„Die ganze Welt und wir haben unter Corona gelitten.“ Jeder Mitarbeiter habe enormes Engagement gezeigt, um die Menschen durch die Pandemie zu bringen. Fast täglich habe es neue Auflagen gegeben, die die Mitarbeiter unter ihrer Maske bewältigen mussten. Zu wenig Sauerstoff ließ sie schnell ermüden. Es sei eine große Herausforderung gewesen, die nur durch ein gutes Miteinander bewältigt werden konnte. Für diese „großartige Leistung“ bedankte sich zu Beginn der Jahreshauptversammlung am 21. Mai Ulrike Horwath, Vorsitzende des Adele-Zay-Hilfsvereins bei allen Mitarbeiterin des Altenheims Haus Siebenbürgen.
„Corona hat uns sehr beschädigt“, sagte auch Geschäftsführer und Heimleiter Marcus van Breen. Jetzt stehe der Wunsch nach Normalität für alle im Vordergrund. Sein Dank ging an den Vorstand, der ihn immer gut beraten, ermutigt und unterstützt habe. Zum stabilen Fundament des Hauses, das in den 60 Jahren vergrößert wurde und so manche Erschütterungen ausgehalten habe, gehörten christliche Werte. Leider habe die offene Willkommenskultur durch Corona gelitten. Im Frühjahr 2022 habe es viele Kranke aber keine schweren Fälle gegeben.
Jetzt sei die Heizung in die Jahre gekommen und müsse saniert werden. Auch gebe es in letzter Zeit immer wieder Ärger mit einem der Aufzüge im Haus. Leider finde die Fachfirma den Fehler nicht. Ein Treppenlift soll bei Ausfällen helfen. Alle seien froh, dass bei einem kürzlichen Brandalarm im Haus nichts Schlimmeres passiert sei: Das Hydrauliköl des Aufzugs hatte sich erhitzt und zu Rauchentwicklungen geführt. 17 von insgesamt 110 Einzel- und zehn Doppelzimmern seien mit Hilfe des Vereins renoviert worden. Das neue Pflegedienstzimmer soll Treffpunkt für alle Mitarbeiter sein. Es fehlen – wie in anderen Häusern auch – Pflegefachkräfte. „Gott hat einen festen Raum in unserem Haus“, mit diesen Worten erinnerte van Breen an die schöne Kapelle, in der jede Woche Gottesdienste, Trauungen und andere Feiern stattfinden.
„Keine Beanstandung. Es war alles richtig!“ Der Wirtschaftsprüfer Dr. Stephan Rahmen gab gleich zu Beginn des Jahresberichts 2021 Entwarnung und dankte dem Team von Verwaltung und Geschäftsführung für die gute Arbeit. Die Belegung des Hauses im Coronajahr mit 96,2 Prozent sei ein gutes Ergebnis, so dass die gGmbH erfreulicherweise mit einem Plus abgeschlossen habe. Herausforderungen seien noch die Substanz der Altenwohnungen, des betreuten Wohnraums sowie die Heizungsanlage und der Lift. Er regte weiter an, über eine Tagespflege nachzudenken. Platz dafür wäre vorhanden. Fünf Pflegefachkräfte seien nicht geimpft, sagte van Breen auf Anfrage von Mitgliedern und wenn das Gesundheitsamt für sie ein Arbeitsverbot aussprechen würde, wäre das „für uns ein Problem“.
Rainer Lehni, Bundesvorsitzender des Verbandes der Siebenbürger Sachsen, sprach für 60 Jahre segensreiches Wirken Dank und Anerkennung aus. In den 60 Jahren habe es nur vier Vorsitzende gegeben: Pastor Peter Gärtner aus Essen, Robert Gassner, Pfarrer Kurt Franchy sowie Ulrike Horwath. Die Seniorinnen und Senioren hätten mitten in der Siedlung einen Ort gefunden, der ein Stück Heimat vermittele. Die Auszeichnung vor einigen Wochen für den Turm der Erinnerung zeige, dass mit dessen Bau und die Umwandlung des Vereins in eine gGmbH der richtige Weg eingeschlagen wurde. Lehni wünschte weiter viel Erfolg und machte sich auf den Weg nach Wuppertal wo die Kreisgruppe an diesem Tag ihr 70-jähriges Bestehen feierte.
Ursula Schenker