Honigberger Chor aus Siebenbürgen und der Honterus-Chor begeisterten Drabenderhöher Publikum

Eigentlich wollte Bürgermeister Ulrich Stücker das Konzert am 12. Oktober 2019 „einfach nur genießen“ und zwar, wie er selbst sagte: „Ohne Rede“. Nachdem jedoch der Honigberger Chor als letzte Zugabe die „Kleine Nachtmusik“ von Wolfgang Amadeus Mozart erklingen ließ, lief Wiehls erster Bürger spontan auf die Bühne des Drabenderhöher Kulturhauses, um den zehn Sängerinnen und vier Sängern aus dem fernen Siebenbürgen „Danke zu sagen für die phantastische Aufführung.“

„Halte Gott Sie fest in seiner Hand“, rief die aus Kronstadt (Brașov) stammende Chorleiterin Diana Baldea den Gästen am Ende des Abends zu, die vom gehobenen Niveau der Darbietungen ebenso begeistert waren und mehrere Zugaben forderten. Große Professionalität bewies Baldea, die unter anderem an der Düsseldorfer Musikhochschule studierte, mehrere Jahre in Deutschland lebte und arbeitete, bevor sie in ihre rumänische Heimat zurückkehrte und Dirigentin des Kronstädter Opernchores wurde (2008 – 2011). 2008 übernahm sie auch die Leitung des Honigberger Chors, der am Sonntag noch an einem „großen ökumenischen Konzert“ in der Lutherkirche in Altena bei Düsseldorf teilnahm. Einer der Sänger war Kurt Boltres, der als Pfarrer die Kirchengemeinden Honigberg und Rosenau betreut. Er stellte den „jungen Chor vor, der Freude am Singen hat“ und erzählte von Gastauftritten in Budapest und Rothenburg.

Die Bühne war fast zu klein als der Drabenderhöher Honterus-Chor mit den Gästen auf der Bühne stand. Gemeinsam stimmten sie unter dem Dirigat von Baldea das irische Segenslied „Möge die Straße uns zusammenführen“ nach einem Satz von Martin Steinert an. Der einfühlsame Text, dessen Melodie ins Ohr geht, berührte die Menschen ebenso wie die geistlichen Lieder „Maria durch den Dornwald ging“, „Der schöne Ostertag“ oder „Das ist meine Freude“ von Woldemar Voullaire. Volkslieder wie „Kein schöner Land“ und „Im Frühtau zu Berge“ summte manch einer leise mit. Abschließend erhoben sich die Besucher und sangen gemeinsam mit den beiden Chören „Siebenbürgen, Land des Segens…“

Anneliese Dürr, Vorsitzende des Honterus-Chors, begrüßte zuvor die Honigberger, stellte kurz die Höher vor und erklärte, dass man „alt mitgebrachtes aus Siebenbürgen pflegt und sich dem neuen nicht verschließt“. Unter dem Dirigat von Regine Melzer gaben die Sänger unter anderem mit „Zeit ist ein Geschenk“ von Manfred Bühler (Chorsatz Alex Link) eine harmonische Kostprobe ihres Könnens.

Vorne, von links: Regine Melzer, Dirigentin des Honterus-Chores; Anita Gutt, Kreisgruppenvorsitzende; Diana Baldea, Dirigentin des Honigberger Chores. Fotos und Videos: Günther Melzer
Vorne, von links: Regine Melzer, Dirigentin des Honterus-Chores; Anita Gutt, Kreisgruppenvorsitzende; Diana Baldea, Dirigentin des Honigberger Chores. Fotos und Videos: Günther Melzer

Eingangs hatte die neue Vorsitzende der Kreisgruppe Anita Gutt die zahlreichen Gäste begrüßt, unter ihnen den Bürgermeister der Stadt Wiehl, Ulrich Stücker, Enni Janesch, Ehrenvorsitzende der Kreisgruppe Drabenderhöhe des Verbandes der Siebenbürger Sachsen und Harry Janesch, Ehrenvorsitzender der Landesgruppe Nordrhein-Westfalen. „Für die tolle musikalische Leistung“ überreichte Gutt den beiden Dirigentinnen Diana Baldea und Regine Melzer je einen wunderschönen Blumenstrauß.

Ursula Schenker

Beitrag teilen:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert