deren Umbauten bevorstehen.
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt die wechselvolle Geschichte des Areals: Erbaut 1961 diente das Gelände zunächst dem Handel, später lagerten dort Zivilschutzmaterialien wie mobile Feldlazarette und Röntgengeräte. Nach der Wende wurden die Bestände abtransportiert. In jüngerer Zeit bewahrte der Zoll dort vor allem Akten auf.
Mit dem geplanten Neubauprojekt erhält Drabenderhöhe nun die Chance, mitten im Ort dringend benötigten Wohnraum zu schaffen – und ein seit Jahren brachliegendes Gelände sinnvoll zu nutzen.

