Die Kapelle des Altenheims und der Turm der Erinnerung wurden eingeweiht

Am 19. Mai fand die feierliche Einweihung der Kapelle durch Oberkirchenrat Wilfried Neusel von der Evangelischen Kirche im Rheinland, Superintendent Jürgen Knabe und dem Ortspfarrer Frank Müllenmeister statt. Die Einweihungsansprache wurde von D. Dr. Christoph Klein, Bischof der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien, der mit seiner Gattin eigens zu diesem Anlass angereist war, gehalten.

Um 16 Uhr betrat, angeführt vom Heimleiter Pfr. a. D. Hans Wolfgang Klein der Zug der Einweihenden die Kapelle. Die Symbole des geistlichen Dienstes, ein Kelch und eine Patene, die 1944 bei der Evakuierung von Burghalle und Senndorf mitgebracht worden waren, und eine kostbare mit Goldschnitt versehene Bibel, wurden von den Presbytern Michael Hartig, in Botscher Tracht, und von Doris Schmidt aus Büddelhagen in die Kapelle gebracht und auf den Altar gestellt. Die Bibel hatte Bundespräsident Johannes Rau, bei seinem Besuch in Drabenderhöhe am 1. April 2004 dem Adele Zay – Verein für die Einweihungsfeier der Kapelle geschenkt. Indessen sang der Honterus-Chor „Lobt den Herrn der Welt“ unter der Leitung von Regine Melzer. Das Geläute der Stadtpfarrkirche in Kronstadt (Tonband) hatte den Gottesdienst eingeleitet.

Nach einer kurzen Begrüßung durch den Vorsitzenden des Hilfsvereins Adele Zay, Pfr. i. R. Kurt Franchy wurde die Einweihungsfeier durch Bischof Dr. Christoph Klein eröffnet. Er überbrachte die Grüße der Heimatkirche und betonte die enge Verbindung der in Siebenbürgen verbliebenen Gemeindeglieder mit den in Drabenderhöhe angesiedelten Landsleuten aus Siebenbürgen. Zum Zeichen der Verbundenheit hatte das Landeskonsistorium in Hermannstadt zwei Altarbilder aus Siebenbürgen der Kapelle gestiftet. Die beiden Gemälde stellen den im Garten Gethsemane betenden Christus und die Kreuzigung dar. Die Gemälde stammen aus den Altären von Dobring und Belleschdorf und schmücken nunmehr die Frontseite der Apsis und die südliche Seitenwand.

Kunstschmied Georg Weber aus Hillerscheid hat das schmiedeeiserne Türchen für das Sakramentshäuschen der Kapelle geschmiedet und gespendet. Kelch und Patene wurden dort verschlossen. Die neue Orgel ist ein Geschenk des Hilfskomitees der Siebenbürger Sachsen.

Nach der agendarischen Segnung der neuen Kapelle fing der eigentliche Gottesdienst an. Die Predigt hielt OKR Wilfried Neusel über den Psalm 24. Die 70 Sitzplätze in der Kapelle und die Rollstuhlplätze reichten nicht aus. Die gläserne Trennwand zum Leseraum war geöffnet worden und so konnten rund 200 Besucher an der feierlichen Handlung und dem Gottesdienst teilnehmen. Einige Besucher mussten mit einem Stehplatz auf den Fluren des Altenheimes vorlieb nehmen. Den Abschluss des Gottesdienstes mit Fürbittengebet, Vaterunser und Segen nahm Superintendent Jürgen Knabe vor. Der Honteruschor rundete die Feierstunde mit dem vierstimmigen Choral zum Psalm 36,6 „Herr, deine Güte reicht so weit der Himmel ist“ ab.

Die Kapelle des Altenheims „Siebenbürgen“ Drabenderhöhe wurde in den Jahren 2001-2003 von dem leider zu früh verstorbenen Architekten Georg Tinnes geplant und errichtet. Sie dient in erster Reihe den 128 Heimbewohner/Innen des Altenheimes und den in der unmittelbaren Nähe wohnenden alten Menschen, denen der Weg zur Kirche zu beschwerlich geworden ist. Die Kapelle ist eine anerkannte Predigtstelle der Evangelischen Kirchengemeinde Drabenderhöhe. Pfarrer Frank Müllenmeister ist für die Betreuung der Altenheimbewohner zuständig. Die Gottesdienste finden regelmäßig an jedem Freitag um 16 Uhr statt.

Nach der festlichen Einweihungsfeier in der Kapelle des Altenheimes begaben sich die Gottesdienstbesucher in den Hof des Altenheimes, wo zahlreiche Gäste von außerhalb und aus dem Ort dazu gekommen waren. Bei strahlendem Sonnenschein begrüßte der Vorsitzende des Hilfsvereins „Adele-Zay“, Pfr. i.R. Kurt Franchy, vor der Torhalle des Turmes die Festversammlung. Sein besonderer Gruß galt Ullrich Kinstner, der das Sozialministerium vertrat, dem Heimatbischof aus Siebenbürgen Dr. D. Christoph Klein, Superintendent Jürgen Knabe, sowie Bürgermeister Werner Becker-Blonigen, dem stellvertretenden Landrat und MdL Hagen Jobi, dem Bundesvorsitzenden der Landsmannschaft Volker Dürr, dem Ehepaar Enni und Harald Janesch, Kreisgruppenvorsitzende und Landesvorsitzender der Landsmannschaft der Siebenbürger Sachsen, Volkmar Krauß, als Vertreter der Heimatortsgemeinschaften und Abgeordnete aus mehreren Kreisgruppen der Landsmannschaft aus NRW.

In mehreren Reden wurde die Bedeutung des Turmes als Brückenpfeiler einer ideell gespannten Brücke nach Siebenbürgen hervorgehoben, aber auch als „eindrucksvolles Mahnmal“ das an den Verlust der Heimat erinnern soll und als Zeichen der Dankbarkeit für die Aufnahme von knapp 4000 Siebenbürger in Drabenderhöhe.

Kurt Franchy enthüllte die an dem Turm angebrachte Gedenktafel und las den Text vor.

Die Siebenbürger Trachtenkapelle unter der Leitung von Jürgen Poschner umrahmte musikalisch die Festveranstaltung. Anschließend erfreute die Kinder- und Jugendtanzgruppe, angeführt von Christa Brandsch-Böhm, mit ihren flotten Volkstänzen die Zuschauer. Bei frisch gezapftem Bier und mit leckeren Schmalzbroten wurden am Turm bis in den frühen Abend noch interessante Gespräche geführt.

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