Drabenderhöher Frauenchor begeisterte das Publikum

(bs) Viel vorgenommen hatte sich der Frauenchor Drabenderhöhe am heutigen Sonntag. Vor Beginn ihres eigenen Konzertes um 17.00 Uhr sangen sie am frühen Nachmittag den Auftakt zum Freundschaftssingen anlässlich des 150-jährigen Bestehens des MGV 1854 Marienberghausen im dortigen Dorfhaus. „Freunde lasst uns singen“ lautete ihr Motto, mit welchem sie ebenfalls gleich zu Beginn ihres eigenen Konzertes im Gemeindehaus Drabenderhöhe das Publikum einstimmten.

Die geladenen Gäste und Mitwirkenden, der MGV Oberbantenberg, das Klavierduo Luisa Imorde und Christof Stöber sowie das Akkordeon-Duo Axel Hackbarth und Florian Sträßer zeigten schwungvolle, aber auch besinnliche Einlagen.

Im letzten Teil des Konzertes blies Axel Hackbarth den Jagdruf auf dem Jagdhorn. Nun mussten die Drabenderhöher Sängerinnen und ihre Chorleiterin große Stärke beweisen, denn das folgende Chorwerk „Das hungrige Füchslein“ forderte große Konzentration und Genauigkeit von ihnen. Nach Meinung einiger Experten war das fast 10-minütige Stück jedoch gut gelungen.

Begeistert, selbst nach Zugabe von „Down by the Riverside“, wollte das Publikum, vor allem auch Adolf Mortsiefer, Vorsitzender des Sängerkreises Oberbergisch Land e.V., die Höher Sängerinnen nicht von der Bühne entlassen. Vorsitzende Bärbel Venz bedankte sich für den tollen Beifall und bat die Zuschauer und -hörer, doch beim nächsten Konzert wieder dabei zu sein.

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Kindergartenprojekt „Leben auf dem Bauernhof“: Küken beim Schlüpfen beobachtet

Das aktuelle Projekt des Adele Zay Kindergartens heißt „Leben auf dem Bauernhof“. Dazu gehören auch die Hühner mit ihren Küken. Im Kindergarten wurde im Rahmen dieses Projektes die Idee geboren, Eier in einem Brutkasten ausbrüten zu lassen. Die Kinder und das gesamte Team waren von dieser Idee begeistert.

Der Brutkasten wurde dann ins Büro gestellt, weil das der ruhigste Raum im Kindergarten ist. Frau Schemmel, die selbst zu Hause Hühner hat, brachte eine Schüssel voll mit Hühnereiern mit und zusammen mit den Kindern legten sie die weißen, braunen und grünweißen Eier in den Brutkasten.

Nun mussten sie 21 Tage warten. Die Kinder bastelten einen Kalender und jeden Tag wurde ein Kästchen (ein Tag) von dem Kalender abgeschnitten. Auf einem zweiten Kalender malten sie mit Genauigkeit, was erledigt werden musste.

Nach dem 3. Tag wurde täglich der Brutkasten für je 10 Minuten zum Lüften geöffnet und die Eier auf ihren Plätzen getauscht und immer wieder, wenn es nötig war, auch Wasser in die entsprechenden Behälter nachgefüllt.

Während dieser Zeit machten die Kinder einen Ausflug zum Bauernhof von Familie Röskes. Als erstes durften alle Kinder in den Hühnerstall und selbst Eier aus den Hühnernestern sammeln. Frische Milch, Kakao, Wurst- und Käsehäppchen durften alle probieren. Dann sahen sie die kleinen Kälbchen, Kaninchen, Schweine, den „Kälberkindergarten“, die Kühe und Pferde.

Im Stall flogen auch sehr viele Schwalben hin und her und an den Dachbalken klebten ihre Nester. Frau Röskes erzählte ihnen Wissenswertes über die Tierhaltung und ihr Futter. Bei noch immer strahlendem Sonnenschein gingen sie zurück zum Kindergarten.

Am 20. Tag, es war ein Sonntag, war das erste Ei aufgepickt und am Abend das Küken geschlüpft. Die Kinder bewunderten das gelbe „Flaumbällchen“, das ganz laut piepste und aufgeregt auf seinen kräftigen Beinchen hin und her lief.

