Musizieren beim Missionsfest

Zum Missionsfest am 20.10.2002 in Drabenderhöhe kam Schwester Edelgard Abram von der Vereinten Evangelischen Mission aus Wuppertal (VEM, Gemeinschaft von Kirchen in drei Erdteilen; www.vemission.org) mit einer spannenden Predigt über die Heilung der verkrümmten Frau, in der sie Parallelen zu unserem Alltag und zu ihrem früheren Arbeitsgebiet in der Karo-Batak-Kirche auf Sumatra (Indonesien) zog. Dort war sie in der Frauenarbeit tätig und erlebte, wie Frauen aus ihrer Rolle als Menschen zweiter Klasse in einer patriarchalischen Gesellschaft Befreiung durch das Evangelium erfuhren.

Am Nachmittag ging das Missionsfest im Evangelischen Gemeindehaus Drabenderhöhe weiter: Angklung heißt ein indonesisches Instrument, bestehend aus zwei teilweise aufgesägten Bambusrohren, die an einem Gestell aufgehängt sind. Durch spezielles Schütteln wird ein Ton erzeugt, und sieben Instrumente ergeben unsere Tonleiter. Da Schwester Edelgard Abram für jede Tonlage mehrere Instrumente mitgebracht hatte, kam ein kleines Orchester zusammen, als wir ein frisch gelerntes indonesisches Lied begleiteten, was schnell gut klappte.

Als Belohnung gab es dann Kaffee und Kuchen, und an einem Büchertisch konnten interessante Veröffentlichungen zur Advents- und Weihnachtszeit sowie kunstvoll gefertigte Grußkarten angesehen und erworben werden. Danach wurden Dias aus Sumatra, einer anderen Welt, gezeigt, wo traditionell die Männer den ganzen Tag im Teehaus sitzen und die Frauen auf dem Feld arbeiten und allein für die Kindererziehung und den Haushalt zuständig sind. Durch Frauen- und (gemischtgeschlechtliche) Hausbibelkreise wurde in zunehmend evangelischen Dörfern das Bewußtsein verändert, auch wenn die Frauen weiterhin mehr arbeiten als die Männer.

Leider sind die Preise für landwirtschaftliche Güter (man denke daran, wieviel mehr bei uns früher der Kaffee gekostet hat; Information zum fairen Handel: www.gepa3.org) so stark gesunken, daß ein Überleben schwieriger geworden ist. Das hat nicht nur in Bezug auf Lebensmittel aus fernen Ländern etwas mit uns zu tun. Die Globalisierung bringt außerdem Ausbeutung unter unmenschlichen Arbeitsbedingungen beispielsweise in der Textilproduktion für deutsche Firmen mit sich. Auch hier versucht die VEM in der Kampagne für saubere Kleidung (www.saubere-kleidung.de) zu helfen, berichtete Schwester Edelgard Abram.

Abschließend beantwortete sie Fragen und erzählte u.a. vom christlich-muslimischen Dialog, der dazu führte, daß junge Muslime Kirchen während der Gottesdienstzeit beschützten, nachdem viele Kirchengebäude und Menschen Bombenanschlägen zum Opfer gefallen waren. Mit einem weiteren indonesischen Lied und dessen deutscher Version endete das Missionsfest. Wer nicht da war, hat, wie auch letztes Jahr, als Bischof Robinson aus Botswana u.a. über die AIDS-Problematik berichtete, viel verpaßt.

Hanno Nell, Vikar

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