Drabenderhöher Sternsinger zu Besuch im Wiehler Rathaus

Mit dem gemeinsames Lied „Wir kommen daher aus dem Morgenland“ begrüßten die Kinder den Bürgermeister Becker-Blonigen, Stadtverordnete, Vertreter der Banken, Bürgerinnen und Bürger sowie viele Rathauskolleginnen und -kollegen am 6. Januar 2015 im Rathaus der Stadt Wiehl.


Foto: Christian Melzer

Der Bürgermeister hieß die Kinder willkommen und dankte ihnen für ihre Sternsingertätigkeit. Bürgermeister Becker-Blonigen erzählte den Kindern von seiner eigenen Kindheit in Japan.

Diakon Frey stellte die Bedeutung des Sternes, den die Kinder mit sich trugen noch einmal deutlich heraus und bittete mit einem Gebet um den Segen Gottes.

Die Kinder und alle Gäste sangen dann das bekannte Lied „Stern über Bethlehem“. Mit zwei wunderbaren Gedichtvorträgen schafften sich zwei mutige Sternsinger viel Gehör.

Der Bürgermeister überreichte den Sternensingern einen Stecken mit einem besonderen großen Stern und ein gut gefülltes Kuvert, sowie neue glänzende Sternsingerkronen, die 2016 in Einsatz gehen. Er bedankte sich stellvertretend für alle Helfer der Aktion bei Ulla Baum mit einem Blumenstrauß. Frau Baum begleitet die Aktion seit Jahren inhaltlich und „mit der Gitarre“ während des Empfangs.

Traditionell überreichten die Vertreter der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden Herr Wolfgang Abegg, Herr Stefan Neu und von der Volksbank Oberberg Herr Michael Eiteneuer das prall gefüllte Sparschwein und den Geldsack. Es ist immer eine Freude mit anzusehen, wenn das Schwein mit einem Hammerschlag geknackt wird.

Die Sternsinger überreichten den Vertretern der Institutionen und Stadtverordneten, stellv. Bürgermeister Herr Wilfried Bast, Frau Kalra Gaisbauer, Herr Jürgen Körber, Herr Rolf Gurbat als Dankeschön „kalorienarme Küchlein“.

Mit dem gemeinsamen Lied „Gottes Segen blühe auf“ wurde der Empfang abgerundet. Bei einem gemütlichen Kaffee und Kakao wurden abschließend nette Neujahrsgespräche geführt.

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„Puer natus in Bethlehem – unde gaudet Jerusalem“

„Ein Kind geboren in Bethlehem, des freuet sich Jerusalem.“ Die Augen von neun kleinen Mädchen und Jungen strahlen voller Vorfreude auf das bevorstehende Weihnachtsfest.

Andächtig kommen die lateinischen Worte über ihre Lippen, obwohl noch keiner von ihnen in der Schule je ein Wort Latein gelernt hat. Die Gemeinde antwortet: Lasset uns freuen und jubilieren mit den Engeln und triumphieren in diesem neuen Jahr.

Zu einer schönen Tradition ist die Veranstaltung „Puer natus“ geworden, die vor zehn Jahren von Johann Widmann und seinen Scharoscher Landsleuten in Drabenderhöhe wieder zum Leben erweckt wurde. Das Blasorchester Siebenbürgen-Drabenderhöhe unter Leitung von Johann Salmen und der Honterus-Chor unter Leitung von Regine Melzer, die auch mit den kleinen Sängerinnen und Sängern die lateinischen Texte einübte, bereichern diese vorweihnachtliche Feier in der Kapelle des Altenheims.


Foto: Christian Melzer

In dieser Zeit, die eine Zeit der Stille und der Besinnung sein soll, solle man Hektik und Stress vergessen. „Besinnen wir uns auf „Puer natus – ein Kind ist uns geboren“, so Ulrike Horwath, Vorsitzende des Adele-Zay-Vereins, in ihrer Begrüßung. Heimleiter Friedrich Barth überbrachte die weihnachtliche Botschaft aus dem Lukas Evangelium.

