Der Gezkruegen

Der Honterus-Chor Drabenderhöhe präsentierte in diesem Jahr das Lustspiel „Der Gezkruegen“ in siebenbürgisch-sächsischer Mundart von Karl Gustav Reich. Zur ersten Vorstellung am Freitag, 18. November, kamen rund 200 Besucher ins Kulturhaus Hermann-Oberth. Das Lustspiel wurde von 12 Chormitgliedern, die aus 10 unterschiedlichen Gemeiden Siebenbürgens stammen, aufgeführt.

Karl Gustav Reich, einer der bekanntesten siebenbürgisch-sächsischen Mundartdichter, wäre heuer 100 Jahre alt geworden. 1905 in Hermannstadt als Sohn des Pfarrers Carl Reich geboren, verbrachte er seine Kindheit auf dem Pfarrhof von Kerz und lernte dort das urwüchsige sächsische Dorfleben kennen und lieben.

Reich, von dem auch die sehr beliebten drei Gedichtbändchen „Kut, mer lachen int“, „Sachsesch Spaß vu Broos bäs Draas“ und „Sachsesch Wält, dä as gefällt“ stammen, wollte mit seinen heiteren sächsischen Versen Freude und Frohsinn verbreiten, aber vor allem mithelfen, die sächsische Mundart zu erhalten, weil er davon überzeugt war, dass in ihr etwas von der Seele des siebenbürgisch-sächsischen Völkchens weiterlebt.

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Drabenderhöher Urgestein: Uus Irene – 60 Johr bim Wallach ahn d’r Thek‘

Eine Institution feiert Dienstjubiläum: Die 86-jährige Irene Klein, geb. 18.02.1919 und der gute Geist an der Theke des Restaurant Zur Dorfschänke in Drabenderhöhe, feiert heute ihr lang ersehntes 60. Dienstjubiläum.

Irene Klein

Sie begann Ihre Tätigkeit im Hause am 15. November 1945 und begleitete vier Generationen der Familie Lang durch gute und schlechte Zeiten. Eingestellt wurde sie von Wallach I Fritz Lang, dem ursprünglichen Besitzer der Dorfschänke. Als sie ins Haus kam, war der Sohn der Familie, Rainer Lang und spätere Wallach II, gerade mal im zarten Alter von zwei Jahren. Wenn Irene Klein auch keine Blutsverwandte war, so hat sie die Kinder des Hauses doch in ihr Herz aufgenommen und mit groß gezogen. Dies zog sich durch alle Generationen und endete nicht etwa bei Rolf (dem künftigen Wallach III) und Marco Lang, sondern geht weiter auf deren Sohn Max und Tochter Rebecca.

Irene Klein und Familie Lang

Sie ist sowohl bei den Kunden der Dorfschänke, bei den örtlichen Vereinen als auch bei der restlichen Belegschaft des Hauses sehr beliebt und übertrifft so manchen Abiturienten aus der Belegschaft mit Ihren Kopfrechen-Fähigkeiten – möge der Bierdeckel auch noch so voll sein. Und so hoffen dann alle Höher, dass sie auch in 10 Jahren noch nicht zum Alten Eisen gehört und es bis zum 70. Dienstjubiläum schaffen wird.

Marco Lang

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Drabenderhöher Sankt Martinszug

Kurz nach 18.00 Uhr startete der Martinszug in der Straße „Im Biesengarten“, nachdem sich die Kinder der beiden Kindergärten und der Grundschule samt Eltern und Geschwistern dort aufgestellt hatten.

Ausgestattet mit Stirnlampen, Flöten und Noten, übernahmen die Kinder des Schulorchesters tapfer die Führung des Zuges und spielten Martinslieder zum Mitsingen. Am Straßenrand konnten die Zuschauer eine besondere Vielfalt von Laternen und Lichtern bewundern. Delfine, Bären, Äpfel, Gespenster, Sterne, Sonnen etc. leuchteten in die Dunkelheit. Mittendrin marschierte die Siebenbürger Trachtenkapelle mit, die wie jedes Jahr an der Tradition festhält und den Umzug musikalisch begleitete. Ihr gilt unser herzlicher Dank.

