Eröffnung der Sonderausstellung in der „Grünen Scheune“

Am Freitag, den 1. Juni 2012 hatten die Inhaber der „Grünen Scheune“, Bärbel und Eckhardt Venz, die Sänger des MGV Drabenderhöhe eingeladen, die Eröffnung der Ausstellung anlässlich ihres 125-jährigen Geburtstags beizuwohnen und gesanglich zu begleiten.

Bärbel Venz – Video: Christian Melzer

Dieser Einladung ist der MGV gerne gefolgt. Unter dem Dirigat von Axel Hackbarth wurden vor der Scheune einige Gesangskostproben zum Besten gegeben und somit die Eröffnungsansprache von Bärbel Venz eingerahmt.

Die große Verbundenheit der Fam. Venz mit dem MGV ist große Familientradition. Bereits der Großvater und Vater waren Sänger im MGV und auch Bärbel Venz hat sich über Jahrzehnte dem Chorgesang gewidmet.

Die Ausstellung zeigt Fotos, Urkunden und eine Chronik des Chores sowie die eine oder andere Anekdote die im Zusammenhang mit Fam. Venz besteht. Die „Grüne Scheune“ zeigt viele Exponate um das Wirken und Handeln der Familie und der Drabenderhöher Bevölkerung, welches hier in diesem privaten „Heimatmuseum“ zu bewundern ist.

Die „Grüne Scheune“, dessen Baujahr nicht genau spezifiziert werden kann, ist eine Gebäude aus Fachwerk und Ziegelstein, der Sockel und die Böden Naturstein.

Diese Sonderausstellung, Alte Kölner Str. 8, ist an jedem Sonntag im Juni 2012 von 15.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet.

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Freundschaftssingen zum 125-jährigen Jubiläum des MGV Drabenderhöhe

Das Freundschaftssingen des MGV Drabenderhöhe im Kulturhaus Drabenderhöhe-Siebenbürgen war ein gelungenes Sängerfest.

Die Veranstaltung „Ein Tag voll Musik“ hat ihr Versprechen gehalten und wurde eingerahmt durch Auftritte des Posaunenchores Mühlen-Drabenderhöhe, zu Beginn, sowie dem Blasorchester Drabenderhöhe-Siebenbürgen, am Ende der Veranstaltung.

Von Volksliedern bis hin zu Mundartliedern wurden die Chöre allen musikalischen Strömungen gerecht. Hier wurde selbst den Zuhörern, die den ganzen Tag anwesend waren, nie langweilig.

Das 125-jährigen Jubiläum des MGV wird in der 2. Jahreshälfte noch mit folgenden Veranstaltungen gefeiert: Oktoberfest am 30. September 2012, Vorweihnachtliches Meisterchorkonzert am 7. Dezember 2012 und Silvesterball am 31. Dezember 2012.

Bei der Jubiläumsverlosung zugunsten des Kinder- und Jugendhospiz Balthasar, Olpe und dem Kinderchor „Drabenderhöher Spatzen“ gab es auch einen Gewinner. Die Ballonfahrt für 2 Personen geht an die Losnummer 1495. Der Gewinner wird gebeten sich unter der Rufnummer 02262/691002 oder per E-Mail unter info@mgv-drabenderhoehe.de zu melden.

MGV Drabenderhöhe: Konzert der oberbergischen Meisterchöre

125 Jahre Männergesangverein in diesem Dorf ist ein Grund zum feiern, sagte Ulrich Frommold, Vorsitzender des Chors zu einigen Hundert Zuhörern, die ins Kulturhaus gekommen waren, um den sechs oberbergischen Meisterchören zu lauschen. Man habe bewusst diesen Nachmittag nicht unter ein Thema gestellt, damit die Chöre die gesamte Bandbreite ihres Repertoires einsetzen können. Dazu gehörten weltliche und geistliche Musik, Klassiker und das Volkslied. Die Sänger und Sängerinnen interpretierten die Stücke gekonnt, sangen weich und pointiert oder mit geballter Stimmkraft, widmeten sich auch heiterer und fröhlicher Literatur.


