Akkordeon-Orchester Drabenderhöhe: Konzert vor ausverkauftem Haus

Nach der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Axel Hackbarth begann die Nachwuchsgruppe unter der Leitung von Edeltraute Gündisch – Wagner mit der „Birthday-Party“ von Markus Matuszewski. Der Auftritt des Clowns, der Kuschelbär, der Eierlauf oder die rhythmisch sehr schwierige Fetenmusik wurden hervorragend von der Nachwuchsgruppe dargeboten. Im Anschluss daran folgte „Die Biene Maja“ arrangiert von S. Hafner und das Stück „Pinoccio“ von Gerhard Kölz.

Hier staunte das Publikum nicht schlecht, als die 4jährige Vera Hackbarth die Nachwuchsgruppe mit den Klanghölzern begleitete und sich nicht aus dem Takt bringen ließ. Als letztes Stück wurde „Der kleine Muck“ von Jörg Draeger vorgetragen. Alle Stücke wurden von einer liebevoll angedachten Geschichte umgeben, die von Karin Baier und Heike Nussbächer als „Märchenoma“ vorgetragen wurde.

So gab es nicht nur was für’s Ohr sondern auch was zum Sehen. Ob Clown, Teddybär, eine tanzende Biene, Pinoccio und Geppetto, alle Stücke wurden themengerecht vorgestellt. Mit der Zugabe „When the Saints“ verabschiedete sich die Nachwuchsgruppe von der Bühne.

Während einer kurzen Umbaupause wurde das Publikum von dem Bauchredner Jürgen Kellner unterhalten. Mit seiner Puppe Hans und seinen Zaubertricks fesselte er das Publikum an sich. Im Anschluss an seine Darbietung begrüßte er das Akkordeon – Orchester Drabenderhöhe auf der Bühne. Unter der Leitung von Edeltraute Gündisch – Wagner wurde die „Romanze“ von Fritz Dobler vorgetragen. Anschließend folgte die „West Side Story“ von L. Bernstein.

Dieses Stück wurde von H. Ehme zu einem Medley mit den bekanntesten Stücken arrangiert. Begleitet wurde das Orchester durch den vorzüglichen Gesang von Angelika Dengel.
Den ersten Teil des Konzertes beendete das Orchester mit dem „Classical Chart-Breakers“. Gottfried Hummel stellt hier die drei Stücke „Türkischer Marsch“, „Csardas Nr. 1“ und „Ungarischer Tanz Nr. 5“ zu einem Medley zusammen. Nach der Pause wurde es abendländlich. Unterstützt von Axel Hackbarth und Thomas Brandt wurden die einzelnen Schauplätze eines persischen Marktes dargestellt. Die einzelnen Themen wurden mit viel Liebe zum Detail dem Publikum dargeboten.

So erschienen nacheinander die Kameltreiber, der Bettler, die Prinzessin, die Gaukler, der Schlangenbeschwörer und zu guter Letzt der Kalif auf der Bühne und verließen diese mit der Prinzessin wieder. Anschließend spielte das Orchester das Stück „Auf einem persischen Markt“ arrangiert von Rudolf Würthner. Nach dieser Darbietung stellten Silvia Wirth und Colja Steinmetzler mit dem Stück „Olé Caballero“ ihr Können unter Beweis.

Im Anschluss daran spielte das Akkordeon – Orchester den Musette-Walzer „Pariser Melange“ von Heinz Both. Es folgte ein kleiner Umbau und ein Klavier wurde auf der Bühne postiert. Interpretiert wurde ein Medley der bekanntesten Lieder von Udo Jürgens. Mit dem Stück „Udo Jürgens in Concert“ von Wolfgang Russ arrangiert, näherte sich das Orchester dem Höhepunkt dieses nachmittags. Thomas Brandt am Klavier und Axel Hackbarth als Akkordeon – Solist konzertierten im perfekten Wechsel mit dem restlichen Orchester. Ob 17 Jahr, blondes Haar, Ich war noch niemals in New York oder Aber bitte mit Sahne, um nur einige zu nennen, das Publikum fand ausreichend Gelegenheit, bei den einzelnen Stücken mitzusummen. Nach dieser gekonnten Darbietung zeigten Florian Sträßer und Axel Hackbarth mit dem Stück „Mes deux amis“ ihre erstaunlichen Fingerfertigkeiten auf ihren Instrumenten. Nun spielte das Orchester das bekannte Werk „The Typewriter“ von L. Anderson.

