Honterus-Chor und Frauenchor stimmten die Besucher des Weihnachtskonzertes auf die Festtage ein

Es ist eine schöne Tradition, dass der Honterus-Chor am vierten Adventssonntag zu seinem Weihnachtskonzert einlädt. Als die Kirchenglocken riefen, folgten viele Menschen ihrem Ruf, um sich wenige Tage vor dem Heiligen Abend von einem wunderbaren Konzert auf die Festtage einstimmen zu lassen.


Foto: Christian Melzer

Das Besondere daran war, dass in diesem Jahr nicht nur der Honterus-Chor, sondern auch der Frauenchor unter Leitung von Regine Melzer sang. „Weihnachtsglocken“ von Hermann Sonnet ließ der gemischte Chor erklingen, der vor dem Altar stand, während der auf der Empore stehende Frauenchor leise und gefühlvoll „Stille Nacht, Heil´ge Nacht“ intonierte. Froh und jubelnd erklangen die Stimmen des Honterus-Chors als er „Gott hat mir längst einen Engel gesandt“ und „Kommt und hört die Engel singen“ ( Thomas Gabriel/Satz Dieter Cramer) zu Gehör brachten.

Dann eilte der Frauenchor in das Kirchenschiff , stellte mit dem „Trommellied“ und „Dies ist der Tag“ von Wolfgang Lüderitz sein meisterliches Können unter Beweis. Leise, leise, wie ein Engelschor, schwebten die Stimmen der Sängerinnen bei „Still ist die Nacht“ von Robert Pappert. Die Sängerinnen entführen zum Krippelein, in dem das Kind liegt, Glocken den Frieden verkünden und alle frohlocken: Es ist Weihnachten.

Innig und mit mächtigem Klangbild präsentierten sich abschließend beide Chöre bei „Dona pacem, Domine“ , dem „Weihnachtsstern“ sowie „Gloria“ von Manfred Bühler. Die Chöre öffneten mit ihrem hochwertigen Gesang Herz und Sinn der Zuhörer für das bevorstehende Weihnachtsfest.


V.l.: Jutta Laubenberger, Conny Melzer und Tobias Gubesch

Für majestätisch strahlende Klänge auf höchstem Niveau sorgten Conny Melzer auf der Querflöte und Tobias Gubesch auf der Klarinette. Jutta Laubenberger an der Orgel spielen zu hören, war ein Genuss. Die Organistin und Konzertpianistin kommt aus Bad Kreuznach, widmet sich seit ihrer Kinderzeit diesen Instrumenten. Die vorgetragenen Werke von Mozart Frank und Reinberger, wie das „Adagio“ , „In dulci jubilo“ und andere wurden mit traumwandlerischer Leichtigkeit und Sicherheit vorgetragen.

Ursula Schenker

Eine Bilderserie finden Sie hier…

„Puer-natus“ in der Kapelle des Hauses Siebenbürgen: „Lasst uns freuen und jubilieren, mit den Engeln triumphieren“

Wegen des Sturmtiefs Joachim, das mit viel Regen mit Sturm über den Robert-Gassner-Hof hinwegbrauste, musste die Brauchtumsveranstaltung in diesem Jahr vom Turm der Erinnerung draußen nach drinnen in die Kapelle des „Hauses Siebenbürgen-Alten- und Pflegeheim“ verlegt werden.


Foto: Christian Melzer

Zu dieser weihnachtlichen Brauchtumsveranstaltung, die seit 2004 immer am Freitagabend vor dem vierten Advent stattfindet, hatten der Adele-Zay-Hilfsverein, das Haus-Siebenbürgen, die Kreisgruppe Drabenderhöhe und Mitglieder der Heimatortsgemeinschaft Scharosch eingeladen.

Der Heimleiter des Alten- Und Pflegeheims, Fritz Barth, begrüßte die zahlreichen Besucher, von denen nicht alle einen Platz in der Kapelle fanden, sondern von der Eingangshalle und dem Flur des Heimes den Darbietungen folgten. Die Lesung des Weihnachtsevangeliums aus Lukas 2 führte direkt zum weihnachtlichen Geschehen.

Das Musiker des Blasorchesters unter der Leitung des in Scharosch geborenen Dirigenten, Johann Salmen, luden zum Mitsingen bekannter Weihnachtslieder ein. Das Singen der mittelalterlichen Gesänge vom „Puer-natus – Ein Kind ist uns geboren“ gehörte zum Höhepunkt der Veranstaltung.