„Das habt ihr prima gemacht“, lobte Pfarrer i.R. Kurt Franchy die kleinen Sänger, die zwischendurch verstohlen in die Menge winkten, weil sie Papi oder Mami entdeckt haben. Franchy las aus einem Brief, den Widmann 2004 an den damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau geschrieben hat, in dem er mitteilte, dass er mit weiteren acht Personen aus seinem Freundeskreis in der Kapelle des Altenheims „Puer natus“ gesungen und gefeiert habe. Eine Veranstaltung, die man im siebenbürgischen Scharosch immer am Heiligen Abend durchgeführt habe. Rau antwortete seinerzeit, dass er gerne an seinen Besuch in Drabenderhöhe und an die Siebenbürger zurück denke, die alte Traditionen bewahren und Neuem gegenüber offen seien.

Franchy sprach die Hoffnung aus, dass „wir uns noch lange in diesem Haus an ‚puer natus‘ erfreuen können“. Die Geburt von Jesus in Bethlehem vor über 2000 Jahren sei ein riesiges Geschenk gewesen. „Es gibt keinen Menschen, der so viel Gutes getan hat“. Sein Wunsch: dieses Kind möge Frieden bringen, die Welt nicht kaputt gehen. „Wir dürfen Gottes Werk nicht zerstören.“ In sein Gebet schloss er unter anderem alle Mütter ein, die ein Kind unter dem Herzen tragen und die Menschen, die sich der alten, gebrechlichen und einsamen Menschen annehmen. Vergessen solle man aber auch nicht die vielen Flüchtlinge, Soldaten, frierenden und hungernden Menschen auf dieser Welt.

Kreisvorsitzende Enni Janesch erinnerte daran, dass 2004 „Puer natus“ zum ersten Mal im Altenheim gemeinsam mit Kapelle und Chor aufgeführt wurde. Johann Widmann habe keine Ruhe gegeben, habe immer wieder gesagt, das müssen wir wieder einführen“. Aber – ohne das Haus Siebenbürgen könne man diesen Brauch nicht durchführen, so Janesch, deren Dank an Heimleiter Friedrich Barth ging, der „immer wieder Herberge in diesem Haus gibt“.

Mit einem gemeinsamen „Vater unser“ und dem Lied „Stille Nacht, heilige Nacht“, schloss die stimmungsvolle Veranstaltung, die die Herzen der Menschen erwärmte und sie auf das bevorstehende Weihnachtsfest so richtig einstimmte.

Ursula Schenker

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Drabenderhöher Weihnachtsmarkt

„Das ist ja eine tolle Atmosphäre hier“. – „Super Idee, den Weihnachtsmarkt auf dem Robert-Gassner-Hof zu veranstalten“ und „Es sind noch Plätze frei für weitere Aussteller“. Diese und ähnliche positive Stimmen waren zu hören, wenn man am zweiten Adventswochenende über den Weihnachts- markt schlenderte, der erstmalig auf dem Gelände des Alten- und Pflegeheims Haus Siebenbürgen-Drabenderhöhe stattfand.


Foto: Christian Melzer

Vier große rote Kerzen rahmten den Turm der Erinnerung ein, Weihnachtsbäume festlich geschmückt sorgten ebenfalls für Vorfreude auf das Fest.

Der Duft von frisch gebrannten Mandeln, Baumstrietzel, Bratwurst, Mici und Holzfleisch zog über das Gelände. Bei Glühwein – aber auch alkoholfreien Getränken – nutzten die Weihnachtsmarktbesucher die Gelegenheit zu netten Gesprächen und einem Besuch an den Buden, um sich über das Angebot zu informieren und kleine Geschenke zu kaufen.

Abgerundet wurde das Ganze durch einen Auftritt der Drabenderhöher Spatzen, die froh und munter mit ihrer Dirigentin Regine Melzer Nikolaus- und Weihnachtslieder sangen. „Nein, ich war nicht immer brav“, antwortete klar und ehrlich ein Dreikäsehoch, als ihn der Nikolaus (Rolf Philipps) aushorchte. Ein weiterer Höhepunkt war der Mucher Shanty Chor, der mit seinen Liedern die Bewohner des Altenheims erfreute.

