Honterus-Chor: 40 Jahre vorweihnachtliche Musik

„Glocken klingen in die Lande, hell ertönt ihr ehern Mund.
Allen Menschen soll es klingen – Frieden bringen …“

So stand es auf dem Weihnachtsgruß, den jeder Besucher mit dem Programm erhielt. Und mit den „Weihnachtsglocken“ von Hermann Sonnet begann auch das Konzert unter dem Dirigat der ehemaligen Dirigentin Heidrun Niedtfeld in der vollbesetzten Kirche, während der Jugendchor unter der Leitung von Regine Melzer das überleitende „Stille Nacht, heilige Nacht“ oben von der Empore aus sang.

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Günther Schuller begrüßte die Gäste als Vorsitzender des Honterus-Chores und verwies auf die 40-jährige Tradition dieses Weihnachtskonzertes in der evangelischen Kirche. Man hätte sich immer bemüht, auch jungen meist ortsansässigen Musikern die Möglichkeit zu geben, ihr Können vor großem Publikum zu zeigen. Diese Tradition soll weiter gepflegt werden. Und somit war auch dieses Konzert vom Wechsel zwischen Gesang „Honterus-Chor“ und „Jugend-Chor“, zwischen Orgel und Instrumentalisten sowie Solo-Gesang geprägt.


Fotos: Christian Melzer

Christian Orben führte an der Orgel dem Publikum vor, dass unsere schönen alten Weihnachtslieder durch Improvisationen nichts von ihrer Vertrautheit und Schönheit verlieren. Er begleitete die einzelnen Interpreten aber nicht nur mit der Orgel, sondern auch mit dem Cembalo und dem Klavier und zeigte damit seine musikalische Vielfältigkeit.

Der Honterus-Chor setzte das Konzert nun unter der Leitung seiner jetzigen Dirigentin Regine Melzer mit dem siebenbürgischen Weihnachtslied „Kommt und hört die Engel singen“ nach einem Satz von Dieter Cramer und dem melodischen und einfühlsamen „Eine wunderbare Kunde“ von D. G. Kiriac in a cappella fort.

Die schönen, jungen Stimmen des “ Jugend-Chores“ brachten nun eine lockere Heiterkeit mit den Sätzen von Manfred Bühler „Light of Freedom“ und „Corramos, corramos“ in das Konzert.

Die junge Sängerin Britta Eisgeth aus Drabenderhöhe hatte nun ihren ersten Solopart. Sie sang von Georg Friedrich Händel „Rejoice o daughter of Zion“ (Erwache o Tochter Zion). Ihre junge aber bereits kräftige Mezzo-Sopran-Stimme ließ die Zuhörer die mutmachende Nachricht dieses Chorals sicher auch ohne Sprachkenntnisse erfühlen.

Zum Gedenken des 300. Todestages von Dietrich Buxtehude (1637 – 1707), der wohl der berühmteste Vertreter der Norddeutschen Orgelschule genannt werden kann, setzte Christian Orben mit dem Präludium, fis-moll von Buxtehude das Konzert fort. Und mit „Wie soll ich dich empfangen“ übernahm der „Honterus-Chor“ die Erinnerung an den Komponisten Buxtehude, wobei nun noch zwei Violinen, sicher und ausdrucksstark gespielt von Mathias Wagner und Tobias Gubesch, den Klangkörper vervollständigten.

Honterus-Chor, Querflöte und Klavier bildeten eine Einheit bei dem nun folgenden recht schweren Stück „Dir zu singen, Allerhöchster“ von Johann Sebastian Bach. Conny Melzer spielte hierbei bravourös die Querflöte, die dem Spieler von der Atmung wirklich viel abverlangt.

Die anschließende Lesung übernahm Pfarrer Rüdiger Kapff. Bei dem Stück „Concerto Satz 11 Arioso e mesto“ von Johann Joachim Quantz konnten die Zuhörer die Schönheit des Zusammenspiels von Querflöte (Conny Melzer) und Cembalo (Christian Orben) genießen und entspannen.

Dietrich Buxtehude mit „Gott will dich lassen raten“ folgte. Ein ruhiger aber voluminöser Klangkörper entstand durch das Zusammenspiel von „Honterus-Chor“, zwei Violinen (Mathias Wagner und Tobias Gubesch), Klavier (Christian Orben) und Gesang (Britta Eisgeth).

Dann folgte der zweite große Solopart von Britta Eisgeth aus G. F. Händels Oratorium Messias „Er weidet seine Herde“. Hierbei kam der schöne Klang ihrer Stimme fast noch besser zu Geltung. Das anschließende Gebet und den Segen übernahm wieder Pfarrer Kapff.

Als absoluten Höhepunkt kann man sicher Buxtehudes „In dulci jubilo“ und das Zusammenspiel von „Honterus-Chor“, „Jugend-Chor“, Violinen, Cello (übrigens gespielt von unserer Chorleiterin Regine Melzer) sowie Cembalo (Christian Orben) unter der Leitung von Heidrun Niedtfeld ansehen. Der Honterus-Chor und alle Solisten sangen als Abschluss dieses rundum gelungenen Konzertes wie immer „Stille Nacht, heilige Nacht“.

Helga Bosch

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