Besondere Freude bereite der Kinderchor unter der Leitung von Regine Melzer, der erstmals dabei war. Die kleinen Sängerinnen und Sänger zeigten als Vorsänger, wie sicher sie die vielen Strophen in deutscher und lateinischer Sprache beherrschten. Der Honterus-Chor unter der gleichen Leitung und die Sängerinnen und Sänger aus Scharosch, begeleitet vom Blasorchester, bestätigten wiederholend sowohl in lateinischer als auch in deutscher Sprache die Freude über die Geburt Christi.

„Lasst uns freuen und jubilieren, mit den Engeln triumphieren in diesem neuen Jahr. Christ den Herrn König zu ehren in diesem neuen Jahr.“ Im fast verdunkelten Raum, nur erhellt vom Weihnachtstern über der Krippe und den Kerzen am Weihnachtsbaum, sprach der Vorsitzende des Adele-Zay-Vereins über die Beutung des Lichts. Durch die Geburt Jesu Christ sei das Licht in unsere Welt gekommen, das allen Menschen einen Ausweg zeige, auch wenn es nicht immer leicht sei, das Licht zu erkennen.

Die Vorsitzende der Kreisgruppe, Enni Janesch, dankte allen Mitwirkenden für die Gestaltung dieses schönen Brauches, der Leitung des Alten-und Pflegeheims für die in diesem Jahr geschützte und warme Herberge. Trotz Sturm und Regen hatten sich so viele auf den Weg gemacht um diesen nun schon traditionellen Brauch mitzuerleben. Sie wertete dies als ein Zeichen, dass dieser Weihnachtsbrauch hier angenommen worden sei und zu den gerne besuchten Veranstaltungen in Drabenderhöhe gehöre, weil er auf das kommende Weihnachtsfest einstimme.

Einen schönen Ausklang mit Gesprächen fand die Veranstaltung bei Glühwein, Schmalzbroten und Hanklich, die von der siebenbürgischen Volkstanzgruppe angeboten wurden.

Enni Janesch

Eine Bilderserie finden Sie hier…

WDR-Kinderprogramm sendete live aus der GGS Drabenderhöhe

Im Klassenraum der Grundschule Drabenderhöhe steht ein Mann mit knallgrüner Jacke, gelb getönter Sonnenbrille und schwarzem Hut an einem Keyboard. Um ihn versammelt sind Schüler der vierten Klassen. „In unsrer Klasse gibt es Kinder, huhihu, zweiundzwanzig Stück, huhihu,“ schallt es durch die Tür. Die Schüler üben noch einmal kräftig ihr Lied. Es ist die Generalprobe vor ihrem großen Auftritt. Die Aufregung ist den Schülern ein wenig anzumerken – gleich ist es so weit und sie sind live zu hören in der Radiosendung Lilipuz. Denn der bunt gekleidete Herr ist kein anderer als der lustige und überaus musikalische Professor Hans Hinrich Plem und das Keyboard ist sein legendäres Plempotron XM.

In den Klassenräumen in der Nähe rauchen währenddessen die Köpfe. Eine andere Schülergruppe brütet konzentriert über ihren Texten. Sie haben gerade die Themen ausgewählt, über die sie in den Nachrichten berichten möchten. Eine Meldung darüber, dass Kinder oft in eine Schule der Schulform gehen, die auch ihre Eltern besucht haben, finden sie besonders interessant. Jetzt überlegen sie, wie sie die Meldungen für Kinder verständlich formulieren können. Sechs von ihnen werden die Nachrichten dann live in der Sendung vortragen.

LILIPUZ macht Schule war am Donnerstag in der Grundschule in Wiehl zu Gast, um mit den Schülern eine Radiosendung zu gestalten. Das wirbelte den Schulalltag ganz schön durcheinander. Fünf Minuten nach zwei ging es los und die Schüler trugen die Nachrichten vor – ganz wie echte Radioprofis.

Dann startete die Musiksendung mit dem chaotischen Professor Plem. „Eins, zwei, viertel vor drei“ zählte er an und das vorher eingeübte „In unserer Klasse gibt es Kinder“ erklang live im Radio. Mutig sangen Emily und Adrian die Strophen – und beim Refrain stiegen ihre Mitschüler dann mit ein. Max und Selina mussten mit dem Lied von Tim Bendzko „Nur noch kurz die Welt retten“ und bekamen donnernden Applaus von ihren Mitschülern. Professor Plem entlockte seinem Plempotron XM alle möglichen Melodien – ob modernes Adventslied, lustiges Kinderlied oder Popsong aus den Lilipuz-Charts. Den Hit „Moves like Jagger“ hatte er für die Kinder kurzerhand in „Adventskalender“ umgetextet. Doch für ein paar Minuten hatte das Plempotron eine Verschnaufpause als Lara, Emily und Janine ihre Querflöten erklingen ließen und im Klassenraum eine weihnachtliche Atmosphäre schufen. „Mensch Klasse, das war ja engelsgleich“ – Insa Backe und Professor Plem waren ganz begeistert von dem musikalischen Talent der Wiehler Schülerinnen. Zuletzt durfte in der Adventszeit natürlich auch ein Weihnachtslied nicht fehlen. „Rudolph The Rednosed Reindeer“ sangen die Schülerinnen und Schüler aus voller Kehle. Sie hatten sichtlich eine Menge Spaß dabei, ihre Lieblingslieder zu singen und die Sendung war viel zu schnell vorbei. Als Andenken an die schöne Sendung bekamen die Klassen zum Abschluss mit eine CD mit ihrer Sendung und Fotos von dem Tag geschenkt.