Im Laufe der beiden nächsten Tage schlüpften noch 26 gestreifte, schwarze, rötliche, gelbe und Nackthalsküken. Nicht nur die Kinder, sondern auch die Eltern, Geschwister, ehemalige Kindergartenkinder und Großeltern staunten mit ihnen, wie die Küken aus ihren Eiern schlüpften. Die Küken wurden in einen geräumigen Behälter gelegt, bekamen Futter und Wasser. Eine Wärmelampe spendete die nötige Wärme, die sonst die Glucke den Küken gibt.

Am Wochenende betreuten die Erzieherinnen die Küken zu Hause. Als sie nach dem langen Wochenende die große Kiste wieder in den Kindergarten brachten, staunten alle, denn einige Küken hatten schon recht lange Federn an den Flügelchen. Sie durften in einem Gehege auch draußen im Garten scharren und picken. Im Komposthaufen suchten Kinder nach Regenwürmern und brachten sie den Küken zum fressen.

Leider mussten sich die Kinder dann aber von den Küken trennen, denn ein Bauer wird sie artgerecht großziehen. Sechs ausgewählte Küken wird Frau Schemmel betreuen, damit die Kinder und das Kindergartenteam die Gelegenheit haben zu sehen, wie sich die Küken weiter entwickeln.

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Kulturgruppen aus Drabenderhöhe gestalteten das Programm am Heimattag in Dinkelsbühl mit

Mit dem Motto „Heimat suchen – Heimat finden“ erinnerte das diesjährige Pfingsttreffen an die Evakuierung der Siebenbürger Sachsen aus Nordsiebenbürgen und an die Flucht aus Gemeinden Südsiebenbürgens vor 60 Jahren. Betroffene hatten danach in Österreich, Übersee und in Deutschland, besonders in den geschlossenen siebenbürgischen Siedlungen in Nordrhein-Westfalen, eine neue Heimat gefunden. So gehörte die Landesgruppe Nordrhein-Westfalen, zusammen mit dem landsmannschaftlichen Bundesvorstand und dem Hilfskomitee der Siebenbürger Sachsen zu den Ausrichtern des Heimattages. Der Landesvorsitzende, Harald Janesch, die Bundesfrauenreferentin und Kreisgruppenvorsitzende aus Drabenderhöhe, Enni Janesch, und der Vorsitzende des Hilfskomitees der Siebenbürger Sachsen, Pfr. i.R. Kurt Franchy, hatten Planung und Koordinierung der Programmpunkte übernommen, für die das Land NRW zuständig war. Auch das Abzeichen, durch dessen Verkauf die Kosten des Heimattages getragen werden müssen, erinnerte mit der Abbildung eines Fluchtwagens an das geschichtliche Ereignis des Jahres 1944.

Mit drei Bussen waren die Drabenderhöher Spatzen, die Kinder- und Jugendtanzgruppe mit elterlicher Begleitung, die Erwachsenentanzgruppe, der Honterus-Chor, und die Siebenbürger Trachtenkapelle am Freitag, bzw. am Samstag nach Dinkelsbühl aufgebrochen, zahlreiche PKW´s waren auf Eigeninitiative gefolgt. Dabei war auch das siebenbürgisch-deutsche Heimatwerk, das wie jedes Jahr, Gegenstände der siebenbürgischen Volkskunst zum Verkauf im katholischen Gemeindehaus anbot.

Am Samstagmorgen eröffnete Enni Janesch die Kunstausstellung „Siebenbürgische Kirchenburgen“ mit Baso-Reliefs von David Serbu aus Aachen, Kirchenburgenmodellen von Heinrich Lukesch und Arnold Szabo. Daniel Schobel hatte eine Karte mit den Häusern seines Dorfes, das Modell der Kirchenburg und eine Gruppe von Gehöften aus Martinsdorf ausgestellt. Dazu kamen Gemeinschaftswerke von der Arbeit der Frauen aus Siebenbürgen, vorgestellt durch Ilse Philippi aus Hermanstadt und ein Behang der Frauen aus NRW, präsentiert und dokumentiert von der Landesfrauenreferentin Waltraud Fleischer. Bei der Eröffnung der Dokumentationsausstellung über die Evakuierung und Flucht im Jahr 1944 waren unter den beindruckenden Bildern auch Fotos von Familien aus Drabenderhöhe auszumachen.