Nach der Ankunft auf dem Schulhof, hielt Schulleiterin Frau Fleischer eine kurze Ansprache und forderte Kinder und Erwachsene auf zu den Klängen des Schulorchesters und der Trachtenkapelle die Lieder „Sankt Martin“ und „Durch die Straßen“ zu singen.

Anschließend brachte Pastor Schierbaum aus Bielstein anschaulich und klar die Mantelteilung eingebettet in die Lebensgeschichte des Heiligen Martin den großen und kleinen Zuhörern nahe.

Schulpflegschaftsvorsitzende Frau Frackenpohl bedankte sich für die Mithilfe der Eltern, denn nur durch den Verkauf der Lose wurde die Organisation des gesamten Umzuges und die Schenkung der Weckmänner an die Kinder erst möglich gemacht.

Eine Premiere war in diesem Jahr der Auftritt von Herrn Gampe (Pferdepension Scheidt), als neuer Sankt Martin gemeinsam mit seinem Pferd Yukon. Ihm gilt ebenfalls unser besonderer Dank für die Anführung des Zuges und das geduldige Sichbestaunen lassen von den kleinen Zugmitgliedern.

Das wärmende Martinsfeuer, das von der Feuerwehr abgesichert und von vielen Kindern und Eltern bewundert wurde, gab es diesmal oben auf der Schulwiese. Rege besucht wurden die Getränkestände des evangelischen Kindergartens und des Fördervereins der GGS Drabenderhöhe, die gegen eine kleine Spende die Laternenträger und Zuschauer beköstigten.

Wie jedes Jahr blicken wir auch dieses Mal auf ein gelungenes Sankt Martinsfest zurück. Der Verkauf von 950 Weckmännern spricht für sich. Abschließend danken wir allen Mitwirkenden, die zum Gelingen dieses Abends beigetragen haben.

GGS Drabenderhöhe

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Bergsteigen in den Anden: „La montana mas bella del mundo“

Die beiden Drabenderhöher Bergsteiger Michael Bohnen und Arnold Melzer waren fünf Wochen lang in den peruanischen Anden unterwegs. Nachfolgend ein Erlebnisbericht von Michael Bohnen.

Michael Bohnen (links) und Arnold Melzer

Langsam schwebt unser Flugzeug in den Flughafen von Lima ein. Der längste Abschnitt unserer Reise liegt nun hinter uns.

Wir können es kaum abwarten die Schnee- und Eisberge der Cordillera Blanca zum Greifen nahe zu haben.

Nach einer geruhsamen Nacht in einem schönen Hotel aus der Kolonialzeit, geht unsere Reise in einem Überlandreisebus nach Huaraz weiter.

Huaraz ist die Hauptstadt in der Cordillera Blanca und das erste „Base-Camp“ für alle Bergfahrten. 8,5 Stunden später steigen wir aus dem Bus aus und werden mit einem Blick auf den Huascaran belohnt. Der Huascaran überragt mit seinen 6748 Metern alle Berge in Peru und ist einer der höchsten Berge in Amerika, oder besser gesagt: der westlichen Hemisphäre.

Unsere Tour gliederte sich in 3 Blöcke auf:

1. Trekking im SANTA CRUZ TAL zur optimalen Höhenanpassung
2. Bergsteigen im ISHINCA Tal
3. Umrundung des ALPAMAYO und Bergsteigen im Bereich ALPAMAYO

Das Trekking ist sehr wichtig für die langsame Höhenanpassung. Ohne diese Akklimatisation wird es für den Körper sehr schwer die Anstiege im 6000 Meter Bereich zu bewältigen, es kann gar zu gesundheitlichen Folgen oder zum Tode führen.

