Erntedankfest in Drabenderhöhe

„Erntedank, das ist doch klar, feiern wir auch dieses Jahr.“ Das Motto der evangelischen Jugend , die den Festumzug mitgestaltete, schrieben sich viele Drabenderhöher auf die Fahne und sie machten mit.


Erntepaar Sandy und Markus Groß – Foto: Christian Melzer

Dass in Reihen des Erntevereins ein frischer Wind weht, seitdem Volker Stache den Vorsitz übernommen hat, das zeigte bereits der Samstagabend. Der Ernteball war so gut besucht, wie seit Jahren nicht. Neben benachbarten Erntepaaren zählte viel junge Leute zu den Gästen, die durch ein erstklassiges Programm in Hochstimmung versetzt wurden. Mit den Teich-Boys aus Much, den Bielsteiner Tanzmäusen, den Veedel-Jungs, einem Sketch und und Liedvorträgen von Frauenchor und Männergesangverein ging im Kulturhaus die Post ab.

Stache dankte in seinen Grußworten Markus Groß, „einem echten Drabenderhöher Jungen“, und Ehefrau Sandy, einem „Berliner Mädchen“, das seit 2008 in Drabenderhöhe lebt, dass sie sich für das Amt des Erntepaares zur Verfügung gestellt haben. Markus habe schon vor drei Jahren dem Ernteverein signalisiert im Jahr 2015 dieses Amt gerne bekleiden zu wollen. Der Grund: Vor genau 30 Jahren waren seine Eltern Wilhelm (†) und Edda Groß amtierendes Erntepaar in Drabenderhöhe. Markus kam am 7. Juli 1970 im Ründerother Krankenhaus zur Welt, wuchs im Alten Land auf, das er in seinen 45 Lebensjahren nicht verlassen hat. Er ist seit einigen Jahren Nachbarvater und singt im MGV.

Den Gottesdienst am Sonntagmorgen in der Kirche gestalteten Kids aus dem evangelischen Kindergarten mit, zeigten auf wie wichtig Sonne und Regen sind, damit Blumen und Früchte in der Natur wachsen können. Prall Körbe gefüllte Körbe mit Obst und Gemüse, die um den Altar herum standen, zeugten von reicher Ernte. Das Blasorchester Siebenbürgen-Drabenderhöhe sowie Blaskapellen aus Much und Heddinghausen gaben sich mittags vor dem Haus des Erntepaares im „Alten Land“ ein Stelldichein, zu dem auch viele Schaulustige kamen. Sie alle bewunderten die mit Girlanden, Blumen und Früchten der Natur prächtig geschmückte Umlage, gestaltet von Nachbarn und Freunden.

Sandy und Markus Groß saßen in einer von zwei Pferden gezogenen Kutsche, als sich der Festzug vom Alten Land aus Richtung Kreisverkehr in Bewegung setzte. Nachbarn und Freunde marschierten hinter der Kutsche, einheitlich gekleidet mit dunklen Hosen, weißen Hemden und blau-roten Tüchern. Hunderte von Menschen jubelten dem Erntepaar zu. Viel Beifall gab es für die fantasievoll geschmückten Motivwagen und den Fußgruppen, die sich durch stark einsetzenden Regen nicht irritieren ließen, sondern dem Nass trotzten. Mit Regenschirm und fröhlichen Gesichtern winkten sie den Zaungästen am Straßenrand zu. Die Überraschung war bei vielen groß, als ihnen ehemalige Erntepaare aus der Postkutsche zuwinkten, die anlässlich des 150-jährigen Jubiläums der Postkutschenlinie mit dabei war. Gemeinsam mit der Fa. Heiner Weiß aus Nümbrecht konnte Corinna Kawczyk mit Wiehl-Touristik dieses Highlight auch mal über die Grenzen der eigentlichen Fahrtstrecke (Nümbrecht – Wiehl) hinaus präsentieren. Der Zug schlängelte sich Richtung Kirche und Scheidt sowie über die Zeit- und Drabenderhöher Straße zurück bis zum Kulturhaus. Festausklang war abends mit einem wunderschönen Feuerwerk.