Männergesangverein Drabenderhöhe – Fotos: Christian Melzer

Es war ein wunderbares Erlebnis, ja ein Genuss, den oberbergischen Meisterchören zuzuhören. Neben dem „Geburtstagskind“ präsentierten sich der MGV Concordia Morsbach und der MGV Edelweiß Alzen unter Leitung von Hubertus Schönauer, der seit über 20 Jahren den Höher Musikern die richtigen Töne beibringt. Musikdirektor Konrad Ossig überbrachte musikalische Grüße mit dem MGV Hoffnung Lichtenberg und dem MGV Einigkeit Homburg Bröl. Aber auch der Frauenchor Drabenderhöhe unter Leitung von Regina Melzer dokumentierte mit seinen Liedvorträgen, dass er den Konzert der oberbergischen Meisterchöre Meisterchor zu Recht führt.

Schönauer eröffnete das Konzert mit den Morsbacher Sängern und dem Spiritual „All night, all day“ nach einem Satz von Kunibert Koch. Schon der zweite Vortrag „Der Lindenbaum“ (Am Brunnen vor dem Tore“ animierte viele Gäste zum leisen Mitsummen des bekannten Volksliedes. Als die Sänger schwungvoll das „Morgen marschieren wir“ von Hans Weiß-Steinberg erklingen ließen und dabei in das Nachquartier des Bauern entführten, schmunzelten die Gäste.

Einen Dank an den himmlischen Vater für „Unser täglich Brot“ (Robert Pappert) überbrachte Konrad Ossig mit dem MGV Lichtenberg Alzen. Viel Beifall gab es für den schwungvollen Sologesang von Thomas Domke , der mit „Julia“ von den „Wise Guys“ beim Publikum punktete. Er hätte seine Geliebte gerne vier Mal geklont und versicherte, dass „alle vier auch bei ihm wohnen könnten, dann hätte er bald mehr Spaß im Bett“.

Sauber, ausdrucksvoll und mit großer Leichtigkeit trug der MGV Alzen „Kumbayah my Lord“ (Otto Groll) vor. Vorsitzender Stefan Höfer gratulierte den Drabenderhöhern und betonte Verbundenheit: „Jeder weiß, wie gut den Menschen die Sauna tut. Wir haben seit über 20 Jahren einen gemeinsamen Saunameister, nämlich unseren Hubertus Schönauer. Höfer erklärte, dass es eine tolle Leistung sei, Verein und Gesang so lange aufrecht zu erhalten. „Ich ziehe den Hut vor dieser Leistung.“ Die Höher hätten sich viel vorgenommen für das Festjahr, dazu wünsche er viel Erfolg.

Bevor es in die Pause ging, versicherte Uli Frommold, dass die Chöre untereinander ein gutes Verhältnis pflegen würden. Allein Hubertus Schönauer arbeite mit 13 Chören. Da müssten Termine früh genug abgeklärt werden und die Chöre auch schon mal offen legen, was sie im Laufe des Jahres so vorhaben. Frommold wies noch einmal auf das Festbuch des MGV hin, das nicht nur die Vereins- sondern auch die Dorfgeschichte beinhalte. Der Erlös einer Verlosung soll je zur Hälfte an den Kinderchor „Drabenderhöher Spatzen“ und an das Kinder- und Jugendhospiz Balthasar in Olpe gehen.

Im zweiten Teil des Programms gratulierte der Frauenchor mit dem „Chor der Engel“ nach Wilhelm Kienzl. Gleich preisenden Engeln präsentierten sich mit harmonischem Gesang (in schwarzen Hosenanzügen und mit bunten Schals) die Sängerinnen. Dirigentin Regina Melzer muss sich (im Gegensatz zu den meisten Männerchören) augenscheinlich keine großen Sorgen über Nachwuchs bei den Sängerinnen machen, denn in ihren Reihen sind einige junge Gesichter zu sehen. Nachdem die Sängerinnen nach Hildegard Knef noch rote Rosen regnen sowie Hase und Jäger rennen ließen, verabschiedeten sie sich mit dem Song „Have a nice day“ von Lorenz Maierhofer.

„Adelita“ war für den MGV Homburg-Bröl wie der helle Sonnenschein. Otto Groll hätte sich gefreut, mit welch einer Freude und Leichtigkeit die Sänger sein Lied zum Besten gaben. Viel Beifall erhielten sie auch für „Ol´man River aus dem Musical „Showboat“ und für Cotton Fields (Trad/Gus Anton).