Friedrich Barth, Leiter des Altenheims, hatte die Initiative für die Neuauflage des Weihnachtsmarktes ergriffen, der früher rund um die Kirche durchgeführt wurde. Tatkräftig unterstützt wurde er dabei von Ulrike Horwath, der neuen Vorsitzenden des Adele-Zay-Vereins.

Wegen der guten Resonanz soll auch im nächsten Jahr wieder ein Weihnachtsmarkt am Altenheim durchgeführt werden, dann aber – wie früher – wieder am ersten Adventswochenende.

Ursula Schenker

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Die aufgeweckte Orgelmaus und die Orgel

Viele Fragen zur Kirchenorgel in der Evangelischen Kirche Drabenderhöhe hatte die Orgelmaus „Charlie“ an Organist Dirk van Betteray beim Gesprächskonzert für Kinder, zu dem der Kulturkreis Wiehl eingeladen hatte. Rund 20 Kinder mit Eltern und Großeltern freuten sich auf ein kleines Orgelkonzert in der Kirche im Drabenderhöher Ortskern.


Foto: Vera Marzinski

Doch die Orgelmaus „Charlie“ schlich sich die Treppe hoch und wollte erst mal wissen, was das da für Röhren auf der Empore sind. Musikschulleiter Dirk van Betteray gab bereitwillig Auskunft und spielte für die großen und kleinen Gäste Musik, passend zur Jahreszeit. Da durfte die „Weihnachtsbäckerei“ natürlich nicht fehlen. Mit „Kling Glöckchen, klingelingeling“ demonstrierte er, was die langen und die kurzen Pfeifen – die Röhren, die die Maus entdeckt hatte – für Töne erzeugen können. Mit der längsten Pfeife brummte es gewaltig im Kirchenschiff, denn es war der tiefste Ton. Der höchste Ton mit der kürzesten Pfeife tat schon ein wenig in den Ohren weh. Den würde er auch nie alleine spielen, so van Betteray. Als er das große „Klang-spek-trum“ der Orgel erklärte, hörte die Maus nur „Speck“ und war begeistert. Immer wieder verstand sie den Organisten völlig falsch, was zu manch heiterer Episode führte. So meinte sie, van Betteray sei wohl ein Milliardär, denn er habe ja ganz viele Silber-Pfeifen an der Orgel. Sowas sei nicht zu bezahlen, klärte van Betteray die vorwitzige Maus auf. Die Pfeifen der Orgel bestehen aus Zinn und Blei und einige aus Holz. Durch die unterschiedlichen Materialien und Größen haben die 1.500 Pfeifen der Drabenderhöher Orgel unterschiedliche Klänge. Dass man auf der Orgel sehr ruhige Stücke, aber auch sehr temperamentvoll-lustige Stücke spielen kann, demonstrierte der Organist mit „Stille Nacht, heilige Nacht“ und „Lasst uns froh und munter sein“. Die Melodie der „Sendung mit der Maus“ erkannten die großen und kleinen Gäste fast sofort.

Unterhaltsam und lustig, aber auch informativ war das Gesprächskonzert. Die Kinder erhielten bei diesem Konzert in lockerer Weise Einblick in die klanglichen Besonderheiten und die grundlegenden technischen Funktionsweisen der Orgel. Vor allem aber vermittelten Dirk van Betteray und die Kirchenmaus „Charlie“ ihnen die Vielfältigkeit und Unterschiedlichkeit von Orgelmusik. So erfuhren die Besucher vieles über die Orgel, die 1978 eingeweiht wurde, beim Gesprächskonzert am Donnerstagnachmittag. Und das auf spielerische Art und Weise, denn die Musik ist nichts Langweiliges, sondern kann Freude und Spaß machen, kann feierlich, aber auch fröhlich klingen. Einige der kleinen Zuschauer setzten sich anschließend neben Dirk van Betteray auf die Orgelbank. Sie ließen sich noch mehr erklären und spielten ein paar Töne. Ein spielerisches und lehrreiches Konzert, dass van Betteray und die Morsbacher Musikschullehrerin Sabine Fuchs vor einigen Jahren bereits einmal in Holpe/Morsbach durchführten, wo es im Februar 2015 nochmals stattfinden wird.