Es folgte die Eröffnungsveranstaltung des Heimattages. Der Landesvorsitzende Harald Janesch hieß die Gäste herzlich willkommen, darunter den neuen Bürgermeister der Stadt Dinkelsbühl, den Minister für europäische Integration Alexandru Farcas aus Rumänien, den stellvertretenden Landrat des Oberbergischen Kreises und MdL, Hagen Jobi, den Bürgermeister der Stadt Wiehl Werner Becker-Blonigen, den Vorsitzenden des Hilfskomitees und den Bundesvorsitzenden der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen, Volker Dürr, die alle in ihren Ansprachen und Grußworten die Leistungen der Siebenbürger Sachsen hervorhoben. Der Bundesvorsitzende überreichte dem Wiehler Bürgermeister das Goldene Ehrenwappen der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen als Anerkennung für seine Hilfe bei der Aufnahme der Aussiedler in der Stadt Wiehl.

Die Drabenderhöher Spatzen und der Honterus-Chor, Drabenderhöhe, beide unter der Leitung von Regine Melzer, umrahmten das Programm musikalisch und erfreuten die Besucher akustisch und optisch mit ihren Darbietungen. Fast ohne Pausen folgte ein Programmpunkt dem anderen. Die Siebenbürger Trachtenkapelle Drabenderhöhe, unter der Leitung von Jürgen Poschner, gaben vor der Schranne ein Platzkonzert. Gleich danach gestalteten die Kinder- und Jugendtanzgruppe unter der Leitung von Christa Brandsch-Böhm, die Drabenderhöher Spatzen und ein Jugendorchester, das in dieser Zusammensetzung zum erstem Mal unter der Dirigentin Regine Melzer auftrat, mit der Kindertanzgruppe aus Augsburg und Jugendlichen aus Bayern „Unser Nachwuchs präsentiert sich“.

Die Brauchtumsveranstaltung „Ein Reigen durch Siebenbürgen“ von Susanne Kräutner, vorgestellt von Traudi Fleischer, ausgeführt von der Kinder-, Jugend- und Erwachsenentanzgruppe, der Siebenbürger Trachtenkapelle und dem Honterus-Chor, begeisterte alle Zuschauer. Es war ein Augenschmaus, so viele kleine und große Trachtenträger zusammen singend und tanzend auf der Bühne zu erleben!

Nach Abschluss der Vorstellung mussten sich die Sängerinnen und Sänger des Honterus-Chores beeilen, denn sie sollten zusammen mit dem Stephan-Ludwig-Roth-Chor aus Setterich und dem jungen Organisten Christian Orben die Gedenkveranstaltung „60 Jahre Evakuierung Nordsiebenbürgen und Flucht aus Südsiebenbürgen“ in der St. Pauls-Kirche mitgestalten. Die beiden Chöre, wieder unter der bewährten Leitung von Regine Melzer, und der Organist Christian Orben konnten auch beim Festgottesdienst am Pfingstsonntag mit ihrem musikalischen Darbietungen überzeugen, bei dem die beiden Drabenderhöher Pfarrer, Gerhard Thomke die Festpredigt hielt und Hans Klein die Liturgie nach siebenbürgischem Ritus gestaltete.

Der Höhepunkt jedes Heimattages, der Trachtenumzug! Mit über 50 Trachtengruppen zogen bei strahlendem Sonnenschein ca. 1000 Trachtenträger im größten Festumzug, den es je bei einem Heimattag gegeben hat, durch die mit Menschen gesäumten Straßen von Dinkelsbühl. Drabenderhöhe war mit den anwesenden Kulturgruppen und mehreren einzeln angereisten Trachtenträgern vielzählig vertreten.

Volker Dürr begrüßte bei der Kundgebung vor der Schranne die Landleute in sächsischer Mundart und hieß in seiner Rede die vielen prominenten Gäste aus Politik und Kirche herzlich willkommen. Ein besonderer Gruß ging an die beiden Redner Frau Birgit Fischer; Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie des Landes Nordrhein-Westfalen und Herrn Dr. Ingo Friedrich, Vizepräsident des Europäischen Parlaments. Die Siebenbürger Trachtenkapelle Drabenderhöhe spielte den Choral zur Pfingstbotschaft der Heimatkirche, die deutsche Hymne und das Siebenbürgenlied am Schluss der Kundgebung.