Auf der Internetseite www.lilipuz.de sind viele Fotos des LILIPUZ-Tages veröffentlicht, auch die Nachrichten der Schülerinnen und Schüler können nachgelesen und –gehört werden.

Blasorchester Siebenbürgen: „Herbstkonzert in eine musikalische Traumwelt“

Mit Märschen, Balladen, Rock, Medleys und Solisten auf Flügelhorn und Altsaxophon entführte das Blasorchester Siebenbürgen mit seinem neuen Dirigenten Johann Salmen beim Herbstkonzert in eine musikalische Traumwelt.

„Ein glückliches Händchen bei der Leitung des Orchesters und viel Spaß bei der Arbeit“ wünschte Jürgen Poschner, Vorsitzender des Blasorchesters, dem neuen Dirigenten, der seit dem 1. September den Taktstock führt und sich erstmalig der Öffentlichkeit mit einem eindrucksvollen Konzert präsentierte.

Die eindrucksvolle Vita, die Poschner vorlas, war Salmen „fast ein wenig peinlich“. Der 1960 in Scharosch an der Großen Kokel geborene Johann Salmen war von 1972 bis 1976 Trompetenschüler am Kronstädter Musiklyzeum „George Dima“. Danach besuchte er bis 1980 das Pädagogische Lyzeum „Josif Vulkan“ in Oradea mit dem Hauptfach Trompete. Er studierte unter anderem an der Uni Köln Schulmusik und Instrumentalpädagogik. Von 1983 bis 1987 leitete er Musikkurse am Mediascher Munizipalkulturhaus, war Mitglied der Musikgruppen „Ariston“ und „Holiday“, gab Konzerte in Siebenbürgen mit dem Kokeltal-Ensemble. An der Musikschule der Beethoven war er von 1991 bis 2010 Trompetenlehrer. Er ist Dozent für Trompete an der Musikschule Bonn, leitet die Posaunenchöre Wirtenbach sowie Mühlen und Drabenderhöhe.

Mit dem Titellied „Musik ist Trumpf“ aus der gleichnamigen ZDf-Sendung die von 1975 bis 1981 mit großem Erfolg lief und deren leicht beschwingte Melodie noch heute zum mitsummen animiert, trafen die Musiker sogleich den Gute-Laune-Nerv des Publikums.

Der „Böhmische Traum“ von Norbert Gülle (arrangiert von Siegfried Rundel) sei laut „You Tube die geilste Polka der Welt“, erklärte Salmen, der selbst durch das Programm führte.

Feinste Dudelsacktöne entlockten die Klarinettisten ihren Instrumenten als Salmen mit „Highland Cathedral“ einen musikalischen Trip in den Norden Schottlands machte. Das Publikum dankte mit begeisterten Pfiffen und Bravorufen.

„Großartig gespielt“, lobte Salmen dann Andreas Bodendorfer, der mit „Mitternachtsblues“, einem Solo für Trompete aus dem Film „Immer wenn der Tag beginnt“ auf seinem Flügelhorn brillierte. Auch Bruder Thomas Bodendorfer erzeugte Gänsehaut, als er auf seinem Altsaxophon gefühlvoll das Lied „My Way“ spielte, das einst von Frank Sinatra so populär gemachte Lied.

Nach dem schmissigen Radetzky-Marsch wechselten die Musiker zur Polka „Rauschende Birken“ von Ernst Mosch und seinen Egerländern. Energie ließen sie ab bei „Faszination Drums“, einem virtuosen Stück für Schlagzeug und Percussion, bei dem Markus Jung auf seinem Schlagzeug in die Vollen ging.

Ein begeistertes Publikum feierte nach dem Konzert den neuen Dirigenten und das Blasorchester mit rhythmischen Beifall und Zugabe Rufen, die gerne gegeben wurden.

Jürgen Poschner dankte eingangs noch den Förderkreismitgliedern für die Unterstützung der Jugendarbeit. Zehn Mädchen und ein Junge zeigten, was sie unter der Leitung von Norbert Miebach gelernt haben und entführten auf Flöte und Klarinette unter anderem in die „Musikfabrik“.

