Hans Otto Tittes: „Wunschdenken“

Hans Otto Tittes Beim Zahnarzt sitzt man gewöhnlich recht lange, bis man dann endlich „malträtiert“ wird. Dazu ein paar Gedanken von Hans Otto Tittes:

Wunschdenken
von Hans Otto Tittes

Gäb es kein Zahnweh auf der Welt,
wär’s für Millionen gut bestellt:
Es liefen nämlich all die Leute
zufriedener herum als heute,
wo sie beim Zahnarzt lange Zeit
sich sitzen ihren Hintern breit.

Natürlich gäb’s mit Prophylaxe
viel seltener den „Zahnweh-Maxe“,
doch ignoriert der die und tut
gar nichts dafür, bis ganz akut
es sich in seinem Mund zuspitzt:
Drum – heute er beim Zahnarzt sitzt!

Kann den Defekt der Doktor glätten,
den Zahn per Wurzelresektion noch retten,
ist’s gut und der Patient sich schwört,
nachdem er Ratschläge gehört,
dass Prophylaxe wird ab nun
er täglich dem Gebiss antun.

Trotz Prophylaxe zur Genüge
zerkrümelt manch Oral-Gefüge;
und statt ’nem schlabbrigen Gebiss,
gepaart mit reichlich Ärgernis,
hat dann der Arzt den Tipp parat:
Das bombenfeste Implantat.

Auch wenn dies alles schön mag klingen,
die Kosten grad noch zum Erschwingen,
war’s eh und je und ist’s das Best‘,
die eig’nen Zähne sitzen fest;
und wenn man geht einmal pro Jahr
zum Zahnarzt-TÜV, wär das nicht wunderbar?

Da dieses, wie’s der Titel zeigt,
ist Wunschdenken für ein Gebiss,
wird man auch weiter manche Stund‘
beim Zahnarzt sitzen ganz gewiss!

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