Eine für alle Zuschauer erfreuliche Vorstellung boten dann die Kinder- und Jugendtanzgruppen bei der Volkstanzveranstaltung der Siebenbürgisch-Sächsischen Jugend in Deutschland „Jung und voller Schwung“. Welch ein herrliches Bild! 100 junge Paare in Tracht tanzten vor der Schranne.

Bei der gleichzeitigen Lesung „Zeitzeugen erinnern sich“, die Pfarrer i.R. Kurt Franchy moderierte, ging es im Spitalgewölbe stiller zu.

Bianca Poschner, Waltraud Fleischer, Ursula Tobias und Reinhard Wellmann lasen aus Aufzeichnungen Betroffener über die Evakuierung und Flucht aus dem Jahr 1944 vor, die Enni Janesch zusammen mit den Vorlesern ausgesucht hatte. Die Ereignisse und tragischen Erlebnisse erschütterten die Zuhörer.

Am Samstagabend hat die Drabenderhöher Trachtenkapelle mit Blasmusik und Gesang für gute Stimmung in der vollbesetzten Schranne gesorgt. In der St. Paulskirche bekamen Dr. Ernst Weisenfeld den Siebenbürgisch-Sächsischen Kulturpreis, Christine-Franziska Lapping und Helga Fabritius den Ernst-Habermann-Preis 2004 und die „Bruder- und Schwesternschaft“ aus Setterich den Jugendpreis verliehen. Den musikalischen Part dabei übernahm Christian Orben an der Orgel, begleitet von Hans Paul Fuß mit der Trompete.

Sonntagabend spielte in der Schranne das „Trio Melody“ aus Drabenderhöhe zum Tanz auf. Bei Anbruch der Dunkelheit begleiteten die Fackelträger und die Dinkelsbühler Knabenkapelle die Teilnehmer der Feierstunde auf dem Weg zur Gedenkstätte. In seiner Ansprache gedachte Kurt Franchy der Toten des ersten und zweiten Weltkrieges, aber auch derjenigen, die auf der Flucht, während der Deportation und in den Wirren der nachfolgenden Jahre ihr Leben verloren hatten. Er rief zum Ende der Gewalt und zum Frieden in der Welt auf. Die Knabenkapelle beendete die beindruckende Feierstunde mit dem Großen Zapfenstreich.

Die Podiumsdiskussion stand am Pfingstmontag am Ende des reichhaltigen Programms des Heimattages. Die stellvertretende Bundesvorsitzende, Karin Servatius Speck, hatte die Moderation zu dem Thema „Integration und Identität“ übernommen. Teilnehmer der Diskussion waren: Dr. Irmgard Sedler, Dr. Thomas Nägler, Dr. Jürgen Walchshöfer, ehemaliger Bürgermeister der Stadt Dinkelsbühl, der Vorsitzende des Hilskomitees, Pfr. i. R. Kurt Franchy, der stellv. Bundesjugendleiter Thorsten Schuller, und Enni Janesch als Vertreterin der Landesgruppe NRW.

In ihrer Einführung konnte die Bundesfrauenreferentin von der gelungenen Integration und Bewahrung der Identität der siebenbürgischen Siedler in den nordrhein-westfälischen Bergmannsiedlungen Herten-Langenbochum, Oberhausen-Osterfeld und Setterich und in der Siebenbürgen-Sachsen Siedlung Drabenderhöhe berichten. Sie verwies auf die Ergebnisse der Doktorarbeit: „‚Ghetto‘ oder gelungene Integration“ von Katrin Ingenhoven, die die Integrationsleistungen in Drabenderhöhe belegen.

Der Bundesvorsitzende dankte zum Schluss allen Helfern, die zum Gelingen des diesjährigen Pfingsttreffens beigetragen hatten, so auch dem Landesvorsitzenden Harald Janesch und bat ihn den Dank an die beteiligten Landsleute weiter zu leiten. Die Landesgruppe Nordrhein-Westfalen sowie die Kulturgruppen aus Drabenderhöhe hatten das diesjährige Pfingsttreffen zu einem Erlebnis für alle Teilnehmer werden lassen. Besonders erfreulich war die Einbeziehung der vielen Kinder und Jugendlichen in die Programmgestaltung. Der Heimattag 2004 – ein gelungener Heimattag!