Für das Trekking standen 6 Tage zur Verfügung. Es führte uns vom Startpunkt CASHAPAMPA durch wunderschöne Hochtäler, Hochalmen und Pässe zurück nach HUARAZ.

TOCLLARAJU

Es wurden Pässe überwunden, deren Höhe über dem des Mont Blanc (4808 Meter) liegen.

Unser Team bestand aus: Koch, Assistenten, Trekkingguide, Eseltreiber, 6 Eseln und einem Pferd. Ergänzt von den zwei Eseln Arnold und Michael, welche für die Strapazen auch noch Geld bezahlten. Es zeigt, wie wichtig der Wirtschaftzweig Bergsteigen und Trekking in dieser Region ist.

Wir verkrafteten die Trekkingtour recht gut und fühlten, wie unsere Körper sich langsam an die Höhe gewöhnten. Viel Trinken, Essen und viel Schlafen sind die Eckpfeiler dafür. Ob jetzt das Trinken von COCA Tee eine positive Wirkung hat, sei dahingestellt – eines aber ist klar: Schaden tut es auch nicht.

Zurück in Huaraz wurde die Ausrüstung zum Bersteigen vorbereitet und erst einmal ausgiebig geduscht, geschlafen und gegessen.

Am nächsten Tage ging es Richtung Ishinca Tal. Das Ishinca Tal mit dessen Base Camp ist der perfekte Platz für die ersten Bergtouren in der Cordillera Blanca. Mit dem URUS (5420 Meter), dem ISCHINCA (5530 Meter) und zu guter Letzt dem TOCLLARAJU (6032 Meter) hatten wir uns ein strammes Programm vorgenommen.

Das Basislager liegt auf ca. 4300 Meter und bietet einen imposanten Blick auf den TOCLLARAJU und den Palcaraju Gletscher.

Danksagung

Wir danken unseren Familien für ihre Unterstützung und ihr Verständnis.

Für die Gewährung eines längeren Urlaubs möchten wir unseren Arbeitgebern mdillenhöfer und ISE Innomotive Systems Europe GmbH danken.

Für die medizinische Beratung und Hilfe danken wir Dr. Balthes und der Bergischen Apotheke in Bielstein.

Ein ganz besonderer Dank gilt unseren peruanischen Begleitern, die uns mit viele Mühe und Einsatz bei der Realisierung unserer Expedition unterstützten.
www.peruvianandes.com

Arnold Melzer und Michael Bohnen

Die erste Tour führte uns auf den URUS. Dieser URUS hatte es in sich. Der endlose Weg über eine sehr steile Moräne stellte unsere Ausdauer und unser Nervenkostüm auf die erste Probe. Doch schließlich erreichten wir nach einfacher Kletterei die felsige Gipfelpyramide. Ein Glücksgefühl, gemischt mit Stolz, erfüllte uns, nachdem wir den ersten 5000er gemeistert hatten.

Nach einem Ruhetag führte uns der Weg zum ISCHINCA. Ein perfekter Aussichtsberg. Von dort hatten wir einen schönen Blick zu den imposanten Eisbergen, welche im Karree um uns herum standen. Der Weg zum ISCHINCA ist ein klassischer Eisanstieg. Es ging gut und wir fühlten uns stark! Der zweite 5000er war geschafft! Nun war alles bereit für unseren ersten 6000er.

Am ersten Tag führte uns der Weg ins Hochlager auf über 5000 Meter. Nach einer kurzen Nacht (Wecken um 23 Uhr) marschierten wir über steile Gletscher Richtung Gipfel. Meine Lungen pressten die dünne Luft in immer kürzeren Frequenzen durch. Arnold und ich spürten wie hart es war und wie viel härter es noch werden würde. Eine steile Passage musste mit 2 Eispickeln bewältigt werden. Jeder leistete Schwerstarbeit und holte noch mal das letzte aus seinem Körper heraus.