Auch hier zeigte sich, dass die Spieler des Akkordeon – Orchesters nicht nur ihr Akkordeon sondern auch andere „Tasteninstrumente“ beherrschen. Heike Nussbächer bearbeitete gekonnt „die Schreibmaschine“ und ließ ihre Finger nur so über die Tastatur fliegen. Den Abschluss des Konzertes bildete die Schnellpolka „Unter Donner und Blitz“ von Johann Strauß. Axel Hackbarth dankte Edeltraute Gündisch – Wagner für das gelungene Konzert und ihren unermüdlichen Einsatz. Ebenso galt sein Dank Herrn Jürgen Kellner, der durch das Programm des Akkordeon – Orchesters geführt hatte, sowie allen Orchestermitgliedern für ihr Engagement. Mit dem „German – Alps – Festival Marsch“ von Hans-Günther Kölz und einem „Volksliederpotpourri“, bei dem das Publikum kräftig mitsang endete das Konzert an diesem Sonntagnachmittag.

Sollte dieser Bericht Lust auf mehr gemacht haben, freut sich das Orchester gerne auf Unterstützung. Die wöchentlichen Orchesterproben sind freitags von 19.00 bis 21.15 Uhr im Kulturhaus in Drabenderhöhe. Nähere Auskunft erteilt der 1. Vorsitzende Axel Hackbarth, Tel.: 02262/4349 oder alle Orchestermitglieder.

Thomas Brandt

Musizieren beim Missionsfest

Zum Missionsfest am 20.10.2002 in Drabenderhöhe kam Schwester Edelgard Abram von der Vereinten Evangelischen Mission aus Wuppertal (VEM, Gemeinschaft von Kirchen in drei Erdteilen; www.vemission.org) mit einer spannenden Predigt über die Heilung der verkrümmten Frau, in der sie Parallelen zu unserem Alltag und zu ihrem früheren Arbeitsgebiet in der Karo-Batak-Kirche auf Sumatra (Indonesien) zog. Dort war sie in der Frauenarbeit tätig und erlebte, wie Frauen aus ihrer Rolle als Menschen zweiter Klasse in einer patriarchalischen Gesellschaft Befreiung durch das Evangelium erfuhren.

Am Nachmittag ging das Missionsfest im Evangelischen Gemeindehaus Drabenderhöhe weiter: Angklung heißt ein indonesisches Instrument, bestehend aus zwei teilweise aufgesägten Bambusrohren, die an einem Gestell aufgehängt sind. Durch spezielles Schütteln wird ein Ton erzeugt, und sieben Instrumente ergeben unsere Tonleiter. Da Schwester Edelgard Abram für jede Tonlage mehrere Instrumente mitgebracht hatte, kam ein kleines Orchester zusammen, als wir ein frisch gelerntes indonesisches Lied begleiteten, was schnell gut klappte.

Als Belohnung gab es dann Kaffee und Kuchen, und an einem Büchertisch konnten interessante Veröffentlichungen zur Advents- und Weihnachtszeit sowie kunstvoll gefertigte Grußkarten angesehen und erworben werden. Danach wurden Dias aus Sumatra, einer anderen Welt, gezeigt, wo traditionell die Männer den ganzen Tag im Teehaus sitzen und die Frauen auf dem Feld arbeiten und allein für die Kindererziehung und den Haushalt zuständig sind. Durch Frauen- und (gemischtgeschlechtliche) Hausbibelkreise wurde in zunehmend evangelischen Dörfern das Bewußtsein verändert, auch wenn die Frauen weiterhin mehr arbeiten als die Männer.

Leider sind die Preise für landwirtschaftliche Güter (man denke daran, wieviel mehr bei uns früher der Kaffee gekostet hat; Information zum fairen Handel: www.gepa3.org) so stark gesunken, daß ein Überleben schwieriger geworden ist. Das hat nicht nur in Bezug auf Lebensmittel aus fernen Ländern etwas mit uns zu tun. Die Globalisierung bringt außerdem Ausbeutung unter unmenschlichen Arbeitsbedingungen beispielsweise in der Textilproduktion für deutsche Firmen mit sich. Auch hier versucht die VEM in der Kampagne für saubere Kleidung (www.saubere-kleidung.de) zu helfen, berichtete Schwester Edelgard Abram.

Abschließend beantwortete sie Fragen und erzählte u.a. vom christlich-muslimischen Dialog, der dazu führte, daß junge Muslime Kirchen während der Gottesdienstzeit beschützten, nachdem viele Kirchengebäude und Menschen Bombenanschlägen zum Opfer gefallen waren. Mit einem weiteren indonesischen Lied und dessen deutscher Version endete das Missionsfest. Wer nicht da war, hat, wie auch letztes Jahr, als Bischof Robinson aus Botswana u.a. über die AIDS-Problematik berichtete, viel verpaßt.

Hanno Nell, Vikar