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Die Kapelle des Altenheims und der Turm der Erinnerung wurden eingeweiht

Am 19. Mai fand die feierliche Einweihung der Kapelle durch Oberkirchenrat Wilfried Neusel von der Evangelischen Kirche im Rheinland, Superintendent Jürgen Knabe und dem Ortspfarrer Frank Müllenmeister statt. Die Einweihungsansprache wurde von D. Dr. Christoph Klein, Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien, der mit seiner Gattin eigens zu diesem Anlass angereist war, gehalten.

Um 16 Uhr betrat, angeführt vom Heimleiter Pfr. a. D. Hans Wolfgang Klein der Zug der Einweihenden die Kapelle. Die Symbole des geistlichen Dienstes, ein Kelch und eine Patene, die 1944 bei der Evakuierung von Burghalle und Senndorf mitgebracht worden waren, und eine kostbare mit Goldschnitt versehene Bibel, wurden von den Presbytern Michael Hartig, in Botscher Tracht, und von Doris Schmidt aus Büddelhagen in die Kapelle gebracht und auf den Altar gestellt. Die Bibel hatte Bundespräsident Johannes Rau, bei seinem Besuch in Drabenderhöhe am 1. April 2004 dem Adele Zay – Verein für die Einweihungsfeier der Kapelle geschenkt. Indessen sang der Honterus-Chor „Lobt den Herrn der Welt“ unter der Leitung von Regine Melzer. Das Geläute der Stadtpfarrkirche in Kronstadt (Tonband) hatte den Gottesdienst eingeleitet.

Nach einer kurzen Begrüßung durch den Vorsitzenden des Hilfsvereins Adele Zay, Pfr. i. R. Kurt Franchy wurde die Einweihungsfeier durch Bischof Dr. Christoph Klein eröffnet. Er überbrachte die Grüße der Heimatkirche und betonte die enge Verbindung der in Siebenbürgen verbliebenen Gemeindeglieder mit den in Drabenderhöhe angesiedelten Landsleuten aus Siebenbürgen. Zum Zeichen der Verbundenheit hatte das Landeskonsistorium in Hermannstadt zwei Altarbilder aus Siebenbürgen der Kapelle gestiftet. Die beiden Gemälde stellen den im Garten Gethsemane betenden Christus und die Kreuzigung dar. Die Gemälde stammen aus den Altären von Dobring und Belleschdorf und schmücken nunmehr die Frontseite der Apsis und die südliche Seitenwand.

Kunstschmied Georg Weber aus Hillerscheid hat das schmiedeeiserne Türchen für das Sakramentshäuschen der Kapelle geschmiedet und gespendet. Kelch und Patene wurden dort verschlossen. Die neue Orgel ist ein Geschenk des Hilfskomitees der Siebenbürger Sachsen.

Nach der agendarischen Segnung der neuen Kapelle fing der eigentliche Gottesdienst an. Die Predigt hielt OKR Wilfried Neusel über den Psalm 24. Die 70 Sitzplätze in der Kapelle und die Rollstuhlplätze reichten nicht aus. Die gläserne Trennwand zum Leseraum war geöffnet worden und so konnten rund 200 Besucher an der feierlichen Handlung und dem Gottesdienst teilnehmen. Einige Besucher mussten mit einem Stehplatz auf den Fluren des Altenheimes vorlieb nehmen. Den Abschluss des Gottesdienstes mit Fürbittengebet, Vaterunser und Segen nahm Superintendent Jürgen Knabe vor. Der Honteruschor rundete die Feierstunde mit dem vierstimmigen Choral zum Psalm 36,6 „Herr, deine Güte reicht so weit der Himmel ist“ ab.

Die Kapelle des Altenheims „Siebenbürgen“ Drabenderhöhe wurde in den Jahren 2001-2003 von dem leider zu früh verstorbenen Architekten Georg Tinnes geplant und errichtet. Sie dient in erster Reihe den 128 Heimbewohner/Innen des Altenheimes und den in der unmittelbaren Nähe wohnenden alten Menschen, denen der Weg zur Kirche zu beschwerlich geworden ist. Die Kapelle ist eine anerkannte Predigtstelle der Evangelischen Kirchengemeinde Drabenderhöhe. Pfarrer Frank Müllenmeister ist für die Betreuung der Altenheimbewohner zuständig. Die Gottesdienste finden regelmäßig an jedem Freitag um 16 Uhr statt.