Schließlich standen wir an der Gipfelwand. An mehren Stellen ist sie senkrecht. Es gibt keine ausgesprochene Schwachstelle. An einem Fix-Seil geführt und mit einem technischen Eispickel kämpften wir uns den Berg hoch. Wir hatten es geschafft. Der erste 6000er in unserem Leben. Voller Stolz und Freude umarmten wir uns und genossen dieses Gefühl.

Für mich wurde ein Traum wahr. Seit mehr als 28 Jahren träumte ich davon, einen 6000er in den Anden zu erklettern.

Nach dem Abstieg vom Berg und dem Abmarsch durch das ISCHINCA Tal ging es nach Huaraz.

Wir hatten uns einen Ruhetag verdient. Shopping in Huaraz. Das heißt, sich einfangen lassen von dem geschäftigen Treiben. Dem geordneten Chaos, den vielfältigen Gerüchen und der unterschwelligen Angst vor Taschendieben. Wir genossen den Tag in Sandalen und ohne schweren Rucksack.

ALPAMAYO

Am nächsten Tag hieß es dann: Aufbruch Richtung Alapamayo. Diese perfekte Pyramide mit einer Höhe von 5947 Metern wurde einmal als schönster Berg der Welt gekürt. „La montana mas bella del mundo“. Nur wussten wir, dass eine Besteigung nicht möglich war. Eine riesengroße Schneewächte wartete nur darauf, in die Aufstiegsspur herab zu stürzen.

Wir wählten den beschwerlichen Zustieg durch das Quebrada delos Cedros und wurden mit dem perfekten Postkarten-Blick belohnt. Ich weiß nicht, wie viele Bilder ich gemacht habe, aber allein dieser Moment, den Berg zu sehen und zu fotografieren, erfüllte Arnold und mich mit einem unbeschreiblichen Glücksgefühl.

Der Weg führte uns zum Hochlager, gelegen in dem Gletscherbecken zwischen Alpamayo und Quitaraju (6036 Meter).

QUITARAJU

Das Wetter war sich noch nicht schlüssig, ob es uns auf den Quitaraju lassen würde. Am nächsten Morgen sollte es für uns Richtung Gipfel gehen. Wir wollten die Nordwand erklettern. Jedoch vertrug meine Darmflora die Milch nicht, welche ich am Nachmittag aus Trockenpulver zubereitet hatte. Mir ging es sehr schlecht und ich war durch den Durchfall so geschwächt, dass Arnold den Weg auf den Quitaraju mit unserem Bergführer alleine anging.

Voller Wehmut schaute ich den Bergsteigern hinterher. Sie sollten später den Gipfel und auch das Tal sicher erreichen.

Ich bereitete mich auf den Abstieg vom Hochlager vor. Dieser Abstieg ist eine ernste Bergtour für sich und ist mit technischen Schwierigkeiten gespickt.

Am nächsten Tag war unsere Gruppe wieder vereint im Basislager. Es folgten der Abmarsch nach Huaraz und die Busfahrt zurück nach Lima.

Bei dem letzten Drink in der Lounge von Lima stand schon eines für mich fest:
Ich komme zurück zum schönsten Berg der Welt, „La montana mas bella del mundo“.

Vielen Dank an Freunde, meine Familie und an meinen Freund und Bergkameraden Arnold Melzer. Ohne einen Freund, ohne einen Bergkameraden, sind solche Touren nicht das, was sie für mich sein sollten.

Michael Bohnen

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Drabenderhöher Oktoberfest 2005

Obwohl in München auf den Wies’n das Oktoberfest schon längst verklungen ist, konnte man in Drabenderhöhe am Wochenende, so wie es sich für ein zünftiges Oktoberfest gehört, auf Einladung des MGV, noch ausgiebig bayerische Spezialitäten genießen. Am Samstag war Tanz mit der Melzer-Band angesagt und am Sonntag füllte sich das Hermann-Oberth-Haus bereits ab 11:00 Uhr. Den traditionellen Frühschoppen begleitete die Siebenbürger Trachtenkapelle musikalisch. Am Nachmittag gab es Kaffee und Kuchen.

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