Den Abschluss des Konzerts bildete natürlich das Geburtstagskind, der MGV Drabenderhöhe. Er imponierte mit großer Stimmbeherrschung und Ausdruck beim „Vater unser“ nach Eckart Hehrer und heiter-fröhlichem Gesang beim „Der Hahn von Onkel Giacometo“ (Richard Trares). Und wieder war es „Saunameister“ Hubertus Schönauer, der temperamentvoll die Strippen zog und dabei bewies, wie gut er die Sänger in Griff hat.

Ledermantel, Trenchcoat, breitkrempiger Hut und dunkle Sonnenbrillen waren die Markenzeichen beim „Kriminal-Tango“ nach Hazy Osterwald, den die Sänger in einem vierstimmigen Chorsatz mit dramatischen Szenen intonierten. Der laute Schuss ließ einen Sänger als Leiche zu Boden sinken und die Gäste schreckhaft zusammen zucken. Zur Erleichterung der Zuschauer stand der Sänger jedoch wieder von den Toten auf und sang den Schlussakkord mit. Die Zugabe, die gefordert wurde, war etwas fürs Herz: „Liebe ist wie wildes Wasser.“

Ursula Schenker

HERMANN LUTTER SINGT
seit 65 Jahren im MGV Drabenderhöhe


Hermann Lutter (re.) und Ulrich Frommold

Rhythmischen Beifall, der kein Ende nehmen wollte, gab es beim Konzert der Meisterchöre für einen Mann, der seit 65 Jahren aktiver Sänger im MGV ist: Hermann Lutter. Sichtlich gerührt nahm Lutter aus der Hand von Franz Klünenberg (Kreischorverband Oberberg), Ehrenurkunde und Verdienstmedaille in Gold des Chorverbandes NRW entgegen.

„Das ist ein Novum in der 125jährigen Geschichte des Vereins“, betonte der Vorsitzende Uli Frommold. Für Hermann Lutter sei das Singen nicht nur ein Hobby, sondern die Liebe zum Gesang und zum Chor habe ihn dazu gebracht, so lange dabei zu sein. Als zweiter Vorsitzender habe Lutter die Chorarbeit viele Jahre mitgestaltet. Er sei ein rüstiger Sänger, meinte Frommold und laut Chorleiter Hubertus Schönauer habe er „immer noch eine gute Stimme“.

Aus der Hand von Uli Frommold erhielt Lutter ebenfalls eine Ehrenurkunde sowie ein Foto seiner Sangesbrüder, das anläßlich des 125jährigen Bestehens gemacht wurde. O-Ton Frommold: „Das kannste dir übers Bett hängen, dann haste die Sänger immer bei Dir.“

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Gottesdienst mit Bischof Guib aus Hermannstadt

Über 1700 Kilometer reiste Bischof Reinhard Guib, um in Drabenderhöhe am Festakt des Adele Zay Vereins teilzunehmen. Dabei wurde er von einer kleinen Delegation begleitet. Am Sonntag predigte er in der Kirche vor zahlreichen Gläubigen.


Bischof Reinhard Guib – Foto: Christian Melzer

„Es ist eine Freude in dieser großen Gemeinschaft einen Gottesdienst zu feiern und so viele liebe Begegnungen zu haben“, resümierte Reinhard Guib, Bischof der Evangelischen Kirche A.B. aus Hermannstadt/Rumänien als er beim Festgottesdienst in der überfüllten Kirche anlässlich des 50jährigen Bestehens des Hilfsvereins die Predigt hielt. Darin zog er Vergleiche über den Sonntag nach Ostern Quasimodogenitis (wie neugeborene Kinder), die Taufe und der Geburt des Hilfsvereins. Ein Verein, der mit Vorstand und Mitarbeitern so herzlich auf die Menschen zugehe, die Hilfe und Begleitung wünschten, sei ein ausgezeichneter Botschafter für die Kirche. Er sprach den Wunsch aus, dass der Turm der Erinnerungen, der auf dem Hof des Altenheims Haus Siebenbürgen steht, zum Turm der Hoffnung werden soll.

Er erinnerte unter anderem daran, dass vor 1990 und erst recht danach viele Siebenbürger das Geschenk der Freiheit angenommen und ein neues Leben begonnen hätten. Doch das gemeinsame Europa biete noch weitere Möglichkeiten: “ Über Grenzen und Vergangenheit hinweg einander beizustehen und zu unterstützen.“

Superintendent Jürgen Knabe, der den Gottesdienst mit feierte, gratulierte namens des Evangelischen Kirchenkreises an der Agger dem Adele Zay Verein „der auf ein segensreiches Wirken zurückblicken kann“ zum 50jährigen Bestehen. Sein Dank ging an die Menschen, die ihre Gaben und Fähigkeiten in den Dienst der Gemeinde gestellt haben. Stellvertretend dafür nannte er Pfarrer Kurt Franchy, Friedrich-Michael Barth (Heimleiter) und Hanni Widmann (Leiterin Kindergarten).