Ursula Schenker

Katharinenball in Drabenderhöhe: Honterus-Chor präsentierte Singspiel

„Grüßt Euch Gott, alle miteinander“, sang der Honterus-Chor mit den „Tenören als singende Charmeure“. Der musikalische Gruß frei nach der Operette „Der Vogelhändler“ von Carl Zeller galt im Kulturhaus den Besuchern des traditionellen Katharinenballes.

Ziel und Aufgabe des Chors sei die Pflege des siebenbürgischen Brauchstums, so die Vorsitzende Anneliese Hüll in ihrer Begrüßung. Beim Katharinenball, der zum 40. Mal durchgeführt wurde, stand diesmal kein Theaterstück in sächsischer Mundart auf dem Programm, sondern das Singspiel von Susanne Kräutner „Ein Jahr im Weinberg“.


Anneliese Hüll und Susanne Kräutner

Rund zehn Mal präsentierte der Chor seit 1988 dieses Stück, unter anderem beim Siebenbürger Treffen zu Pfingsten in Dinkelsbühl. Es zeigt, wie schwer Anfang des vergangenen Jahrhunderts die Arbeit im Weinberg war, dass aber auch gesungen, getanzt und gefeiert wurde. Susanne Kräutner aus Botsch, die heute in der Klausenburger Gasse in Drabenderhöhe lebt, hat Mundartlieder, deutsche Volkslieder, Tänze und Reigen selbst geschrieben und zusammen getragen.

Die Arbeit auf dem Weinberg hielt die Weinbauern von den ersten sonnigen Spätwintertagen, wenn des „Stekevijelens“ (Weinbergvögeleins) erster Ruf erschallte bis zum Spätherbst in Atem. Die Erwachsenen-Tanzgruppe zeigte, wie vertrocknete Zweige abgeschnitten, Rebpfähle festgemacht, der Boden umgegraben und die neuen Zweige in Herzform angebunden „Girten gohn“ wurden.

Dazwischen wurde immer wieder gesungen, getanzt und gefeiert. Auf der Drabenderhöher Bühne zeigten das keck, forsch und spritzig neben den Erwachsenen auch die Kinder- und Jugendtanzgruppen unter anderem mit „Heißa Kathreinerle“, dem Sternentanz und einer Quadrille.

Nachts wurden die süßen Trauben bis zur Ernte vor Dieben gesichert. Wie das zuging, gab Günter Schuller zum Besten: Mit dem Knüppel und einer Schreckschusspistole in der Hand. Zur Lese zog das ganze Dorf „än de Wänjert“ (hier waren es die Mitwirkenden) auf den Weinberg. Der gute siebenbürgische Wein war die Belohnung für die schwere Arbeit während des ganzen Jahres. Es wurde gefeiert, gevespert mit frisch gebackenem Brot und deftigem Speck. Lautstark wurde verkündet, dass „der gute Wein Lebensmut und Kraft gibt“. Mit einem Gläschen Wein und dem Lied „O goldener Siebenbürger Wein“, das zum mitschunkeln animierte, verabschiedeten sich die Akteure. Die Zuschauer ließen sie erst nach einer Zugabe gehen.

„Tanzt und singt miteinander, so lange ihr jung seid“, rief Susanne Kräutner nach der Aufführung ihres Singspiels den Darstellern und dem Publikum zu. Gerührt zeigte sie sich darüber, dass der Honterus-Chor „mein Stück noch einmal aufgeführt hat“.

„Sie haben etwas geschrieben, das uns nahe gegangen ist“, betonte Anneliese Hüll in ihrer Eigenschaft als Vorsitzende des Honterus-Chores und überreichte der 84jährigen einen Blumenstrauß als Dankeschön für ihre Arbeit.

An zwei Abenden wurde das Singspiel aufgeführt. Der Honterus-Chor unter Leitung von Regine Melzer sang dazu Lieder in siebenbürgisch-sächsischer Mundart, aber auch deutsche Volkslieder. Hans-Otto Tittes begleitete die Sängerinnen und Sänger auf dem Akkordeon und trug als Mundartdichter Verse aus dem bäuerlichen Landleben vor.

Mitwirkende waren unter anderem: Kathi und Erwin Kasper, Susi und Hans Frim, Anneliese und Stefan Konnerth, Hedda und Walter Schoger, Sofia und Georg Kräutner von der Erwachsenen-Tanzgruppe, sowie die Kinder- und Jugend-Volkstanzgruppe unter Leitung von Christa Brandsch-Böhm. Für die Requisiten sorgte Georg Janesch. Einstudiert haben das Singspiel Gerda Gusbeth, Anneliese Hüll und Enni Janesch.

Ursula Schenker

Eine Bilderserie finden Sie hier…