Vera Marzinski

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Theatergruppe des Honterus-Chores zeigte „Eine Verschwörung“

Es ist gute alte Tradition, wenn der Honterus-Chor unter Leitung von Regine Melzer zum Katharinenball mit einem schwungvollen „Heißa Kathreinerle“ die Gäste musikalisch begrüßt. Nach einigen beschwingten Melodien wie „Wochenend und Sonnenschein“, der „Kartoffelkantate“ von Johann Andre und einem siebenbürgischen Mundartlied wurde die Bühne frei gegeben für die Theatergruppe, die in diesem Jahr den Bauernschwank „En Verschwierung“ (Eine Verschwörung) nach einer Volkssage von Frida Binder-Radler aufführte. Regie führte Ilse Bartesch.


Die Theatergruppe des Honterus-Chores. Foto: Christian Melzer

Erster Akt: Die arme Witwe Zirr sitzt mit Tochter Kathi am Küchentisch, sie essen „Palukes“, einen Brei aus Maismehl. Zirr redet ununterbrochen, Kathi ist traurig und still. Das Haus, in dem sie wohnen, soll verkauft werden. Dann haben sie keine Bleibe mehr. Kathi soll deshalb den reichen „Mäckel“, Sohn des Bürgermeisters, heiraten. Sie aber liebt den Knecht Hans. Gerda Gusbeth spielt die resolute Witwe Zirr, gradlienig, mit Humor und Mutterwitz. Sie ist in Bestform. Seit Jahren steht sie für die Theatergruppe des Honterus-Chors beim traditionellen Katharinenball auf der Bühne, bringt im gut besuchten Kulturhaus immer wieder das Publikum mit Anekdötchen aus dem Dorfleben zum Lachen.

Die Theatergruppe mit Regisseurin Ilse Bartesch wagte sich an ein Stück, das um 1782 im sächsischen Dorf Rode im Zwischenkockelgebiet spielt. Der Sage nach soll Kaiser Josef II. durch sein Land gewandert sein, um die Menschen kennen zu lernen, für die er sich Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit wünscht. Auf dieser Wanderschaft bittet er die „Zirr“ um Quartier. Sie lässt den Josef, wie er sich nennt, in ihrem Haus übernachten, bietet ihm „Palukes“ an: „Esst nur, esst nur, wir haben genug. Was hier ist geben wir ja doch nur noch den Schweinen.“ Sie erzählt ihm redselig über das Leben der Leute im Dorf, schimpft auf die Grafen, „die Hunde sind, uns das Fell abziehen und alles fressen“ und darüber, dass „am Gericht die Wahrheit gekreuzigt wird“. In die Kirche gingen zwar alle, aber nicht alle hörten, was der Pfarrer predigt. Manch einer schlafe dabei ein, schnattert munter die Zirr. Das Gehörte lässt Kaiser Josef nicht ruhen. Er liebt sein Volk und will die Leibeigenschaft aufheben. Kathi weiht ihn über eine Verschwörung der Dorfjugend ein, die ihn aus Eifersucht mit Knüppeln aus dem Dorf jagen will. Kaiser Josef gibt sich in seinem Abschiedsbrief zu erkennen, dankt der Zirr und der Kathi mit reichen Geschenken, so dass sie ihren Hans heiraten kann.

Viel Beifall erhalten die Laiendarsteller für ihre an zwei Abenden gezeigten Darbietungen, die teilweise sehr schwierige und lange Textpassagen enthielten. Beispielsweise als Kaiser Josef über den Geist der Freiheit philosophiert. Es war ein gelungener Abend für Regisseurin Ilse Bartesch und ihre Darsteller: Zirr (Gerda Gusbeth), Kathi (Elke Scharpel), Sus/Bäuerin (Katharina Adam), Kaiser Franz Josef II. (Werner Scharpel), Hann/Bürgermeister (Reinhard Wellmann), Mäckel/sein Sohn (Roswitha Wölfel), Hans/Knecht (Helmut Scharpel).

Ursula Schenker

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