Mitgestaltet wurde der Gottesdienst vom Honterus-Chor unter Leitung von Regina Melzer. Vor der Kirche spielte das Blasorchester Siebenbürgen „so wie es in unserer siebenbürgischen Heimat üblich war“, sagte Kurt Franchy.

Ursula Schenker

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Adele Zay Verein feierte 50jähriges Bestehen mit vielen Gästen: „Man kann alles, was man ernstlich will“

„Die Bläser spielten zum Lob Gottes und aus Dankbarkeit ihm gegenüber, der uns 50 Jahre geleitet, Kraft geschenkt und die Möglichkeit gegeben hat, dieses Jubiläum zu begehen“, so Pfarrer i.R. Kurt Franchy. Zahlreiche Gäste aus dem In- und Ausland waren ins Kulturhaus gekommen, um das 50jährige Bestehen des Adele-Zay Vereins zu feiern, der Träger des Alten- und Pflegeheims und des Kindergartens ist. Nachmittags fand im Altenheim ein kulturelles Programm statt mit Blasorchester, Frauen- und Honterus-Chor, Tanzgruppe sowie den beiden Kindergärten.


Fotos: Christian Melzer

Franchys erster Gedanke bei der Festveranstaltung galt denjenigen, die im Februar 1962 den Hilfsverein gründeten. Stellvertretend nannte er Robert Gassner (Vater der Siebenbürger Sachsen Siedlung) sowie Pfarrer Peter Gärtner. Unterstützung erhielt man bei der damaligen Landesregierung NRW, die die Patenschaft für die Siebenbürger Sachsen in Deutschland übernommen hat. Sinn, Zweck und Ziel des Vereins sei erreicht: Alten und oft in Isolation lebenden Menschen Liebe und Geborgenheit zu geben, Kindern bei der Erziehung christliche Grundwerte zu vermitteln und erste Schritte in eine immer komplexere Gesellschaft zu lehren.

„Alle Bemühungen haben sich gelohnt“, sagte Franchy, der seit über 20 Jahren als Vorsitzender den Verein ehrenamtlich leitet. Das Altenheim „Haus Siebenbürgen“ mit 128 Plätzen sowie Altenwohnungen wurde ausgebaut, modernisiert und dem heutigen Standard (mit Internetanschluss) angepasst und sei wichtiger Arbeitgeber in der Umgebung. Die Mitarbeiter sprechen Deutsch, verschiedene Dialekte, aber auch Russisch und Rumänisch.

Ein Stück alte Heimat wird hier gepflegt, neue Sitten und Bräuche aufgenommen. So entstehe heimatliche Geborgenheit bei den siebenbürgischen und auch oberbergischen Bewohnern. Durch die Nachbarschaft von Grundschule und Kindergarten begegnen sich täglich Kinder und Senioren. Sie schauen sich in die Augen, manches Lächeln erhellt die Züge der alten Menschen. Der Zukunft sehe man so mit Zuversicht entgegen, meinte Franchy abschließend.

„Man kann alles, was man ernstlich will“, dieses Zitat von Adele Zay habe sich erfüllt, meinte der Schirmherr der Veranstaltung und Landrat Hagen Jobi, der Glückwünsche des Oberbergischen Kreises überbrachte. Er ziehe seinen Hut vor der Arbeit des Vorstandes, die „immer ehrenamtlich“ sei. Er sprach die Hoffnung aus, dass Toleranz und Nächstenliebe weiter Leitfaden der erfolgreichen Arbeit seien.

Der Hilfsverein habe sich einer Herausforderung gestellt, die mit Blick auf die demografische Entwicklung immer wichtiger werde. „Sie erbringen eine Leistung von unschätzbarem Wert, Rat und Verwaltung wissen das zu würdigen, betonte Wiehls stellvertretender Bürgermeister Wilfried Bast. Grüße der Verbundenheit und gute Wünsche aus dem Bundesinnenministerium überbrachte Staatssekretär und Aussiedlerbeauftragter Dr. Christoph Bergner. Es sei schon eine besondere Leistung, sich in eine neue fremde Umgebung zu integrieren und zum anderen die Eigenart bewahren. Mit Blick auf Defizite in der Altenpflege in Rumänien, aber auch bei der Verwaltungsarbeit sah Bergner diese Veranstaltung als ermutigendes Signal zum Gedankenaustausch.

