Honterus-Chor ehrte Maria Frank und Regine Melzer

Seit 40 Jahren singt Maria Frank im Honterus-Chor. Als sie am 24. November 1974 in den Chor eintrat, wollte sie damit eine Tradition aus Siebenbürgen fortführen. Als Sopran unterstützt sie mit viel Freude den Gesang und hilft bei allen Arbeiten, betonte die Vorsitzende Anneliesse Hüll, die die Sängerin am Premierenabend des Katharinenballs für ihre Treue zum Verein mit einer Urkunde auszeichnete. Als Dank erhielt sie einen Keramikteller mit siebenbürgischen Motiven.


Maria Frank (mit Teller) und Regine Melzer (mit Urkunde) wurden geehrt. Foto: Christian Melzer

Regine Melzer gehört seit 1982 zur Chorgemeinschaft, zunächst als Sopran, später als Dirigentin. Nach ihrem Musikstudium übernahm sie vor 20 Jahren den Taktstock, begleitete als musikalische Leiterin die Sänger und Sängerinnen auch zu auswärtigen Auftritten unter anderem zum Heimattreffen nach Dinkelsbühl und Siebenbürgen, studierte mit dem Chor unzählige Konzerte ein. „Wir wünschen uns, dass wir noch lange mit dir singen können“, sagte Anneliese Hüll, die der Dirigentin als Dankeschön für die jahrelange Arbeit neben Urkunde und Teller eine Stimmgabel und ein Fotoalbum überreichte.

Theatergruppe des Honterus-Chores zeigte „Eine Verschwörung“

Es ist gute alte Tradition, wenn der Honterus-Chor unter Leitung von Regine Melzer zum Katharinenball mit einem schwungvollen „Heißa Kathreinerle“ die Gäste musikalisch begrüßt. Nach einigen beschwingten Melodien wie „Wochenend und Sonnenschein“, der „Kartoffelkantate“ von Johann Andre und einem siebenbürgischen Mundartlied wurde die Bühne frei gegeben für die Theatergruppe, die in diesem Jahr den Bauernschwank „En Verschwierung“ (Eine Verschwörung) nach einer Volkssage von Frida Binder-Radler aufführte. Regie führte Ilse Bartesch.


Die Theatergruppe des Honterus-Chores. Foto: Christian Melzer

Erster Akt: Die arme Witwe Zirr sitzt mit Tochter Kathi am Küchentisch, sie essen „Palukes“, einen Brei aus Maismehl. Zirr redet ununterbrochen, Kathi ist traurig und still. Das Haus, in dem sie wohnen, soll verkauft werden. Dann haben sie keine Bleibe mehr. Kathi soll deshalb den reichen „Mäckel“, Sohn des Bürgermeisters, heiraten. Sie aber liebt den Knecht Hans. Gerda Gusbeth spielt die resolute Witwe Zirr, gradlienig, mit Humor und Mutterwitz. Sie ist in Bestform. Seit Jahren steht sie für die Theatergruppe des Honterus-Chors beim traditionellen Katharinenball auf der Bühne, bringt im gut besuchten Kulturhaus immer wieder das Publikum mit Anekdötchen aus dem Dorfleben zum Lachen.

Die Theatergruppe mit Regisseurin Ilse Bartesch wagte sich an ein Stück, das um 1782 im sächsischen Dorf Rode im Zwischenkockelgebiet spielt. Der Sage nach soll Kaiser Josef II. durch sein Land gewandert sein, um die Menschen kennen zu lernen, für die er sich Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit wünscht. Auf dieser Wanderschaft bittet er die „Zirr“ um Quartier. Sie lässt den Josef, wie er sich nennt, in ihrem Haus übernachten, bietet ihm „Palukes“ an: „Esst nur, esst nur, wir haben genug. Was hier ist geben wir ja doch nur noch den Schweinen.“ Sie erzählt ihm redselig über das Leben der Leute im Dorf, schimpft auf die Grafen, „die Hunde sind, uns das Fell abziehen und alles fressen“ und darüber, dass „am Gericht die Wahrheit gekreuzigt wird“. In die Kirche gingen zwar alle, aber nicht alle hörten, was der Pfarrer predigt. Manch einer schlafe dabei ein, schnattert munter die Zirr. Das Gehörte lässt Kaiser Josef nicht ruhen. Er liebt sein Volk und will die Leibeigenschaft aufheben. Kathi weiht ihn über eine Verschwörung der Dorfjugend ein, die ihn aus Eifersucht mit Knüppeln aus dem Dorf jagen will. Kaiser Josef gibt sich in seinem Abschiedsbrief zu erkennen, dankt der Zirr und der Kathi mit reichen Geschenken, so dass sie ihren Hans heiraten kann.