Beeindruckende Rede von Volker Stache

„Die Flüchtlinge, die uns täglich erreichen“ bewegen Volker Stache, den Vorsitzender des Erntevereins, so sehr, dass er in seiner Festrede zum Erntedank auf dieses Thema einging. Persönlich, so Stache, empfinde er jeden Tag große Dankbarkeit darüber, dass „wir in Deutschland und auch hier in unserer schönen oberbergischen Heimat so viel Ernte einfahren können, dass es für uns mehr als ausreicht“. Darüber hinaus habe man Überschüsse, die „wir als Exportweltmeister in alle Welt verkaufen und damit unseren Wohlstand mehren“. Diesen Wohlstand mit anderen zu teilen, sei für ihn „Freude und Verpflichtung zugleich“. Er sei sehr traurig darüber, dass es so viele Menschen auf der Welt gebe, die ihre Heimat aus den unterschiedlichsten Gründen verlassen und sie wohl auch nie wieder sehen würden. Die alles hinter sich gelassen haben, was sie aufgebaut.

Das Bild des kleinen Jungen, der tot am Strand liegt, habe er seit Ausstrahlung in den Medien immer wieder vor Augen. Stache: „Ich persönlich freue mich, dass wir ein solch reiches mit guter Ernte ausgestattetes Land sind und wir so vielen Menschen unsere Hilfe anbieten können.“ Er sei sich sicher, „dass uns diese Hilfe sehr gedankt wird und wir aus dieser Hilfe auch in Zukunft noch eine neue gute Ernte einfahren werden“. Diese Vorstellung falle zwar dem einen oder anderen schwer, so Stache, aber er appelliere an jeden, eine positive und nach vorn gerichtete Einstellung zu diesem Thema zu zeigen. Er schloss seine Rede mit den Worten: „Lassen Sie uns ein wenig unseres Glücks mit anderen teilen.“

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Vielfältiges Programm beim Gemeindefest

Trotz des wenig einladenden Wetters war das Gemeindefest der Ev. Kirchengemeinde Drabenderhöhe am 21. Juni sehr gut besucht.

Nach dem Familiengottesdienst, der von Konfirmanden mitgestaltet wurde, gab es im und ums Gemeindehaus ein vielfältiges unterhaltsames musikalisches Programm, das die begeisterten Zuhörer sehr genossen.

An zwei Ständen konnte man sich über die Diakoniestation und die Notfallseelsorge informieren. Der bewährte Trödelmarkt fand wieder zahlreiche zufriedene Besucher. Durch viele verschiedene Angebote kamen auch die Jüngsten auf ihre Kosten. Auch für das leibliche Wohl war in gewohnter Weise reichlich gesorgt.

Bärbel Dehler: „Die Kirchengemeinde dankt allen Musikern und all den vielen treuen und sehr engagierten Helfern, ohne die ein solch großes Fest nicht durchzuführen wäre. Ein Dank auch allen Gästen, die den Tag zu einem besonderen Tag im Gemeindeleben machten. Der Erlös des Gemeindefestes kommt der eigenen Kirchenmusik zugute.“

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Blasorchester und Honterus-Chor: Abwechslungsreiches Frühjahrskonzert 2015

Abwechslungsreiche und anspruchsvolle Blasmusik sowie schwungvolle Frühlingsmelodien bot das Konzert des Blasorchester Siebenbürgen-Drabenderhöhe und des Honterus-Chores im gut besuchten Kulturhaus. Die spielfreudigen Orchestermitglieder unter Leitung von Johann Salmen überzeugten ebenso wie der Honterus-Chor mit Dirigentin Regine Melzer durch große musikalischer Bandbreite.


Foto: Christian Melzer

Rund 40 Musiker, darunter erstaunlich viele junge Mädchen und Männer, nahmen den Platz auf der Bühne ein, so dass „für ein Rednerpult kein Platz mehr war“ sagte der Vorsitzende Andreas Bodendorfer. Er drückte seine Freude darüber aus, unter den vielen Gästen auch Hagen Jobi, Landrat des Oberbergischen Kreises, Reiner Lehni, NRW Landesvorsitzender sowie den NRW-Ehrenvorsitzenden Harald Janesch und Ehefrau Enni Janesch (Kreisvorsitzende) begrüßen zu können.