Nach der festlichen Einweihungsfeier in der Kapelle des Altenheimes begaben sich die Gottesdienstbesucher in den Hof des Altenheimes, wo zahlreiche Gäste von außerhalb und aus dem Ort dazu gekommen waren. Bei strahlendem Sonnenschein begrüßte der Vorsitzende des Hilfsvereins „Adele-Zay“, Pfr. i.R. Kurt Franchy, vor der Torhalle des Turmes die Festversammlung. Sein besonderer Gruß galt Ullrich Kinstner, der das Sozialministerium vertrat, dem Heimatbischof aus Siebenbürgen Dr. D. Christoph Klein, Superintendent Jürgen Knabe, sowie Bürgermeister Werner Becker-Blonigen, dem stellvertretenden Landrat und MdL Hagen Jobi, dem Bundesvorsitzenden der Landsmannschaft Volker Dürr, dem Ehepaar Enni und Harald Janesch, Kreisgruppenvorsitzende und Landesvorsitzender der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen, Volkmar Krauß, als Vertreter der Heimatortsgemeinschaften und Abgeordnete aus mehreren Kreisgruppen der Landsmannschaft aus NRW.

In mehreren Reden wurde die Bedeutung des Turmes als Brückenpfeiler einer ideell gespannten Brücke nach Siebenbürgen hervorgehoben, aber auch als „eindrucksvolles Mahnmal“ das an den Verlust der Heimat erinnern soll und als Zeichen der Dankbarkeit für die Aufnahme von knapp 4000 Siebenbürger in Drabenderhöhe.

Kurt Franchy enthüllte die an dem Turm angebrachte Gedenktafel und las den Text vor.

Die Siebenbürger Trachtenkapelle unter der Leitung von Jürgen Poschner umrahmte musikalisch die Festveranstaltung. Anschließend erfreute die Kinder- und Jugendtanzgruppe, angeführt von Christa Brandsch-Böhm, mit ihren flotten Volkstänzen die Zuschauer. Bei frisch gezapftem Bier und mit leckeren Schmalzbroten wurden am Turm bis in den frühen Abend noch interessante Gespräche geführt.

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Frühlingsfest des Heimatvereins: Stiftung „Wir Höher“ will Drabenderhöher Vereine unterstützen

Auf dem Frühlingsfest des Heimatvereins Drabenderhöhe gab der 1. Vorsitzende Ernst-Jochen Höhler offiziell bekannt, dass der Verein sein durch Grundstücksverkäufe erwirtschaftetes Vermögen in der Weise verwenden wird, dass ganz Drabenderhöhe von der neuen Stiftung profitiert.

Ernst-Jochen Höhler sagte, dass insbesondere die Vereine – „das Herz und die Seele des Dorflebens“ – mit den Zinserlösen unterstützt werden sollen. Darum werden zunächst Werbeanlagen an drei Dorfeinfahrten errichtet, mit denen die Vereine ihre Veranstaltungen bekanntmachen können. Ein weiteres Projekt ist die Errichtung von Informationstafeln für Wanderer.

Das Stiftungsvermögen entstammt dem Verkauf eines Geländes in Brächen, das einst Schießplatz des Krieger- und Schützenvereins war und nach dessen Auflösung an den Heimatverein vererbt wurde. Später verkam das Grundstück zur wilden Müllkippe. Als es dann Bauland wurde, mussten Altlasten beseitigt und eine große Summe als Erschließungsbeitrag vorgelegt werden – ein für einen ehrenamtlich geführten Verein hohes Risiko, das der Vorstand auf Betreiben von Ernst-Jochen Höhler aber in Kauf nahm.

Der CDU-Landtagsabgeordnete und Vizelandrat Hagen Jobi dankte in seiner Rede Ernst-Jochen Höhler mit besonderem Nachdruck für dessen Mut und Durchhaltevermögen in dieser Sache. Wie zuvor schon Bürgermeister Werner Becker-Blonigen hob Jobi die Bedeutung von solchen ehrenamtlichen Tätigkeiten für den Zusammenhalt der Gesellschaft hervor.

Auftritte der Siebenbürger Trachtenkapelle und des Männergesangvereins Drabenderhöhe gehörten zum offiziellen Teil des Festes, anschließend spielte die Melzer-Band zum Tanz.

Heimatverein Drabenderhöhe e.V.

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