Viel Beifall erhalten die Laiendarsteller für ihre an zwei Abenden gezeigten Darbietungen, die teilweise sehr schwierige und lange Textpassagen enthielten. Beispielsweise als Kaiser Josef über den Geist der Freiheit philosophiert. Es war ein gelungener Abend für Regisseurin Ilse Bartesch und ihre Darsteller: Zirr (Gerda Gusbeth), Kathi (Elke Scharpel), Sus/Bäuerin (Katharina Adam), Kaiser Franz Josef II. (Werner Scharpel), Hann/Bürgermeister (Reinhard Wellmann), Mäckel/sein Sohn (Roswitha Wölfel), Hans/Knecht (Helmut Scharpel).

Ursula Schenker

Eine Bilderserie finden Sie hier…

Jahreshauptversammlung des Frauenvereins

„Man kann sich immer auf euch verlassen.“ Mit diesen Worten dankte Kreisvorsitzende Enni Janesch dem Vorstand des Frauenvereins mit Adelheid Scheip an der Spitze für den vielfältigen Einsatz in den vergangenen vier Jahren. Und weil die zur Jahreshauptversammlung erschienenen Mitglieder der gleichen Meinung waren, wählten sie bei den anschließenden Neuwahlen dieses „tolle Gremium“ komplett und einstimmig wieder. Nach dem Kassenbericht von Ingrid Bosch, den sie zur Einsicht offen legte, wurde am Vorstand einstimmig Entlastung erteilt.


Der Vorstand des Frauenvereins. Foto: Christian Melzer

Der Vorsitzenden Adelheid Scheip stehen zur Seite: Heidi Müller und Kathi Fink als Stellvertreterinnen,Ingrid Bosch als Kassiererin und Christa Schlösser als Schriftführerin. Beisitzer sind Monika Becker, Nicole Mies, Petra Kraus, Christa Kraus und Ute Dadrich.

Vor den Neuwahlen ließ Adelheid Scheip jene Veranstaltungen Revue passieren, die der Frauenverein seit 2010 durchführte. Dazu gehörten unter anderem Weiberfastnacht, die Muttertags- und Weihnachtsfeiern. Ausflugsfahrten führten nach Lüttich, Hamburg (mit Besuch des Musicals König der Löwen) sowie nach Paris. Der 431 Mitglieder zählende Vereins mit seinen 20 Ehrenmitgliedern unterstützt den Erntevereins bei seiner Arbeit und organisiert mit den Nachbarmüttern monatliches Kuchenbacken für das Altenheim. Auswärtige Gruppen werden empfangen und bewirtet.

Je eine rote Rose überreichte Enni Janesch als Dankeschön den Vorstandsmitgliedern für ihre ausgezeichnete ehrenamtliche Arbeit. Weihnachtsplätzchen backen will der Frauenverein mit Kindern am 5. Dezember in Zusammenarbeit mit Martina Kalkum vom Jugendheim. Am 4. Dezember findet die traditionelle Weihnachtsfeier im Kulturhaus statt und am 12. Dezember ist die Hilfe der Frauen gefragt, wenn in und um das Altenheim herum zum „Puer natus“ eingeladen wird.

Etwas traurig stimmt Enni Janesch die Tatsache, dass es zur Zeit keine Jugend oder Erwachsenen-Tanzgruppe gibt. „Unsere Jugend schwächelt etwas“ sagte Janesch, die anregte, eventuell eine Tanzgruppe von jungen Erwachsenen (auch Ehepaaren) aus Reihen ins Leben zu rufen. Des weiteren gab sie bekannt, dass am 18. Januar eine Gedenkfeier anläßlich der Deportation von Landsleuten 1945 nach Russland stattfinden soll, die gemeinsam mit der Evangelischen Kirchengemeinde Drabenderhöhe durchgeführt wird. Auch hier benötigt man den Beistand des Frauenvereins.

Ursula Schenker