Hans Otto Tittes: Trendy

Trendy
von Hans Otto Tittes

„Das Wandern ist des Müllers Lust“
singt heut man noch aus voller Brust,
auch dass Klein-Hänschen ganz allein
ging über Stock und manchen Stein;
wobei zum Wandern unwillkürlich
gehörte einst ein Stock natürlich.

Nun, heute wandert keiner mehr,
es heißt jetzt walken, kreuz und quer
durchs Land, und nicht mit einem Stock
(darauf hat heute keiner Bock),
man walkt bei Sonnenschein, beim Schneien,
und zwar nur mit der Stöcke zweien!

Laut Gutachter Professor X
bringt Walken zig Mal mehr als nix.
Doch ob es grad so effizient
und nicht auch diesmal bloß ein Trend?

Wenn man in ein paar Jahren schaut,
dass kaum noch wer auf Walking baut,
dann weiß man, dass Professor X
beschrieb den Trend des Augenblicks
(mit Riesenumsatz sicherlich).
Nun, das hat Mode so an sich!

Interessengemeinschaft setzt sich für die Regulierung der Drabenderhöher Straße ein

Einige Anwohner der Drabenderhöher Straße haben sich zu einer Interessengemeinschaft zusammengefunden und fordern mehr Sicherheit auf der Drabenderhöher Straße.

In einem Schreiben an Bürgermeister Becker-Blonigen fordert die Interessengemeinschaft unter anderem eine Verbindung zwischen Höherdahlstraße und der B 56 und einen Kreisverkehr an der Kirche.

Das Schreiben wurde nun dem Haupt- und Finanzausschuss vorgelegt, der wiederum dem Bauausschuss die weiteren Beratungen übertrug.

Die Umsetzung dürfte problematisch werden, sowohl bei dem angedachten Kreisverkehr an der Kirche, weil wenig Platz zur Verfügung steht, als auch bei der Verbindungsstraße zur B 56, weil dort erhebliche Höhenunterschiede überwunden werden müssten.

Das Schreiben der Interessengemeinschaft – mit dem vollständigen Antrag und einer ausführlichen Begründung – kann über das Ratsinfosystem der Stadt Wiehl heruntergeladen werden, oder auch direkt hier eingesehen werden.

Siebenbürgische Kostbarkeiten in Lied und Wort

Zu einer Veranstaltung der besonderen Art hatte die Leitung des Literaturkreises Drabenderhöhe für den 24. Februar eingeladen.


Schriftsteller Hans Bergel – Fotos: Günther Melzer

Es war die zweite von insgesamt zehn Veranstaltungen, die der Literaturkreis in seinem Jahresprogramm vorgesehen hat. Seit nunmehr fast zwölf Jahren finden unter der Leitung von Erika Seiler und Annemarie Reindt im Rahmen dieses Literaturkreises Lesungen, Buchvorstellungen, Vorträge zu geschichtlichen, religiösen und musikalischen Themen statt.


Mezzosopranistin Hildegard Bergel-Boettcher und Gitarristin Andrea Gatzke

Die Wahl des Themas wird in der Regel dem Referenten überlassen. So geschehen auch bei der letzten Veranstaltung. Unter dem Titel „Lied und Literatur“ hatten sich die Mezzosopranistin Hildegard Bergel-Boettcher, die Gitarristin Andrea Gatzke und der Schriftsteller Hans Bergel bereit erklärt, das Programm mit Liedern aus dem musikalischen Erbe der Siebenbürger Sachsen und einer Lesung mit siebenbürgischen Themen zu gestalten.


Hildegard Bergel-Boettcher

Die Idee war von Hildegard Bergel-Boettcher – der Tochter des Schriftstellers – ausgegangen, die in einem handgeschriebenen Notenbuch ihres Großvaters, des Chorleiters Erich Bergel sen. auf Mundartlieder gestoßen war. Zwecks Erarbeitung einer selbständigen Gitarrenbegleitung überließ Frau Bergel-Boettcher das Notenwerk der klassischen Gitarristin Andrea Gatzke. Was dabei herauskam, waren in dieser Art bislang noch nie gehörte Kostbarkeiten einer Musikkultur, von denen sich das Publikum im vollbesetzten Saal begeistert zeigte.


Andrea Gatzke

Der insgesamt 18 Lieder umfassende musikalische Teil der Veranstaltung war in drei Abschnitte gegliedert. „Et wor emol en reklich Meed“, „Et soß e klien wäld Vijelchen“, „Medchen, wält te`n Kanter nien?“, „De Astern blän insem äm Gärtchen“ erklangen als solistische Bravourstücke von echter Konzertqualität. Die bald temperamentvollen, bald elegischen Lieder reihten sich zu einer Kette ausdrucksstarker Gesangfolgen, die es verdient, weiteren Kreisen bekannt gemacht zu werden.


Hans Bergel

Hans Bergel las zwischen den Liedergruppen zwei unveröffentlichte Erzähltexte, die in ihrer Reife und Formklarheit sowohl erheiterten als auch nachdenklich stimmten. Sie trugen mit ihren zeitgeschichtlichen siebenbürgischen Akzenten dazu bei, den Zweck und die Absicht der Veranstaltung zu vertiefen.


Das Publikum

Das Publikum bedachte die Akteure mit viel Beifall und die Leiterin des Literaturkreises bedankte sich herzlich bei den drei Gästen.

Johann Seiler