Die Menschen, die den Verein tragen und mit Leben erfüllen seien Sinnbild des sozialen Gefüges. Kindergarten und Altenheim seien wie eine Klammer, die das ganze Menschenleben umfasse, resümierte CDU-Landtagsmitglied Bodo Löttgen. Der Kindergarten entlasse die Jüngsten gestärkt ins Leben und das Altenheim sei da, wenn sie alt werden.

Seit 50 Jahren sei der Hilfsverein eine Konstante in einer sich stetig ändernden Umwelt, lobte Dr. Bernd Fabritius, Bundesvorsitzender vom Verband der Siebenbürger Sachsen. Altenheim und Kindergarten seien moderne und zeitgemäße Häuser und haben sich auch den oberbergischen Mitbürgern geöffnet.

„Wir sind nicht reich mit Geld aber mit großem kulturellen Erbe und geistlichem Schatz gesegnet“, erklärte Reinhard Guib, Bischof der Evangelischen Kirche A.B. aus Hermannstadt/Rumänien. Er brachte als Zeichen der Wertschätzung unter anderem drei Orgelpfeiffen aus Nord- und Südsiebenbürgen mit, die er als Zeichen der Heimatverbundenheit an Kurt Franchy überreichte. „Heimat ist dort, wo man liebevolle Zuwendung erfährt. Es scheint, dass es euch hier in hohem Maße gelungen ist“, betonte Hermann Schuller, Vorsitzender Hilfskomitee Siebenbürger Sachsen. “ Ameisen gleich, ohne Tamtam, ohne viele Worte, dafür mit Taten, arbeitet der Hilfsverein seit Jahren“, meinte Pfarrer Frank Müllenmeister und erbat Gottes Segen für die bevorstehenden Aufgaben.

„Als Frau freut es mich, das eine Frau als Namensgeberin ausgesucht wurde, das ist nicht selbstverständlich“, sagte Enni Janesch, Vorsitzende der Kreisgruppe Drabenderhöhe. Von Anfang an habe zwischen Hilfsverein und Landsmannschaft eine enge und gute Zusammenarbeit bestanden, weil gleiche Ziele verfolgt worden seien.

Altenpflege ist kein Hauptwort in Rumänien

Zutiefst betroffen und nachdenklich machte ein Referat über Altenpflege und Hospizarbeit in Siebenbürgen von Ortrun Rhein, Leiterin des Altenheims „Dr. Carl Wolf“ in Hermannstadt. Obwohl immer mehr ältere Menschen auf Hilfe angewiesen seien, sei „Altenpflege kein Hauptwort in Rumänien“. Auf politischer Ebene würden für hilfsbedürftige Senioren keine Lösungen angeboten, berichtete Rhein bei der 50-Jahrfeier des Adele-Zay-Vereins, der das Heim in Siebenbürgen unterstützt.


Ortrun Rhein

Trotz vieler Regelungen und Kontrollen der Gesundheitsbehörden sei es jedoch möglich, unter Schirmherrschaft der Kirchen, eine Betreuung anzubieten und „das Altenheim zu einem Zuhause zu machen.“ Das Altenheim habe Modellcharakter in Siebenbürgen. Aber – so lange man nicht eine Insel bleiben wolle, müsse gemeinsam an Konzepten für Altenheime gearbeitet werden.

„Diejenigen, die am Ende des Lebens Schmerzen haben und anderen oft eine Last sind“, so Rhein „werden auch ohne Geld im Hospiz behandelt“. „Hier sehen wir, wie wenig ein Menschenleben zählen kann. Nicht der Tod, sondern die Würde, die den Menschen abgesprochen wird, macht ihn klein.“ Hier tue sich eine Welt auf, die man so im Altenheim nicht kenne. „Verwandte erscheinen nicht aus Scham darüber, dass sie das Geld für den Sarg nicht aufbringen können.“ Würde hänge hier mit dem gesellschaftlichen Status zusammen.

Ursula Schenker

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