Das Blasorchester startete das kontrastreiche Konzert mit der Filmmusik „Midway March“ von John Williams aus dem 1976 erschienen Kriegsfilm, der die entscheidende Wende im Pazifikkrieg zeigte und imponierte dabei mit gewaltigen Tönen. Es folgte der Wechsel zum eher selten zu hörenden 4. Satz der „Jupiter Hymne“ des Orchesterwerkes „Die Planeten“ von Gustav Holst. Blitz und Donner, Glück und Freude wurden dynamisch präsentiert.

Augenscheinlich viel Spaß machte Musikern und Gästen das Arrangement von Thomas Berghoff „Abba Revival“. Bei „Waterloo“, einem der bekanntesten Lieder der erfolgreichen schwedischen Popgruppe summten viele leise mit. „Der mährische Stil prägte die Blasmusik wie kein anderer“, sagte Markus Widmann, der mit Johann Salmen abwechselnd durch das Programm führte, als er die „Polka Nr. 37“ von Metodej Prajka ankündigte. Ein Stück, das nicht durch schnelle sondern eher durch Ruhe und Gemütlichkeit berührte.

Danach marschierte der Honterus-Chor in den Saal, formierte sich auf kleinen Podesten vor der Bühne und schmetterte mit Dirigentin Regine Melzer ein herzliches „Willkommen“ von Pasquale Thibaut in den Saal. Sänger und Sängerinnen wünschten mit ihren Liedern „Freude und Spaß im Überfluss“ und ließen mit dem Lied „Der Frühling kehrt ein“ von Wolfgang Lüderitz fröhliches Singen erklingen. „Palemitzken“ (Palmkätzchen) lautete ein Frühlingslied der Verliebten, das der Chor in siebenbürgisch-sächsischer Mundart vortrug. Mit „Wir lieben sehr im Herzen“ von Daniel Friederici, in dem es um freundliche Anblicke und kühlen Wein geht, leitete der Chor zur Pause über, wo alle sich bei kühlen Getränken erquicken konnten.

„Lasst den Sonnenschein herein“ intonierte der Chor anschließend und ließ „Lieder klingen“ von Gerhard Rabe und Hans Mild. „Ach endlich kist tea weder“, „Liebe das Leben – Carpe Diem (Manfred Bühler) und „Fröhlicher Ausklang“ (Adolf Frey-Völlen) nach der schwäbischen Volksweise „Muss i denn..“ beendeten den Vortrag. „Das waren so schöne Lieder, da möchte man am liebsten mitsingen“, flüsterte eine Besucherin ihrer Nachbarin zu.

Bravorufe erntete das Blasorchester nach der Ouvertüre „Castel Peles“ von Georg Stich ebenso wie für den bunten Stilmix vieler temperamentvoller Melodien aus „Instant Concert“ . Harold L. Walters schaffte durch überlagerte Melodien ganz neue Kompositionen, bei denen die eine oder andere bekannte Melodie heraus zu hören war. Die „Alte Kameraden“, einer der populärsten Militärmärsche von Carl Teike, begleitete das Publikum durch rhythmisches Klatschen.

Mit „Freude schöner Götterfunke“ aus der „Europa Hymne“ setzten Chor und Orchester gemeinsam einen viel umjubelten Abschlusspunkt. Entspannt und zufrieden wirkten beide Dirigenten, als sie sich am Ende lächelnd dem Publikum zuwandten, das mit tosendem Beifall Zugaben forderte, die auch gegeben wurden. Zu Beginn des Konzerts gedachten in einer Schweigeminute Chor, Orchester und Besucher dem einige Tage zuvor Verstorbenen Günter Schuller, der 28 Jahre lang Vorsitzender des Honterus-Chores war.

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Gedenkveranstaltung zum 70. Jahrestag der Deportation der Siebenbürger Sachsen: Die Gedenktafel

Der Gottesdienst am 18. Januar 2015 in der Evangelischen Kirche Drabenderhöhe war der Start der Gedenkveranstaltung zum 70. Jahrestag der Deportation der Siebenbürger Sachsen. Im Video ist fast der vollständige Gottesdienst zu sehen. Die Predigt hielt Reinhart Guib, der Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien. Liturgie: Pfarrer Rüdiger Kapff aus Drabenderhöhe. Ein Grußwort sprach Barbara Rudolph, die Oberkirchenrätin der Evangelische Kirche im Rheinland. Der Honterus-Chor unter der Leitung von Regine Melzer sorgte für die musikalische Umrahmung des Gottesdienstes. Weitere Videos der Gedenkveranstaltung folgen.

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